Per Kickstarter strebt das noch junge Unternehmen Ubik ein großes Ziel an. Man möchte mit dem Uno ein Smartphone herausbringen, das Galaxy S6 und iPhone 6 die Stirn bieten kann, aber erheblich günstiger ist.

Ubik Uno – der Smartphone-Rebell

Ubik geizt nicht mit Superlativen (c) Ubik

Ubik geizt nicht mit Superlativen (c) Ubik

Der Hersteller spricht auf der Kampagnen-Webseite das aus, was viele Anwender schon lange denken. Heutige Mobilgeräte sind einfach überteuert. Dies lastet Ubik den zu hohen Ausgaben der großen Firmen für Marketing und Werbung an.

Diese Kosten spart der Hersteller durch seine pure Präsenz auf Kickstarter ein und möchte im Gegenzug ein Smartphone-Flaggschiff zum Sparpreis ausliefern, das sowohl bei der Hardware als auch beim Design überzeugt.

Ubik Uno: Aufregendstes Smartphone seit langem?

Das Design ist wirklich gelungen, es gibt einen kaum wahrnehmbaren Rand um das Display und einen schicken Aluminiumrahmen. Auch das Herstellerlogo unterhalb des Displays ist ein Hingucker.

Hinten scheint es allerdings nur Plastik zu geben. Mit Superlativen für sein eigenes Produkt geizt Ubik nicht. Es sei die vielleicht aufregendste Hardware seit langem. Um das zu untermauern, hat Ubik eine Tabelle entworfen, die die Uno-Spezifikationen mit denen der Konkurrenz vergleicht.

Kernhardware wirklich konkurrenzfähig?

Beim Betriebssystem kommt Android 5.1 Lollipop zum Einsatz, das zu 99 Prozent „stock“ – also unberührt – sein soll. Der Prozessor MediaTek MT6795 wird als echter Octa-Core beworben, das Galaxy S6 dagegen zu einem doppelten Quad-Core- und das LG G4 zu einem Dual- nebst Quad-Core-Modell degradiert.

Dies ist faktisch falsch. Sowohl der Exynos 7420 im Galaxy S6 als auch der Snapdragon 808 im LG G4 können alle Kerne gleichzeitig einsetzen, wenn es hart auf hart kommt. Der Arbeitsspeicher des Uno ist mit 3 GB auf einer Ebene mit Galaxy S6 und G4.

Weitere Ausstattung auf hohem Niveau

Unter der schicken Haube steckt ein schneller Helio X10-Prozessor (c) Ubik

Unter der schicken Haube steckt ein schneller Helio X10-Prozessor (c) Ubik

Mit 16 GB mutet der Datenplatz etwas gering an, er kann aber via microSD erweitert werden. Das 5,5 Zoll große Full-HD-Display hält zwar bei der Auflösung nicht mit Samsung und LG mit, reicht aber vollkommen aus.

Bei der Kamera und beim Akku zeigt sich der Hersteller großzügig. Mit 3.100 mAh ist die Stromquelle vom Nennwert her größer als beim G4 – was aber trotzdem nichts über die Standby-Zeit aussagt. LTE-Datenfunk wird es für das schnelle Surfen ebenfalls geben.

Mit CAT4 (maximal 150 Mbit/s) hinkt das Modem aber dem CAT6-Standard (bis zu 300 Mbit/s) der Konkurrenz von Samsung und LG hinterher.

Die Kameras des Uno

Die rückseitige Kamera kommt von Sony, hat eine Blende von f/2.2 und löst mit 20 Megapixeln auf. Somit bekommt man größere Bilder als beim S6 und G4, ob diese besser sind, kann aber angezweifelt werden.

Dafür fehlen Innovationen wie eine große Blende, ein optischer Bildstabilisator und Laser-Autofokus. Selfie-Fans erhalten mit der vorderen 5-Megapixel-Kamera eine durchaus ausreichende Optik.

Fazit und Preisvergleich

Das Ubik Uno im Vergleich mit anderen Flaggschiffen (c) Ubik

Das Ubik Uno im Vergleich mit anderen Flaggschiffen (c) Ubik

Wirklich auf einem Niveau mit der Konkurrenz kann man das Smartphone nicht nennen. Auf der von Ubik entworfenen Grafik (siehe oben) sieht es so aus, als würde das Modell zwar vor allem dem iPhone 6 davonziehen, doch man sollte nicht das effiziente Apple-Ökosystem außer Acht lassen, das eine sehr fortschrittliche Hardwareoptimierung hat.

Der MediaTek MT6795 alias Helio X10 ist ein durchaus gelungener Chip, der nur ein wenig langsamer als der Snapdragon 810 und schneller als der Snapdragon 808 arbeitet. An Samsungs Exynos 7420 kommt aber keiner der Chipsätze heran.

Davon abgesehen mangelt es dem Ubik Uno an schnellerem LTE, der populären (wenn auch nicht notwendigen) 2K-Auflösung und einer fortschrittlicheren Kamera. Für einen angestrebten Verkaufspreis von 345 US-Dollar erhält man hier aber ein durchaus empfehlenswertes Smartphone.

Die Konkurrenz ist fast doppelt so teuer.

Wer die Firma unterstützen möchte und Interesse hat, kann die Kickstarter-Kampagne besuchen. Wir sind allerdings schon auf Ubiks nächstes Projekt gespannt. Dies soll ein Open-Source-Smartphone werden, bei dem die Nutzer abstimmen sollen, was an Hardware verbaut wird. 

Quelle: TheVerge

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