OnePlus bietet mit seinem OnePlus 2 eine ernstzunehmende Alternative zu den bekannten Highend-Modellen von Samsung und Apple. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist grandios, aufgrund der Einladungen wird jedoch abermals der Kauf erschwert. Wir konnten das Smartphone testen und sagen euch, ob das OnePlus 2 im Test hält, was es verspricht.

Lieferumfang und Gehäuse des OnePlus 2

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Das OnePlus 2 im Test: Ein schicker Rücken …

Knallrot, so sieht die Schachtel des chinesischen Flaggschiffs aus. Die Kartonage macht dabei einen stabilen aber abgesehen von der auffälligen Farbe zurückhaltenden Eindruck. Es wurden keine aufwendigen Grafiken verwendet, man findet lediglich den Gerätenamen und das Herstellerlogo aufgedruckt.

Im Inneren des Pakets gibt es alles, was für die Inbetriebnahme notwendig ist, also ein Micro-USB-Datankabel und ein Netzteil. Lobenswert ist die von Haus aus montierte Schutzfolie, einen Kopfhörer legte OnePlus allerdings nicht bei.

Verarbeitung auf hohem Niveau

Der Hersteller wagte weder beim Design noch bei den verwendeten Materialien im Vergleich zum Vorgänger große Experimente. Die etwas raue Kunststoffrückseite blieb, was jedoch in der Praxis kein Nachteil ist. Im Gegenteil, das Material fühlt sich hochwertig an und liegt rutschfest in der Hand.

Der Rahmen aus Aluminium weckt ebenfalls Vertrauen in das Gerät. Von vorne ähnelt das OnePlus 2 aufgrund des länglichen Home-Buttons mit Fingerabdrucksensor manchen Samsung-Smartphones, an der Unterseite gibt es den modernen USB Type-C-Anschluss, der das Einstecken des Kabels zum Kinderspiel werden lässt.

Auch im Halbschlaf ist somit das Handy schnell mit der Steckdose verbunden. Rechts gibt es die Lautstärkewippe und den Power-Button (ebenfalls aus Metall) und oben den Kopfhöreranschluss.

Die Spezifikationen des OnePlus 2:

  • 5,5 Zoll IPS-Display mit 1.920 x 1.080 Pixel
  • Snapdragon 810 Octa-Core-Prozessor mit maximal 1,8 Gigahertz
  • Adreno 430-Grafikchip
  • 4 GB RAM
  • WLAN, Bluetooth, GPS, 3G, 4G (LTE CAT6)
  • Micro-USB-Anschluss (Type-C), 3,5-mm-Klinkenanschluss
  • 64 GB interner Speicher
  • 13-Megapixel-Hauptkamera und 5-Megapixel-Frontkamera
  • 3.300 mAh Akku
  • Android 5.1-Betriebssystem
  • Nano-SIM-Kartenschacht

Das Display des OnePlus 2 (Alltagseinsatz)

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Die Konkurrenz setzt derzeit bei ihren Highend-Smartphones bezüglich der Bildschirmauflösung zumeist auf 2K (LG und Samsung) oder sogar auf 4K (Sony). Doch unserer Meinung nach brachte schon 2K keinen großen Mehrwert und 4K kann man bei Displaydiagonalen im 5-Zoll-Bereich durchaus als Marketinggag betrachten.

Deshalb sollte man auch nicht allzu hart mit dem Full-HD-Display des OnePlus 2 ins Gericht gehen.

Fakt ist, wir konnten im Alltag keine Nachteile gegenüber den Pixelschleudern der Konkurrenz vernehmen. Die Schärfe befindet sich auf einem sehr hohem Niveau, einzelne Bildpunkte sind nicht erkennbar.

Die maximale Helligkeit ist als sehr gut zu bezeichnen, könnte jedoch noch einen kleinen Tick höher ausfallen. Die Blickwinkel sind sehr stabil, so dass man auch aus schrägen Perspektiven noch den Inhalt ablesen kann.

Bei den dargestellten Farben fehlt es bei genauem Betrachten ein wenig Brillanz, das ist aber Meckern auf hohem Niveau. Einzig die Ablesbarkeit in der Sonne ist manchmal etwas schwierig beim OnePlus 2.

Das Display des OnePlus 2 (beim eBook-Lesen)

Unseren Lesetest haben wir diesmal nicht wie gewohnt vollzogen, da wir uns nur wenige Tage mit dem Smartphone auseinandersetzen konnten. Die Darstellung der Texte im Browser ließ jedoch keinen Grund zum Tadeln erkennen.

Die Kontraste waren nicht ganz so knackig wie bei AMOLED-Bildschirmen, das Weiß war jedoch sehr nah an einer realistischen Darstellung. Die tolle Blickwinkelstabilität spielt dem OnePlus 2 beim Lesen ebenfalls in die Karten.

Die Arbeitsgeschwindigkeit des OnePlus 2

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Ein Snapdragon 810 ist, zumindest theoretisch, eine Hausnummer in Sachen Performance. Wie wir wissen, ist dieser Chipsatz aber ein Hitzkopf. Deshalb hat der Konzern trotz neuer Revision den CPU-Takt von 2 Gigahertz auf 1,8 Gigahertz gesenkt und das Gehäuse zudem angepasst. Die Alltagsleistung ist unbestritten sehr gut.

Weder bei den Homescreens, noch bei den Apps gibt es ein Ruckeln. Bei starker Beanspruchung wird aber auch das OnePlus 2 etwas wärmer als so manches Konkurrenzprodukt, wenn auch nicht störend.

Da die Taktrate ohnehin schon etwas niedriger ist, muss die CPU kaum drosseln, wodurch auch 3D-Spiele sehr gut laufen. Die 4 GB RAM sind in jedem Fall grandios und ermöglichen beinahe unendliches Multitasking.

Wir empfehlen zum OnePlus 2 mit 64 GB zu greifen, da es keinen microSD-Speicherkartenschacht gibt und der Platz bei 16 GB schnell gefüllt ist. Beim Mobilfunkempfang waren wir durchaus zufrieden mit dem Handy.

Sowohl im heimischen WLAN als auch im LTE-Netz gab es stets guten Empfang und eine ordentliche Bandbreite. HD-Videos konnten in beiden Netzwerken problemlos und ohne Abbrüche wiedergegeben werden.

 

Die Oberfläche des Smartphones nennt der Hersteller OxygenOS – und sie hat durchaus einige Vorzüge. Im Standby wird der direkte Zugriff auf verschiedene Apps gewährt, die Lautstärke kann komfortabel über Wischgesten geregelt werden.

Die Software des OnePlus 2

Der Dunkel-Modus konvertiert die Farben und die Tasten des Smartphones können nach eigenen Bedürfnissen selbst konfiguriert werden. Etwas penetrant zeigt sich allerdings trotz der herstellereigenen Oberfläche das Google-Branding.

Die Suchleiste lässt sich nämlich nicht entfernen.

Die Ausdauer des OnePlus 2

Ein Akku mit 3.300 mAh und ein stromsparendes Full-HD-Display – das klingt nach einer durchdachten Kombination. Tatsächlich hat uns das OnePlus 2 hier am meisten überrascht, im positiven Sinne.

Wir testeten bei einer Displayhelligkeit von 50 Prozent ein Szenario bei starker Nutzung. Hier wurden das Internet, YouTube, die Kamera, Spox und Exchange-Synchronisation verwendet. Das Smartphone erreichte eine Laufzeit von 36 Stunden bis es wieder an die Steckdose musste.

Bei geringer Nutzung (lediglich Telefonate, WhatsApp und kurze Ausflüge in das Internet) waren sogar 48 Stunden drin. Setzt man die Displayhelligkeit höher, kommt man trotzdem noch locker über einen Tag bei häufigem Gebrauch.

OnePlus hat also den Snapdragon 810 gut im Griff. Sämtliche Internetzugänge (WLAN und mobiler Datenverkehr) waren während des Tests aktiv.

Kamera des OnePlus 2

Die Ausstattung der Hauptkamera klingt auf dem Papier überzeugend und erinnert etwas an das LG G3. Es gibt 13 Megapixel, einen Laser-Autofokus und eine Blende von f/2.0. Dunkle Szenarien leuchtet das Smartphone mit einem zweifarbigen Dual-LED-Blitz aus.

In der Praxis lieferte das OnePlus 2 Ergebnisse im gehobenen Mittelmaß. Die Bilder werfen einen zwar nicht mit Detailreichtum um, aber es stört auch kein allzu penetrantes Bildrauschen. Der Laser-Autofokus arbeitet sehr rasant, wodurch auch bewegte Motive schnell erhascht werden können.

Dem gegenüber steht aber eine gewisse Fehlerrate beim Fokussieren. Oft wird das Motiv zwar schnell erfasst, manchmal muss das Modul aber neu fokussieren, was Zeit kostet.Die Kamera-App hätte OnePlus auch etwas umfangreicher gestalten können.

Hier wird man beispielsweise bei der Wahl der Auflösung stark eingeschränkt.

 

Ein wenig schummelt der Hersteller bei der Gestaltung der unteren Lautsprechergitter. Aufgrund der zwei Öffnungen würde man davon ausgehen, hier Stereo-Sound zu erhalten. Dem ist aber nicht so.

Akustik des OnePlus 2

Das OnePlus 2 in voller Pracht

Das OnePlus 2: Kein Stereo-Sound trotz zweier Gitter

Hinter den Aussparungen findet sich auf der einen Seite der Mono-Speaker und auf der anderen ein Dual-Mikrofon. Eine Klangqualität wie bei den HTC-Smartphone sollte man also nicht erwarten.

Trotzdem muss man sagen, dass das OnePlus 2 für einen Mono-Lautsprecher eine ziemlich gute Akustik erzeugt. Die Wiedergabe von Musik erfolgt ohne nennenswerte Schwächen, aber eben auch ohne nennenswerte Stärken.

Immerhin sind die Höhen gut ausgeprägt und ein Verzerren des Tons kann man nicht vernehmen. Film-Fans werden von diesem Smartphone gleichermaßen gut bedient. Hier zeigt sich dieselbe Charakteristik wie bei der Musikwiedergabe.

Um eine noch bessere Qualität zu erhalten, sollte man aber einen Kopfhörer anschließen. Dieser ist zwar leider nicht im Lieferumfang dabei, aber es ist besser hieran, als an der Hardware selbst zu sparen.

Bei der Telefonie lief alles anstandslos. Wir konnten unseren Gesprächspartner gut verstehen und wurden auch gut verstanden.

OnePlus 2 Test: Fazit

Da man das OnePlus 2 nur über eine Einladung bekommt, lief dieser Test etwas anders als gewohnt ab. Wir konnten uns durch zwei Bekannte, an dieser Stelle vielen Dank an Sascha und Stefan, einen Einblick von diesem Smartphone verschaffen.

Man muss einfach nüchtern betrachtet sagen, dass es für den Preis von unter 400 Euro derzeit kein kompletteres Handy gibt. Die Ausstattung ist gelungen, lediglich bei der Kamera, dem Lautsprecher und dem Display gibt es Kleinigkeiten zu bemängeln, die aber nicht allzu wild sind.

Zwei Begebenheiten trüben aber die Anschaffung des OnePlus 2. Zum einen das ärgerliche Einladungssystem und zum anderen die relativ sinnfreie Variante mit 16 GB. Hier prangern wir aber nicht nur das OnePlus 2 an, auch ein iPhone 6s ist im Jahre 2015 mit 16 GB einfach unterdimensioniert.

Wer also Glück hat und an eine Einladung für das OnePlus 2 kommt, der macht nichts falsch und erhält ein gelungenes Smartphone zu einem tollen Preis.

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