Kobo Aura im Test: Kompakt, leicht, leuchtstark
Kobo hat nur ein halbes Jahr nach dem Erscheinen des scharfen 7-Zoll-eReaders Kobo Aura HD in Richtung Weihnachtsgeschäft noch einmal nachgelegt und den Kobo Aura vorgestellt. Der neue Kobo eReader soll vor allem mit seinem neuen Display überzeugen, das eine gute Beleuchtung, angenehme Bedienbarkeit und weniger Ghosting-Effekte verspricht. Ob der Kobo Aura im Test diese Versprechen halten kann und ob der eReader in Sachen Lesefreundlichkeit und Performance überzeugt, lest ihr in den folgenden Zeilen.
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Kobo Aura Test: Klein, dünn, planer E-Ink-Bildschirm
Beim Auspacken des Kobo Aura gab es für mich wieder einmal ein Aha-Erlebnis. Denn anders als beim Kobo Aura HD, der mich vom Design her nicht ganz so angesprochen hat, kann der Kobo Aura aufgrund seiner Kompaktheit gleich einmal Pluspunkte sammeln. Denn der eReader ist nicht nur noch ein bisschen kleiner, dünner (150 x 114 x 8,1 Millimeter) und leichter (174 Gramm) als sein eigentlicher Vorgänger, der Kobo Glo, sondern er liegt auch wirklich gut in der Hand. Ebenfalls gleich auffällig der neue plane Bildschirm, der an ein Mini-Tablet erinnert. Die Rückseite ist leicht geriffelt, nur minimal – Kobo-mäßig – uneben und gefällt. Am Gehäuse gibt es lediglich einen Ein- und Ausschalter sowie der Bedienknopf für die Beleuchtung sowie USB-Anschluss, Micro-SD-Slot – sonst nichts.
Nach dem ersten Einschalten des Kobo Aura schlägt – ebenfalls Kobo-mäßig – der Registrierungszwang (via WLAN oder USB-PC-Verbindung) zu, außerdem wird gleich einmal das neueste Software-Update heruntergeladen. Erst nach einigen Minuten startet das Lesevergnügen. Dank der – auf dem Testgerät – vorinstallierten eBooks konnte der Test gleich beginnen. Besonders auffällig ist die gleichmäßige Beleuchtung, lediglich an der oberen Seite sind leichte Schatten zu erkennen, was aber beim Lesen kaum störend ist. Gut hat mir auch gefallen, dass sich das Licht über das Streichen mit zwei Fingern vom unteren Bildschirmrand nach oben bzw. wieder zurück in der Helligkeit regeln lässt. Ganz ausschalten lässt sich das Licht über den physischen Knopf oben am Kobo Aura.
Das Blättern durch das eBook funktioniert relativ schnell, ohne Probleme, Ghosting-Effekte treten nicht auf, wenn man – wie bei eReadern üblich – nach einigen Seiten einen Seitenneuaufbau (Refresh) einbaut (das ist bei den Einstellungen regelbar). Die von Kobo dank der neuen Wellenformtechnik versprochene Freiheit von Ghosting-Effekten auch bei einem Refresh nur nach jedem Kapitel kann ich nicht bestätigen. Im Test schimmerte hier doch teils deutlich die zuletzt gelesene Seite durch. Auch beim Lesen von PDF-Files und beim Webbrowser treten hin und wieder leichte Ghosting-Effekte auf.
PDF-Lesen am Kobo Aura im Test
Apropos PDF-Lesen am Kobo Aura. Hier bietet der Kobo eReader zwar keinen PDF-Reflow aus. Im Test hat sich das PDF-Lesen aber doch als ganz angenehm erwiesen, da der Kobo Aura über eine Pinch-to-Zoom-Funktion verfügt, man also wie von Tablets oder Smartphones gewöhnt, die Seite mit zwei Fingern aufziehen kann. Außerdem ist der Kobo Aura schnell genug, dass es keine großartigen Verzögerungen beim Navigieren in einem (vergrößerten) PDF-Dokument gibt. Außerdem kann man sich PDF-Dokumente auch im Querformat anzeigen lassen.
Ansonsten überzeugt der Kobo einmal mehr mit seinen Markierungs- und Notiz-Möglichkeiten (Finger-Tipp auf die Mitte des Displays öffnet das Menü) sowie dem Reading-Life-Feature. Wörterbücher können sich je nach Wunsch aus der Cloud heruntergeladen werden. Zusatzfunktionen wie Webbrowser oder Spiele (Schach, Sudoku) haben im Test ebenfalls gut funktioniert, auch wenn das Surfen im Web – bedingt durch den E-Ink-Bildschirm – natürlich sehr viel langsamer und schwarz-weiß funktioniert als am Tablet.
Kobo Aura: Büroklammer und Lichtsteuerung
Kleinere Probleme sind im Kobo Aura Test natürlich auch aufgetreten und sollen nicht verschwiegen werden. Die berühmte Büroklammer kam im mehrtägigen Testverlauf zwei Mal zum Einsatz, der eReader hatte sich aufgehangen und musste neu gestartet werden. Die Finger-Schiebe-Regelung für das Licht funktionierte erst gar nicht, dann hin und wieder, was eventuell am Testgerät gelegen haben kann. Zudem haben sich Nutzer auch beim Kobo Aura über Probleme bei der Integration von ePub-eBooks beschwert, die nicht aus dem Kobo Shop geladen wurden.
Fazit: Alles in allem hat mir der Kobo Aura im Test aufgrund seiner Kompaktheit und dem geringen Gewicht prima gefallen. Auch die neue plane Display-Art konnte mich überzeugen. Die Display-Qualität finde ich beim Kindle Paperwhite immer noch besser, mal sehen, was da der neue Kindle Paperwhite 2 mit seinem Carta E-Ink-Display noch nachlegen kann. Das eBook-Lesen und die Zusatzfeatures – auch das PDF-Lesen – klappten prima, mal sehen, ob Kobo seinen eReadern vielleicht doch irgendwann einmal eine Reflow-Funktion spendiert. Auch beim Preis (149,99 Euro) müsste Kobo wohl noch mal rütteln, damit der eReader zu einem wirklichen Verkaufserfolg wird.
Meine persönliche Test-Note für den Kobo Aura: 1,6.
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