Ghostwriter sind mehr als Lektoren oder Korrektoren. Sie verfassen Texte oder ganze Werke nach externen Vorgaben und treten alle Rechte an der Verwertung an den Auftraggeber ab. Auch namentlich bleibt der Ghostwriter den Lesern seiner Werke unbekannt und somit nur ein unsichtbarer Geist.

Interessantes Berufsbild

Nicht jeder ist in der Lage, Texte nach den Vorgaben anderer zu verfassen. Hierbei gibt es viele Dinge zu beachten, nicht nur was das Thema und die Länge des Textes betrifft. Ein Ghostwriter muss eigenständige Recherchen zu den vorgegebenen Sachverhalten anstellen, den jeweiligen Anspruch erfüllen und zudem genau den Stil des Auftragsgebers treffen, um erfolgreich zu sein. Dabei gibt es keine einheitliche Ausbildung oder gar ein Studium für diesen Beruf. Viele Ghostwriter kommen beispielsweise über Umwege nach einem journalistischem Studium in diesen Beruf. Die Bereiche in denen Ghostwriter eingesetzt werden sind vielfältig:

  • Bewerbungen

Manche Ghostwriter haben sich ganz auf Bewerbungen spezialisiert. Sie sind immer genau informiert, was aktuelle Vorgaben und Standards betrifft und wissen, wie man einen Lebenslauf ins beste Licht rückt. Um bezüglich der Bewerbung auf Nummer sicher zu gehen, greifen immer mehr Personen auf entsprechende Services zurück.

  • Bücher und E-Books

Insbesondere der E-Book-Markt hat in den letzten Jahren wachsende Umsatzzahlen erwirtschaftet. Dabei sind es längst nicht mehr nur elektronische Versionen von real existierenden Taschenbüchern, die sich wachsender Begeisterung erfreuen. Es gibt zahlreiche Sachbücher, Expertenbücher, Ratgeber, Leitfäden oder Onlinekurse, die von Ghostwritern geschrieben werden, ohne darin namentlich erwähnt zu werden. Selbstverständlich gilt das auch für Krimis, Thriller oder Kinderbücher.

  • Akademische Arbeiten

Auch im akademischen Bereich sind Ghostwriter oft am Werk. Dabei ist es beispielsweise ein offenes Geheimnis, dass viele Professoren ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter mit dem Verfassen ihrer Texte beauftragen. Bei Fachaufsätzen und wissenschaftlichen Publikationen von Studenten ist es allerdings etwas komplizierter. In der Regel dürfen einfache Abhandlungen durchaus von Ghostwritern geschrieben werden, hier gibt es jedoch keine einheitliche Regelung. Auch ist es in den meisten Fällen zulässig, einen Ghostwriter zu beauftragen, wenn es um Formulierungen oder Korrekturlesen geht. Weitere Informationen zum Thema akademische Ghostwriter unter folgendem >Link.

  • Reden

Unternehmer oder Politiker greifen bei ihren Reden gerne auf Ghostwriter zurück, um den richtigen Ton zu treffen. Politikern haben dabei meist eigene Redenschreiber, freiberufliche Ghostwriter arbeiten oft im Auftrag von Unternehmen. Neben Reden für politische Debatten können das auch Reden für Festakte wie Jubiläen oder ähnliches sein.

  • Biografien

Bei den (Auto-) Biografien berühmter Leute war in den seltensten Fällen kein Ghostwriter involviert. Oftmals findet dieser in der Danksagung Erwähnung, jedoch ohne dass sich explizite Rückschlüsse auf seine Schreibtätigkeit erkennen lassen. In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Person stimmt der Ghostwriter den kompletten Inhalt der Biografie ab.

Ghostwriter sind seit der Antike tätig

Das Verfassen von Texten und Schriften im Auftrag anderer ist keineswegs ein neues Phänomen. Bereits Cäsar, Cicero, Kaiser Augustus oder gar Platon sollen ihre Reden oft nicht selbst geschrieben haben. Auch heute sind Ghostwriter in vielen Bereichen aktiv und ein fester Bestandteil der modernen Gesellschaft. Insbesondere in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gehören Auftragstexte zum Routinegeschäft – Autobiografien, politische Reden, Unternehmensphilosophien oder wissenschaftliche Abhandlungen haben öfter als man denkt einen anderen Verfasser als den, der sich dafür ausgibt. Auch in der Musik- oder Literaturbranche sind nicht selten Ghostwriter die Verfasser.

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