Umi Zero im Smartphone-Test: China-Flaggschiff mit Edelgehäuse und Top-Hardware
Man merkt deutlich das Geschwindigkeitsplus durch den höheren Takt, doch der Akku dankt es einem nicht.
Die Ausdauer des Umi Zero
Nach all dem Lob für die Verarbeitung, das Display und die Performance müssen wir das Umi nun das erste Mal tadeln. Einen hochgezüchteten Prozessor will man natürlich auch ausreizen. Doch bei 3D-Spielen wird schon nach einer Stunde ein Drittel des Akkus verbraucht.
Beim Surfen über 3G (LTE unterstützt das Umi Zero leider nicht) genehmigte sich das Gerät auch enorm viel Energie. Das kann aber auch am schwankenden Empfang gelegen haben. Lässt man das Smartphone hingegen einfach nur liegen, purzelt nur ein Prozent Akku nach drei Stunden.
Wenn man das aufrechnet, sollte man also im reinen Standby fast zwei Wochen erreichen können. Dies wiederum ist extrem beeindruckend. Die Akkuleistung des Umi Zero ist also ein zweischneidiges Schwert.
Das Umi Zero beim Surfen und Telefonieren
Der MT6592-Chipsatz hat leider noch kein LTE an Bord. Beim mobilen Surfen ist man also auf maximal HSPA+ beschränkt. Doch auch dies reicht für die meisten Belange unterwegs aus. Der Empfang des Umi Zero war in Ordnung.
Man konnte durchaus, sofern es das Gebiet zuließe, Streifzüge durch das 3G-Netz unternehmen. Doch wie bereits erwähnt, machte das dem Akku etwas zu schaffen. Der WLAN-Empfang brach ein bis zwei Mal ab, ansonsten ist hier keine Problematik zu erkennen.
Sowohl das Surfen an sich, als auch der Download größerer Apps funktionierten zufriedenstellend. Beim Telefonieren brillierte das Umi Zero zwar nicht in der Form der Markenhersteller, war aber durchaus zu gebrauchen.
Beim Gesprächspartner und bei uns gab es keine Schwierigkeiten bei der Verständigung und auch die Lautstärke war ausreichend, etwas klarer hätte der Ton aber sein können.
Software und Kamera des Umi Zero
Bei den großen Konzernen in der Mobilfunkbranche identifiziert man sich meist über eine eigene Oberfläche über dem Android-Betriebssystem. Diese bieten dann mehr oder weniger sinnvolle Extras und Erweiterungen, die aber häufig Speicher fressen und das System etwas ausbremsen.
Beim Umi Zero gibt es von Haus aus Android 4.4.2 KitKat und das in einer beinahe reinen Form. Viel wurde nicht verändert, was die Software meist performant und zudem nicht überladen wirken lässt.
Das Gerät bietet von vorne herein einen Root-Zugriff, Apps sind aber wenige installiert. Programme für eine Taschenlampenfunktion, eine erweiterte Suche und ein Backup wurden spendiert, genauso wie ein einfacher Dateimanager und ein FM-Radio.
Das war es aber auch schon. Selbst YouTube und Google Play Bücher sind nicht vorinstalliert und müssen nachgerüstet werden. Dafür gibt es Sonderfunktionen, wie den erwähnten Energiesparmodus mit Schwarz-Weiß-Bildschirm, eine erweiterte Gestensteuerung und ein Abschalten des Displays, sobald man nicht mehr darauf schaut.
Kommen wir nun zur Kamera. Hier wartet das nächste Highlight des Umi Zero. Die 13-Megapixel-Optik hat einen Sony-Sensor an Bord und kommt mit zweifarbigem LED-Blitz daher.
Die Aufnahmen sind selbst beim gerade herrschenden schlechten Wetter außen farbecht und detailliert und die Auslösung zeigt sich äußerst rasant. Im Inneren kann das Umi Zero fast noch mehr glänzen, der Blitz ist eine echte Bereicherung beim Aufhellen dunkler Szenerien.
Die beste Figur macht das Smartphone allerdings bei Makroaufnahmen. Man kann sogar bis zu fünf Zentimeter an ein Motiv herangehen und trotzdem wird alles noch knackscharf. Mit dem Umi Zero erhält man also tatsächlich ein Smartphone mit einer guten bis sehr guten Kamera.
Für Selfie-Fans ist das Smartphone dank 8-Megapixel-Cam vorne ebenfalls ein Fest. Die Bildqualität dieser Optik ragt zwar nicht an die der Hauptkamera heran, ist aber dennoch brauchbar.
Fazit
Wenn man das Gerät jemandem in die Hand drückt und dieser den Preis schätzen soll, wird derjenige sicher überrascht sein, wenn man ihm die 160 Euro nennt. Das Umi Zero wirkt mindestens wie ein doppelt so teures Smartphone.
Die Verarbeitung ist schlichtweg perfekt, das Display ein Augenschmaus, die Performance und die Kamera überzeugen ebenfalls. Lediglich das schnellere Entleeren des Akkus bei aufwendigen Anwendungen und das fehlende LTE trüben den ansonsten positiven Gesamteindruck.
Wer dies verschmerzen kann, erhält hier ein wahres Preis-Leistungs-Wunder.
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