Es existieren viele Anleitungen dazu, wie man mehr Text in weniger Zeit lesen kann. Das sogenannte Speed Reading, also ein Mix aus verschiedenen Methoden, wie man schneller lesen kann, hat sich in unserer schnelllebigen Zeit zu einem neuen Trend gemausert.

Dabei geht es unter anderem darum, die innere Lesestimme zu unterdrücken, größere Bereiche – Absätze statt einzelne Wörter – zu erfassen oder ganz simpel quer zu lesen. Aber kann man bei diesen Schnelllesetechniken wirklich den Text erfassen. Angeblich geht es viel einfacher – und der eReader macht das eBook Spead Reading zum Kinderspiel.

Speed Reading am Prüfstand

Kollege Jon Brooks, selbst gelernter Schnellleser, hat in einem übersichtlichen Artikel einmal verschiedene Speed-Reading-Techniken auf ihre Brauchbarkeit getestet und ist zu dem Schluss gekommen, dass man mit ihnen zwar schneller lesen kann, dafür aber oft auch weniger behält.

So ist für ihn allein der Versuch, die innere Mitlesestimme auszuschalten, eine Einschränkung beim Verstehen eines Textes. Die Idee für eine wirkliche Verbesserung des Leseverhaltens in puncto Schnelligkeit ist demnach mit ein paar Einstellungen am eReader – in dem Fall einem Kindle – getan.

eBook Spead Reading: Einstellungen am Kindle eReader (c) Jörn Brien

eBook Spead Reading: Einstellungen am Kindle eReader (c) Jörn Brien

In einem wissenschaftlichen Artikel von Mary C. Dyson wird eine Studie aus dem Jahr 1981 (!) zitiert, in dem es heißt, dass die Menschen schneller lesen, wenn sich mehr Buchstaben in einer Zeile befinden. Laut Dyson ist die optimale Länge für schnelles Lesen 100 Zeichen auf einer Zeile.

Während sich die Zeichenanzahl pro Zeile in einem herkömmlichen gedruckten Buch nicht ändern lässt, ist dies am eReader natürlich leicht möglich.

Speed Reading: eBooks schneller lesen

Beim Kindle Paperwhite etwa geht ihr nach dem Öffnen eures bevorzugten eBooks rechts oben in die Einstellungen und stellt auf „Querformat“ um. Anschließend ändert ihr über „Aa“ Schriftgröße, -art und das Erscheinungsbild der Seite. Dabei die Schriftgröße so klein wie möglich stellen, eine „enge“ Schriftart und möglichst kleinen Zeilenabstand wählen.

80 bis 100 Zeichen soll eine ideale Lesezeile für das Speed Reading am eReader ausmachen. Das Ganze darf natürlich nicht auf Kosten der Lesbarkeit gehen. Aber ein wenig herausfordernd darf es am Anfang schon sein.

Natürlich lässt sich mit dieser Art des Speed Reading nicht auf einmal das Vierfache des Textes lesen, wie es andere Techniken versprechen, aber über längere Zeit schafft ihr so deutlich mehr.

Jon Brooks erklärt das so: Selbst wenn die eReader-Einstellungen bedeuten, dass ihr 45 bis 90 Minuten weniger zum Lesen eines eBooks benötigt, könnt ihr über ein Jahr locker 10 bis 20 Bücher extra lesen – und ihr habt die Inhalte trotzdem verstanden und nicht die Hälfte vergessen.

Habt ihr schon einmal Speed Reading probiert? Wie sind eure Erfahrungen?

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