Googles Pixel XL im Test: Ein kostspieliger Assistent
[section_title title=Google Pixel XL im Test: Akkulaufzeit und Fazit]
Der eingebaute Flashspeicher ist wahlweise nur 32 GByte oder 128 GByte groß, einen Steckplatz für Micro-SD-Karten gibt es nicht. Das ist besonders bei der 32-GByte-Version ärgerlich, trotz unbegrenzter Speichermöglichkeit für Fotos und selbst aufgenommene Videos. Wer sich das kleine Modell des Pixel XL kauft und etwa eine umfangreiche Musiksammlung auf das Gerät kopieren möchte, dürfte schnell Platzprobleme bekommen.
Das Pixel XL unterstützt LTE und WLAN nach 802.11ac mit Mimo. Bluetooth läuft in der Version 4.2, ein GPS-Empfänger mit Glonass-Unterstützung und ein NFC-Chip sind eingebaut. Der USB-C-Anschluss am unteren Rand unterstützt USB 3.0.
Lange Akkulaufzeit
Der nicht ohne weiteres wechselbare Akku hat eine Nennladung von 3.450 mAh. Einen 1080p-Film können wir damit elf Stunden lang anschauen – ein sehr guter Wert. Bei alltäglicher Nutzung mit Surfen, Youtube, dem Abrufen von E-Mails und Chatten kommen wir mit dem Pixel XL problemlos auf eine Laufzeit von anderthalb Tagen.
Das Pixel XL kostet in der 32-GByte-Version 900 Euro, mit 128 GByte Speicher 1.010 Euro. Damit verlangt Google für sein neues Smartphone die gleichen Preise wie Apple für die 32- und 128-GByte-Version des iPhone 7 Plus. Das ebenbürtige Galaxy S7 Edge mit 32 GByte Speicher kostet bei Samsung direkt 800 Euro, im Onlinehandel ist das Gerät bereits für unter 600 Euro zu bekommen – also für 300 Euro weniger.
Fazit
Das Pixel XL ist ein sehr gut verarbeitetes, leistungsfähiges Smartphone mit einem tollen Display, einer guten Kamera und flüssig laufendem Betriebssystem. Es erscheint direkt mit der neuen Android-Version 7.1 und Googles neuem Sprachassistenten.
Der Google Assistant hat uns im Test von den Grundzügen her gut gefallen, auch wenn er eigenartigerweise noch nicht so viel kann wie sein textbasiertes Allo-Pendant. Auch bleibt die deutschsprachige Version von den Funktionen her hinter der englischen zurück. Ein Kaufgrund ist er für uns nicht.
Am Ende fehlt uns beim Pixel XL das entscheidende Argument, das den hohen Preis rechtfertigt. Sicher, die Kamera ist gut – aber nicht um Welten besser als die des Nexus 6P oder des Samsung Galaxy S7. Auch das Display ist sehr gut, jedoch gibt es auch hier günstigere Konkurrenzgeräte mit guten Bildschirmen – etwa wieder das Galaxy S7. 900 Euro für ein 5,5-Zoll-Gerät mit 32 GByte Speicher, ohne Speicherkartensteckplatz und „nur“ Hardware im Topbereich ohne besonderes Extra halten wir schlicht für den Konsumenten nicht vernünftig erklärbar.
Vergleich mit iPhone 7 Plus
Nehmen wir das iPhone 7 Plus als Konkurrenzgerät mit 5,5 Zoll großem Display zum Vergleich: Käufer erhalten hier für das gleiche Geld Hardware-Extras wie eine Dual-Kamera, einen 3D-Touch-Bildschirm und die Taptic Engine. Die Frage ist weniger, ob manche Käufer diese Funktionen wirklich brauchen: Für uns entscheidend ist, dass es sie gibt, für den gleichen Preis wie beim Pixel XL. Letzteres ist durchweg mit Standardhardware gebaut, wenngleich auch mit sehr guter – diese bekommen aber Käufer des weitaus günstigeren Galaxy S7 Edge auch.
Googles aktuelle Konkurrenz ist schlicht zu gut und – gemessen am Preis des Pixel XL – zu günstig. Als attraktivste Hauptkonkurrenten sehen wir das bereits erwähnte Galaxy S7 Edge von Samsung oder auch das HTC 10, das nur noch unter 550 Euro kostet. Google hat die Nexus-Serie abgeschafft, um Platz für eine eigene Smartphone-Serie zu schaffen. Leider mangelt es an echten Innovationen – etwa einer Projekt-Tango-Kamera. So ist das Pixel XL ein sehr gutes, aber auch aus der Konkurrenz nicht so weit herausragendes Smartphone, wie man es beim verlangten Preis erwarten würde.
Google Pixel und Pixel XL im Google-Store (ab 759 Euro)
(Autor des Artikels ist Tobias Költzsch)
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