Immer mehr Experten warnen davor, dass die Handschrift aussterben könnte. Denn selbst kleine Notizen werden heute digital geschrieben, Einkaufslisten per App geführt und statt einer Postkarte schickt man eine E-Mail aus dem Urlaub.

Doch es gibt auch eine ganz gegenteilige Entwicklung. Immer mehr Menschen üben sich in Schönschrift, interessieren sich für die Wirkung der geschriebenen Buchstaben oder wollen gar Handlettering lernen. Handlettering? Dahinter versteckt sich eine besondere Art der Schönschrift – es braucht hierfür neben den richtigen Stiften vor allem eines: genügend Übung. Dann kann es gelingen, wunderschöne Karten zu gestalten, Notizen und Co. zu schreiben oder auch Einladungen und mehr ganz individuell zu kreieren.

Das Gute an der ganzen Sache: Handlettering kann man relativ einfach lernen und muss sich nur intensiv damit beschäftigen. Unsere Tipps dazu, wie man Handlettering ganz einfach lernen kann und worauf man dabei achten sollte, gibt es hier:

Übung sorgt für Können

In meiner Kindheit habe ich oft den – nicht ganz ernst gemeinten – Spruch „Kunst kommt von Können“ gehört. Heute weiß ich, dass da durchaus etwas dran ist. Denn vor allem im Bereich der Kunst kommt es oftmals auf das Können an. Das beschränkt sich aber gar nicht mal auf das bereits vorhandene Talent, denn das Können kann man auch lernen – wie eben beim Handlettering.

Anfangs kann man vielleicht noch nicht so schön schreiben, dass man Grußkarten selber gestaltet und nicht den Drucker anschmeißt – doch mit viel Übung steigt das Können und es entsteht immer mehr echte Kunst. Eigene Kunstwerke, mit denen man anderen dann auch noch eine wirkliche Freude bereits kann.

Regelmäßiges Schreiben als Vorbereitung

Ehe man sich mit dem Thema Handlettering befasst, sollte im Fokus stehen, sich eine leserliche Handschrift anzutrainieren. Dazu kann es schon ausreichen, öfter mal per Hand zu schreiben und sich dabei ganz auf das Schreiben zu konzentrieren. Regelmäßiges schreiben trainiert die Handschrift und führt außerdem dazu, dass diese leserlich und klar erscheint. Eine der Voraussetzungen, um dann auch ins Handlettering einzusteigen und hierbei schnell zu lernen.

Hilfreich ist es zum Beispiel, statt Notizen in der App des Smartphones festzuhalten, sich stets ein Blatt Papier und einen Stift bereitzulegen und Gedanken, Hinweise und Co. somit direkt zu Papier zu bringen. Auch Briefe oder Postkarten eignen sich ideal dazu, die eigene Handschrift zu trainieren und zu verfeinern. Am Ende hilft dies dabei, die eigene Schrift zu verbessern und man bekommt beim Handlettering Vorteile, die sich schnell zeigen werden.

Das passende Material aussuchen

Bevor es mit dem Schönschreiben dann richtig losgehen kann, wird noch das richtige Material benötigt. Neben dem Papier – hier empfiehlt es sich, Papier in unterschiedlichen Stärken bereitzuhalten – kommt es auch auf die Stifte an. Besonders gut geeignet für den Anfang sind Fineliner. Diese sorgen für klare Striche und lassen sich zudem gut kontrollieren.

Fineliner gibt es zudem schon für kleines Geld und man kann sich daher auch erst einmal am Handlettering ausprobieren. Teure Stifte brauchst man vor allem zu Beginn noch nicht, zumal es auch Fineline in unterschiedlichen Stärken (dick oder dünn) gibt.

Außerdem ist es auch ratsam, wenn ein Lineal, ein Bleistift und Radiergummi bereitliegen.

Und für wen ist Handlettering geeignet?

Tendenziell kann jeder Handlettering lernen. Es gibt somit kaum Einschränkungen, weshalb man sich nicht mit dieser Form der schönen Schrift befassen sollte und weshalb man Handlettering nicht lernen könnte.

Wer schreiben kann und sich kreativ ausleben möchte, bekommt mit Handlettering eine Möglichkeit dazu. Nach ein wenig Übung kann man schon erste Resultate sehen und unter anderem Etiketten für Marmeladengläser oder auch den Einkaufszettel ganz kreativ gestalten.

Das Wichtigste dabei: immer nur Schritt für Schritt. Alles sofort zu können kann nicht funktionieren und das sollte man auch keinesfalls erwarten. Sicherlich gibt es Personen, die Handlettering nach wenigen Minuten beherrschen und mit entsprechendem Talent ausgestattet sind, der Regelfall ist dies jedoch nicht. Daher hilft regelmäßiges Training in jedem Fall weiter. Durch Kurse und Tutorials kann man die eigenen Handlettering Skills dann mehr und mehr verbessern.

Kurzum: Handlettering bietet für jeden eine Gelegenheit, schöner zu schreiben und dies dann am Ende auch für eigene Kunstwerke wie Karten, Schilder und mehr zu nutzen. Auch Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten kann man mit Handlettering schön gestalten und seinen Mitmenschen so ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Handlettering lernen: die ersten Schritte

Nachdem die eigene Handschrift trainiert wurde und das richtige Material für das Handlettering vorhanden ist, kann es mit dem eigentlichen Einstieg in diese Kunstform losgehen.

Mit Papier und Stift ausgestattet können erste Buchstaben geübt werden. Hierbei kommt es vor allem darauf an, dass die einzelnen Buchstaben einheitlich gestaltet werden. Sie sollten somit alle gleich groß sein und auch im einheitlichen Abstand zueinander geschrieben werden.

Zudem ist es wichtig, dass die Buchstaben nach einem speziellen Prinzip geschrieben werden. Die nach unten führenden Striche der Buchstaben oder Zahlen werden dicker gezogen, die nach oben führenden Striche dünner. Hierfür ist es wichtig, den richtigen Moment für den Wechsel zu erkennen. Der untere Teil der Buchstaben wird bereits dünner geschrieben, lediglich der von oben nach unten führende Teil wird dicker geschrieben.

Noch ein Tipp: Fehler vermeiden und daraus lernen

Gerade zu Anfang macht man natürlich Fehler. Das gehört dazu und ist meistens auch nicht zu vermeiden. Aber aus Fehlern kann man auch gut lernen.

Viele Anfänger ziehen beispielsweise die Linien anfangs nicht gleichmäßig genug oder versehen sich bei dünnen und dicken Strichen – hier kann man allerdings besonders gut ansetzen und diese Fehler schon nach kurzer Zeit vermeiden. Die Übung macht hier in aller Regel den Unterschied.

Ein weiterer oft gemachter Fehler findet sich auf der Grundlinie der Buchstaben wieder. Hier ist es wichtig, dass bereits der Wechsel von dick zu dünn erfolgt – der Strich der Buchstaben wird hier also schon dünn geschrieben, nicht mehr mit einem dicken Strich. Auch diesen Fehler beim Handlettering kann man allerdings schnell beheben und die eigenen Fertigkeiten somit nach und nach verbessern.

Was anfangs mit dem Üben der Handschrift begonnen hat wird nun immer tiefer und intensiver und es muss hierbei immer mehr auch auf die Schönschrift geachtet werden.

Fazit: Mit den richtigen Tipp ist Handlettering einfach zu lernen

Im Großen und Ganzen ist Handlettering eine Kunst, die nicht nur sehr viel Spaß macht. Sie ist durch ausreichend Übung zudem verhältnismäßig einfach zu erlernen. Dabei kommt es darauf an, immer am Ball zu bleiben und sich immer wieder mit dem Thema und seinen Möglichkeiten zu befassen.

Als Hobby bietet Handlettering die Gelegenheit, schnell erste Ergebnisse und Verbesserungen zu sehen und man kann im Anschluss durch professionelle Materialien und weitere Übungsschritte das eigene Können immer mehr zur Kunst ausweiten.

Vor allem am Anfang reichen einfache Bleistifte, Fineliner und handelsübliches Druckerpapier aber durchaus aus und man kann die einzelnen Buchstaben in Schönschrift üben, Sonderzeichen und Zahlen ergänzen und somit mehr und mehr die eigene Handschrift optimieren. Schon nach wenigen Wochen der Übung lassen sich so kleine Notizen in Handlettering Schrift gestalten und man kann den Menschen um sich herum damit eine kleine Freude bereiten.

Passend dazu gibt es online eine Vielzahl an Angeboten. Kurse und Video Anleitungen helfen dabei, Handlettering von Grund auf zu lernen. Dazu gibt es darin oftmals auch Empfehlungen für die richtigen Stifte, das passende Papier und anderes Zubehör. Mit der Zeit kann man das eigene Handlettering somit immer mehr perfektionieren und schöne Dinge mit schönen Buchstaben gestalten.

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