Bislang ist das eBook-Format ePub3 nicht sehr verbreitet. Doch die Wissenschaftsverlage De Gruyter und Elsevier wollen nun auf den neueren Standard setzen, was zu einem Umdenken in der Branche führen könnte. Die Verlage sehen aber ihre Arbeit mit dem ePub3-Standard eher als Investition für die Zukunft. Zunächst sind die eBooks zwar in diesem aktuellem Format, werden jedoch noch wie klassische ePub2-Dateien dargestellt.

ePub3: Multimedia und Interaktivität

Schon im Oktober 2011 wurde ePub3 vorgestellt und bietet viele spannende Möglichkeiten. So liegt der Fokus der Neuerungen des Formats unter anderem auf Multimedia-Inhalten und Interaktivität. Dies bringt den Vorteil von Video- und Audiodateien innerhalb eines eBooks. Weiterhin hat ePub3 eine verbesserte Darstellung für Fußnoten und Quellenangaben und zeigt mathematische Formeln optional auch als Text an.

Für das Format spricht auch die Verwendung der Dokumentsprache HTML5 und CSS 2.1 für das Layout. Dadurch sind mehr Gestaltungsmöglichkeiten für Textinhalte möglich. Durch die sogenannten Fixed Layouts sind mit ePub3 zudem Darstellungen für vorgegebene Seitenrahmen möglich, was die Visualisierung von eBooks näher an die von Print-Medien führt. Die Interaktionsmöglichkeiten kommen übrigens durch Javascript-Funktionen – auch diese beherrscht das Format. Es scheint also ganz so, als würde ePub3 viel Mehrwert für den Leser bringen.

Die Zukunft von ePub3

Ein Vergleich der Features von ePub3 und Amazons KF8-Format (c) smart-digits.com

Ein Vergleich der Features von ePub3 und Amazons KF8-Format (c) smart-digits.com

Dennoch akzeptieren noch nicht alle eBook-Händler diesen Standard und auch viele Lesegeräte haben ihre Probleme. So kann es vorkommen, dass manche eBook-Reader ePub3 entweder gar nicht oder nur fehlerhaft unterstützen. Bei Smartphones und Tablets kommt es darauf an, dass die Lese-App das Format verwenden kann. Da hilft z. B. das Berliner Unternehmen Txtr auf die Sprünge, das eine iOS-App mit ePub3-Support bietet. Eine Android- sowie eine Windows-Variante werden derzeit ebenfalls entwickelt. Es hat zwar lange gedauert, aber vielleicht kommt nun der erhoffte Umschwung – dank dem Einsatz von Verlagen wie De Gruyter und Elsevier.

Quelle: Buchreport

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