Kobo Aura H2O im Test: Der E-Book-Reader für den Strand
Wasserfest und staubdicht präsentiert sich der Kobo Aura H2O, der bereits seit 2015 erhältlich ist, aber definitiv nicht zum alten Eisen gehört. Das Produkt des kanadische Unternehmens Kobo hat einige interessante Funktionen mit an Bord, die es bei anderen Readern nicht gibt. Auch ein besonders großes Display fällt positiv auf – dafür ist er aber entsprechend etwas schwerer als handlichere Reader.
Zugriff auf den Amazon Store gibt es nicht, dafür bietet Kobo ein Portfolio von über fünf Millionen Büchern an. Andere digitale Shops werden dabei aber auch unterstützt, solange das Format der Bücher mitspielt. In unserem Test werfen wir einen genauen Blick auf den Reader.
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Kobo Aura H2O: Bedienung und Bücherkauf
Mobiles Internet (3G/LTE) ist beim Kobo Aura H2O nicht mit dabei. Das bedeutet, dass alle Inhalte über das WLAN auf den Reader übertragen werden. Ein PC wird dazu nicht benötigt, der Reader erledigt alles von selbst und innerhalb weniger Sekunden ist das Buch vollständig da. Anders als die Konkurrenz hat Kobo sogar an eine Desktop-App gedacht, so dass wir neben dem Reader selbst noch die Möglichkeit haben, digitale Bücher auf dem Notebook zu lesen – daran dürfen sich andere Hersteller gerne ein Beispiel nehmen.
Im Shop von Kobo gibt es nicht nur eine große Auswahl deutscher Bücher, sondern auch welche auf Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Italienisch, Portugiesisch und Japanisch. Andere Online-Shops können dabei natürlich auch genutzt werden, solange sie Bücher in den 14 unterstützten Dateiformaten anbieten. ePub ist als freies Format auch mit von der Partie. Neben ePub werden auch TXT- und PDF-Dateien unterstützt. Verschiedenste Genres und diverse bekannte Autoren sind im Shop von Kobo vertreten.
Was die Bedienung angeht ist Type Genius als Funktion mit dabei. Hier können wir zwischen elf verschiedene Schriftarten in 24 Größen wählen. Das Umblättern wird ganz klassisch in die jeweils gewünschte Richtung gewischt. Haptische Buttons sind nicht vorhanden. Was auch fehlt im Gegensatz zu neueren Kindle-Modellen ist die Möglichkeit, durch Antippen der Rückseite auf die nächste Seite zu gelangen. Gerade bei der einhändigen Bedienung wäre eine solche Funktion sehr sinnvoll, da hier nicht ein zweite Hand zur Hilfe genommen werden muss.
Kobo Aura H2O: Technik und Aussehen
Kobo Aura H2O ist ausschließlich mit einem schwarzen Gehäuse erhältlich, andere Farben werden nicht angeboten. Eine Schutzhülle kann aber zur Individualisierung gleich mitgekauft werden. Diese Hüllen gibt es in diverse Farben und Formen, bieten aber keinen zweiten Akku, um den integrierten Akku zu unterstützen.
Wie schon in der Einleitung erwähnt verfügt der Reader von Kobo über eine extra großen, blendfreien 6,8-Zoll Carta E Ink Touchscreen. Damit ist das Gerät 0,8 Zoll größer in der Diagonale als so gut wie alle anderen Reader auf dem Markt. Die Auflösung liegt bei 1430 mal 1080 Bildpunkte, was zwar immer noch einer guten Pixeldichte von 265 Punkten pro Zoll entspricht, insgesamt aber geringer ist als bei der Konkurrenz.
Der Reader hat eine Zertifizierung nach IP67 bekommen, das heißt er ist wasserdicht und staubdicht. Bis zu 30 Minuten kann das Gerät unter Wasser gehalten werden. Vor der erneuten Benutzung sollte er aber mit einem Tuch abgewischt werden. Auch ein solches Tuch befindet sich im Lieferumfang.
Kein explizites Leichtgewicht: Mit 233 Gramm Gesamtgewicht inklusive fest integriertem Akku ist der Kobo Aura H2O etwas schwer und wiegt mehr als ein großes Smartphone, was aber auch an den höheren Abmessungen von 179 x 129 x 9,7 mm liegt – wer einen größeren Reader haben möchte, der muss eben auch mit mehr Gewicht rechnen. In so gut wie jeder Tasche findet das Gerät aber Platz. Auch ein längeres In-der-Hand-halten ist kein Problem.
Etwa 3.000 digitale Bücher finden auf dem Kobo Aura H2O bequem Platz. Intern stehen vier Gigabyte Speicherplatz für E-Books zur Verfügung. Eine Cloud-Funktion wie bei der Konkurrenz gibt es aber nicht. Auch eine Erweiterung des Speichers via microSD-Karte ist nicht möglich, es bleibt also bei 4 GB plus Speicher für das System.
Eines der Highlights ist der Akku: Einen zweiwöchigen Urlaub kann der Kobo Aura H2O ohne Problem mit einer Ladung überstehen. Ein Ladevorgang dauert etwas mehr als zwei Stunden, dann kann das mitgelieferte USB-Kabel wieder verstaut werden.
Kommen wir noch zum Thema Beleuchtung; diese wird von Kobo als Comfort Light beschrieben wird. Das Licht geht hierbei direkt auf die jeweilige Seite und strahlt nicht nach vorne ab. Eine automatische Anpassung an das Umgebungslicht ist aber nicht vorhanden. Wer darauf besteht muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
Kobo Aura H2O: Kaufen oder nicht kaufen?
Der Kobo Aura H2O fällt mit einem großen Display und einem langlebigen Akku positiv auf. Bei einem Preis von derzeit etwa 180 Euro ist er in der Mittelklasse anzusiedeln. Wer kein Amazon-Produkt haben möchte und wem gleichzeitig Wasser- und Staubdichtheit für den Strandurlaub wichtig sind, der kann guten Gewissens zum H20 von Kobo greifen.
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