Nachdem ihr jetzt schon wisst, was ein eBook ist und wo ihr eBooks kostenlos downloaden könnt, interessiert euch vielleicht auch, was ein eReader ist.

Dabei möchte ich ein bisschen beleuchten, was einen eReader ausmacht, was die Vor- und die Nachteile gegenüber anderen eBook-Lesegeräten wie Tablets, Computern oder Smartphones sind und was eReader voneinander unterscheidet.

Was ist ein eReader – Allgemeines

Ganz allgemein gesprochen ist ein eReader, auch als eBook-Reader bezeichnet, zuerst einmal ein Lesegerät für elektronisch gespeicherte Buchinhalte (eBooks) – so beschreibt es der entsprechende Wikipedia-Artikel. Das heißt, ein Gerät, mit dem sich eBooks, aber auch PDF-Dateien darstellen und lesen lassen. Auch Smartphones, Tablet-PCs und Computer lassen sich – geeignete Software, etwa eine Kindle-App vorausgesetzt – als eReader nutzen.

1. Das Display

Das Display eines eReaders macht den Unterschied aus – nicht nur gegenüber anderen eReadern, sondern auch im Vergleich zu Smartphones und Tablet-PCs. Bei eReadern können verschiedene Display-Arten zum Einsatz kommen, die bei den Top-eReadern am meisten verbreitete ist allerdings das E-Ink-Display (elektronisches Papier) – insbesondere das des gleichnamigen Herstellers.

Was diese Art von Display ausmacht, ist, dass es keine aktive Hintergrundbeleuchtung braucht und es ein gutes Schriftbild mit hoher Auflösung bietet. Einige Smartphone-Hersteller (Yota, Oukitel) haben bereits Geräte mit LCD- und E-Ink-Display auf den Markt gebracht, auch entsprechende E-Ink-Hüllen gibt es schon.

Beleuchtete eReader: Bookeen HD FrontLight, Kindle Paperwhite und Kobo Glo bei voller Leuchtstärke

Beleuchtete eReader: Bookeen HD FrontLight, Kindle Paperwhite und Kobo Glo bei voller Leuchtstärke

– Vorteil: Ein E-Ink-Display soll die Augen nicht belasten, auf ihm lässt sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung lesen. Dank der neuen beleuchteten eBook-Reader (Kindle Paperwhite, Kobo Glo und Bookeen HD FrontLight) wird auch einer der letzten Nachteile, das Lesen im Dunkeln, ausgeräumt. Zudem arbeiten E-Ink-Displays enorm energieeffizient, der Akku reicht meist mehrere Wochen.

– Nachteil: Bisher gibt es kein konkurrenzfähiges Farb-Display, das mit E-Ink-Technologie funktioniert, das Mirasol-Farb-Display hat sich nicht durchgesetzt, Qualcomm hat sich aus dem Display-Geschäft zurückgezogen. Zudem können auf den E-Ink-Displays keine Bewegtbilder dargestellt werden. Auch das Web-Surfen ist zwar ganz gut möglich, aber das Interneterlebnis ist natürlich nicht mit dem auf Computer oder Smartphone vergleichbar.

– Zukunft: In Zukunft wird es wohl farbige, möglicherweise sogar flexible E-Ink-Displays geben, allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass sich künftig Dual-Display-Technologien durchsetzen werden. Hier werden die Stärken von LCD- oder OLED- und E-Ink-Technologien vereint, es lassen sich Videos anschauen, im Internet surfen und – mit geringem Energieverbrauch – eBooks lesen.

Das Oukitel U6 ist ein günstiges eReader-Smartphone (c) Oukitel

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2. Das Gewicht/Die Größe

eReader sind im Normalfall Leichtgewichte, meist zwischen 100 und 200 Gramm schwer, Tablets wiegen im 7-Zoll-Bereich dagegen doppelt soviel. Mit ihren Display-Größen von 6 Zoll – sowohl größere 10-Zöller als auch kleinere 5-Zöller sind am Markt unterrepräsentiert – sind sie leicht und klein genug, um in die Mantel- oder Handtasche zu passen.

Sie sind perfekte Reisebegleiter. Durch ihre Speicherkapazität – auf einen eReader passen normalerweise ein paar Tausend eBooks – bleibt die Reisebücherei dadurch auf ein Gerät beschränkt, das von Größe und Gewicht her einem einzigen Taschenbuch ähnelt.

3. Die Schriftarten/Die Schriftgröße

Ein großer Vorteil von eBook-Readern – der natürlich auch für Tablet-PCs und Smartphones gilt – gegenüber gedruckten Büchern ist die Veränderbarkeit von Schriftarten und Schriftgröße. Gerade für Menschen mit einer Sehbehinderung kann ein eReader eine wesentliche Verbesserung des Leseerlebnisses bieten. Neben verschiedenen Schriftarten lassen sich auch verschiedene Schriftgrößen einstellen.

Neue eReader Tolino Vision 3 HD und Tolino Shine 2 HD im Test (c) eBook-Fieber.de

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4. Weitere Einstellmöglichkeiten und Vorteile

eReader machen Unterstreichungen und deren Löschung möglich, ohne dass dabei eine Buchseite beschädigt wird. Über die Synchronisierungsfunktion können eBooks, die auf einem eBook-Lesegerät gelesen werden, auf jedem anderen an genau der Stelle weitergelesen, können Unterstreichungen beibehalten werden. Wörter oder Begriffe können entweder in Wörterbüchern oder dank WLAN im Internet übersetzt oder nachgeschlagen werden.

Außerdem können mithilfe von eReadern jederzeit eBooks aus einem eBook-Shop heruntergeladen werden. Es gibt eine große Auswahl an kostenlosen eBooks. Einziges Problem: Die Formatevielfalt bei eBooks – wer einen Kindle hat, kann im Normalfall nur eBooks von Amazon lesen, bei anderen eReadern kommen meist ePub-eBooks zum Einsatz. ePub-eBooks am Kindle lassen sich nur mit einem entsprechenden Konverter wie Calibre umwandeln, allerdings – auf legale Weise – nur eBooks ohne Kopierschutz (DRM).

Wer auf seinem eBook-Reader vorrangig PDF-Dateien lesen will, sollte sich nach eReadern mit PDF-Reflow-Funktion umschauen – z. B. beim Sony Reader PRS-T2 oder beim Bookeen HD FrontLight. Wer es ganz bequem will, sollte sich einen 10-Zoll-eReader zulegen.

Beim Kindle eReader gibt es über die E-Mail-Funktion eine Art indirektes PDF-Reflow. Auch nicht schlecht: Beim Kindle lassen sich über Amazons Send-to-Kindle-Funktion Artikel oder Dateien aus dem Internet an den eReader schicken.

5. Der Preis

Mittlerweile sind eReader schon für deutlich weniger als 100 Euro zu bekommen. Der Kindle-eReader kostet 79 Euro. Für die neueste Generation der beleuchteten eBook-Reader müssen dagegen zwischen 120 und 190 Euro (Kindle Voyage) auf den Tisch gelegt werden. Allerdings ist das schon die Folge eines enormen Preisrutsches. Zur Erinnerung: Noch 2009 wurde der Kindle 2 für 359 Dollar eingeführt.

Sieht schick aus: Kindle-eReader jetzt auch in Weiß (c) Amazon

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Wenn ihr jetzt noch nicht genau wisst, welcher eReader der beste für euch ist, hilft euch vielleicht dieser kurze eReader-Vergleich.

P.S. Wenn euch noch weitere Besonderheiten, Vorteile oder Nachteile von eBook-Readern einfallen, dann immer her damit!

(Dieser Artikel ist eine upgedatete Version eines Artikels vom Januar 2013, erstes Update im Juli 2015.)

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