[section_title title=Kindle Oasis im Test: Akkupack soll Laufzeit erhöhen]

Wer eBooks meist nur einige Stunden am Stück liest und das Gerät dann wieder in der Tasche versenkt, kann sich mit der geringen Laufzeit des Kindle Oasis noch am ehesten arrangieren. Wer aber mit dem Kindle Oasis auch mal ein Wochenende beim digitalen Schmökern versinken möchte oder wer längere Zeit mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs ist, könnte sich am dann notwendigen Nachladen stören.

Das Akkupack soll’s richten

Diese Probleme soll das Akkupack lösen, das einen 1.290-mAh-Akku enthält. Damit soll der Kindle Oasis mindestens die Laufzeit bieten, wie Nutzer sie von anderen eReadern gewöhnt sind – allerdings dann mit einem erhöhten Gewicht.

Das mechanische Zusammenspiel zwischen Kindle Oasis und Akkupack ist vorbildlich: Der Andockmechanismus ist gut durchdacht, und das Verbinden beider Einheiten bereitet keinerlei Probleme. Der Kontakt zwischen beiden Einheiten wird immer gewährleistet, wenn sie miteinander verbunden sind. Das Akkupack wird dabei magnetisch am Reader gehalten – er hält sicher und fest. Das Trennen der Einheiten erfordert daher einen gewissen Kraftaufwand, ist aber dennoch gut machbar.

Kindle Oasis: Die Kopplung mit dem Akkupack funktioniert gut (c) Martin Wolf/Golem.de

Kindle Oasis: Die Kopplung mit dem Akkupack funktioniert gut (c) Martin Wolf/Golem.de

Bezüglich des Akkumanagements fällt die Bewertung aber weniger positiv aus: Das Akkupack hat es in unseren Tests nicht geschafft, den Reader-Akku immer vollständig zu laden. Obwohl Reader und Akkupack rund zehn Stunden verbunden waren, hatte der Reader-Akku beim Ablösen nicht seine volle Kapazität. Damit verringert sich die maximal mögliche Laufzeit mal eben um ein bis zwei Stunden. Hier sollte Amazon dringend mit einem Firmware-Updaten nachbessern, damit dem Laden des Reader-Akkus eine entsprechend hohe Priorität eingeräumt wird.

Neuer Ruhemodus mindert den Komfort

Speziell um den Akku des Kindle Oasis zu schonen, hat Amazon einen neuen Ruhemodus integriert. Der geht allerdings zulasten des Komforts. Wird der ausgeschaltete Reader länger nicht benutzt, aktiviert sich dieser Ruhemodus und führt dazu, dass das Gerät beim Einschalten rund 7 Sekunden braucht, bis es wieder verwendet werden kann. Diese Wartezeit empfinden wir als zu lang. Bei einem modernen eReader erwartet der Käufer zu Recht, das Gerät auf Knopfdruck verwenden zu können. Dieser Ruhemodus wird auch dann aktiv, wenn der Reader mit der Akkuhülle verbunden ist.

Der Displayschutz am Akkupack wird wie ein Buch aufgeklappt und kann bequem auf der Rückseite des Lesegeräts fixiert werden. Sobald die Lederabdeckung das Display freigibt, schaltet sich der eReader an und geht wieder aus, wenn die Lederhülle das Display erneut bedeckt. Diese Automatik ist im Alltag sehr angenehm. Wir haben eine Abschaltoption dafür nicht vermisst.

Lagesensor ist nicht abschaltbar

Ganz anders sieht es beim Einsatz des Lagesensors aus: Der Kindle Oasis dreht den Displayinhalt automatisch, und diese Funktion lässt sich nicht abschalten. Wer das nicht benötigt, wird sich darüber etwas ärgern, denn das Drehen des Displayinhalts verbraucht Energie, weil der Aufbau des Bildes bei einem E-Paper-Display Strom benötigt. Besonders bei der kurzen Akkulaufzeit ohne Akkupack könnte ein Abschalten der Option hilfreich sein.

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Bis zu fünf Ladevorgänge sind mit dem Akkupack möglich, danach muss auch dieser wieder geladen werden. Das Akkupack lässt sich leider nur laden, wenn es mit dem Kindle Oasis verbunden ist. Es lässt sich somit leider nicht auf dem Reader weiterlesen, während das Akkupack am Netzteil hängt und auflädt.

Kindle Oasis hat auch seine guten Seiten

Doch jenseits der Akkuproblematik hat der Kindle Oasis durchaus gute Seiten. Sehr angenehm finden wir die Drucktasten. Mit ihnen kann bequem in Büchern geblättert werden – parallel zum Blättern mittels Touchscreen. Die Tasten sind gut auch einhändig erreichbar und sehr gut zu erfühlen. Sie bieten damit mehr Komfort als die Sensortasten am Kindle Voyage, bei denen der Nutzer darauf achten muss, dass er sie trifft. Weil der Kindle Oasis die Tasten nur auf einer Seite hat, gibt es die Funktion, den Displayinhalt mittels Lagesensor mitzudrehen.

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