Mit dem SL930A hat der deutsche Hersteller Gigaset ein DECT-Festnetztelefon mit Android-Betriebssystem im Programm. Wir haben uns das ungewöhnliche Gerät genauer angeschaut und es einem kurzen Test unterzogen.

Das SL930A als Smartphone-Ersatz

Für eine Diagonale von 3,2 Zoll reicht die gebotene Bildschirmauflösung durchaus noch aus, die Farben und Kontraste gehen für ein TFT-Panel ebenfalls noch in Ordnung. Von Haus aus sind nur die notwendigsten Anwendungen vorinstalliert.

Die Startbildschirme kennt man von anderen Android-Geräten

Die Startbildschirme kennt man von anderen Android-Geräten

Diese beinhalten auch alle Google-Apps von der Suche über den Play Store bis hin zu YouTube und Gmail. Die Videowiedergabe über YouTube funktioniert dabei reibungslos und ohne Ruckeln. Auch das Wechseln zwischen Anwendungen bringt das SL930A nicht ins Schwitzen.

Der Play Store zeigt sich wie vom Mobilgerät gewohnt, braucht jedoch ein paar Gedenksekunden vor dem Herunterladen von Apps. Aber nicht alle Anwendungen laufen problemlos. So stürzte der bekannte AnTuTu-Benchmark bei 44 Prozent stets ab.

Hierbei wurde das Telefon auch ziemlich heiß und instabil. Allzu fordernde Apps oder Spiele kann man dem SL930A also nicht zutrauen. Hingegen ist aber beispielsweise das Google Wetter-Widget auf dem Startbildschirm platziert eine nette Sache.

Als praktisch erweist sich die Sprachsteuerung. So kann man wie vom Smartphone gewohnt einfach Kontakte mit einem Klick auf das Google-Mikrofon anrufen. Sämtliche Einträge des Adressbuch lassen sich bei vorhandenem Gmail-Konto auch online abspeichern.

Auf diese Weise kann man auch simpel seine Nummern vom Smartphone auf das Festnetz übertragen, ohne sich die Finger wund tippen zu müssen.

Das SL930A als Haustelefon

Bei all der, für ein Festnetzgerät, beeindruckenden Hardware, sollte man jedoch nicht die Telefonie außer Acht lassen. In der Paradedisziplin schlägt sich das Gigaset tadellos. Nur wenn man etwas dickere Finger hat, wird man aufgrund der vergleichsweise kleinen Touchscreen-Elemente etwas Einarbeit brauchen.

Ansonsten funktioniert das Durchführen von Telefonaten und das Blättern im Adressbuch wie von anderen Android-Endgeräten gewohnt. Die Sprachqualität liegt aber selbstredend in einer ganz anderen Dimension.

Hier sind Festnetztelefone ihren mobilen Pedanten immer noch haushoch überlegen. Das gleiche gilt für die Freisprecheinrichtung, welche den Anrufer glasklar wiedergibt.

Fazit zum Gigaset SL930A

Das deutsche Markentelefon hinterlässt einen überwiegend positiven Eindruck bei uns. Für Menschen, denen eine Touchscreen-Bedienung wichtig ist und / oder sich gerne mit ihren Online-Diensten vernetzen wollen, bietet sich das Gerät durchaus an.

Hin und wieder etwas rasch im Internet nachschlagen, das Wetter checken oder ein kleines YouTube-Filmchen schauen, ist ebenfalls kein Problem. Wer aber aufwendige Spiele oder anspruchsvollere Anwendungen im Sinn hat, wird das SL930A damit überfordern.

Insgesamt bietet Gigaset eine gelungene Symbiose aus Android-Ökosystem und Festnetz, welche bei der nächsten Generation etwas mehr Feinschliff bei der Hardware gebrauchen könnte.

Derzeit kann man das SL930A ab 140 Euro erwerben.

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