Lenovo Golden Warrior S8 Slim im Test: Octa-Core-Power in edlem Gehäuse
Hochwertig verarbeitete Smartphones mit anmutigem Design findet man nicht allzu häufig in der Android-Welt. Das Lenovo Golden Warrior bietet jedoch viel Leistung zum kleinen Preis in einem vorbildlichen Gehäuse – hier der Test.
Es müssen nicht immer Smartphones von Samsung, Apple und Konsorten sein. Auch andere Hersteller haben spannende Geräte im Angebot. Da wir selbst skeptisch waren, ob ein China-Smartphone eine Alternative sein kann, haben wir uns das Lenovo Golden Warrior S8 Slim besorgt.
Dieses Gerät kostet nur etwa 140 Euro, besitzt ein 5,3 Zoll großes HD-Display und einen Octa-Core-Prozessor von MediaTek. Weitere Merkmale sind ein 16 GB umfassender interner Speicher und 2 GB RAM. Im Vorfeld sei jedoch anzumerken, dass es das Gerät lediglich als Import gibt.
Beispielsweise beim China-Shop Pandawill könnt ihr das Lenovo Golden Warrior S8 Slim erwerben. Ob sich das für euch lohnen würde, könnt ihr den folgenden Zeilen entnehmen.
Technische Daten des Lenovo Golden Warrior S8 Slim im Überblick
- 5,3-Zoll-IPS-Display mit 1.280 x 720 Pixel
- MediaTek MT6592 Octa-Core-Prozessor mit 1,36 Gigahertz
- Mali 450-Grafikchip
- 2 GB RAM
- WLAN, Bluetooth, GPS, 2G
- Micro-USB, 3,5mm-Klinkenanschluss, Dual-SIM
- 16 GB interner Speicher (per microSD erweiterbar)
- 12,6 Megapixel-Hauptkamera
- Android 4.2.2-Betriebssystem
Das Gehäuse des Lenovo Golden Warrior S8 Slim
Das Design versetzt einen unweigerlich in die Ära der ersten Motorola RAZR. Besonders die Rückseite des Smartphones mit der hervorstehenden Lippe erinnert stark an diesen Stil. Das schmale Gehäuse von nur 7,9 Millimetern verstärkt dann noch diesen Eindruck.
Namensgebend kommt das Lenovo in der Farbe Gold daher, was wirklich schick aussieht. Der Rahmen des Smartphones ist zudem aus Aluminium, was einen besonders vertrauenswürdigen Eindruck bei der Bauqualität vermittelt.
Lediglich an einer Ecke des Gerätes konnte ich hin und wieder ein kleines Störgeräusch vernehmen, ansonsten wirkt das Golden Warrior wie aus einem Guss und nahezu perfekt verarbeitet. Die Rückseite mit abnehmbaren Akkudeckel besteht aus Kunststoff, genauso wie der Rahmen an der Oberseite.
Dieses macht aber keinen minderwertigen Eindruck und wirkt durchaus robust. Die Powertaste befindet sich oben und links findet sich die Lautstärkewippe. Am Druckpunkt und an der Haptik der beiden Elemente gibt es nichts zu bemängeln.
Lenovo setzt beim Golden Warrior S8 Slim auf berührungsempfindliche Menütasten unterhalb des Displays. Dies raubt einem keinen Platz auf dem Bildschirm selbst. Außer der kleinen Stelle, an der ich ein störendes Geräusch entlocken konnte, zeigt das Smartphone beim Gehäuse keine Schwächen.
Das Display des Lenovo Golden Warrior S8 Slim
Sind 1.280 x 720 Pixel verteilt auf 5,3 Zoll tatsächlich zu wenig? Meiner Meinung nach nicht. Schon das LG G Flex mit seinem 6 Zoll großem HD-Display wirkte auf mich nicht zu pixelig. Die reine Darstellungsqualität des Bildschirmes des Golden Warrior ist auf einem sehr hohem Niveau.
Die maximale Helligkeit fiel derart üppig aus, dass Sonneneinstrahlung kaum noch ein Problem darstellt. Dank IPS-Technik wirken Farben und Kontraste sehr intensiv und der Blickwinkel ist ebenfalls sehr stabil. Einen Gelbstich, wie man ihn in manchen Geräten mit IPS-Panel findet, hat das Lenovo ebenfalls nicht.
Die Arbeitsgeschwindigkeit des Lenovo Golden Warrior S8 Slim
Man sollte sich nicht durch die pure Anzahl von Kernen täuschen lassen. Bei Prozessoren kommt es vor allem auch auf die Architektur an. Eben jene ist beim MediaTek-Chipsatz zwar nicht hoffnungslos veraltet, aber auch kein High-End.
Die MT6592-CPU taktet eigentlich ab Werk mit zwischen 1,7 bis 2,0 Gigahertz – Lenovo hat diese Frequenz aber deutlich auf 1,36 Gigahertz gedrosselt. Wirkt sich das sehr negativ aus? Eher nicht. Laut den Benchmarkergebnissen und selbstredend auch dem Alltagstest merkt man keine großen Einbußen bei der Leistung.
Das Gerät liegt bei den Messwerten knapp hinter einem HTC One (2013). Damit sind genug Reserven für aufwendige Anwendungen vorhanden.
Die Ausdauer des Lenovo Golden Warrior S8 Slim
Beim Akku zeigte sich der Hersteller nicht ganz so spendabel. Heutzutage sind 2.000 mAh bei einem Smartphone nicht mehr viel. Trotzdem knickte das Gerät nicht allzu schnell ein. Fast einen kompletten Tag, genauer gesagt, 21 Stunden, hielt das Golden Warrior mit einer Ladung durch.
Dabei wurde das Gerät 3 Stunden aktiv mit einer Displayhelligkeit von 80 Prozent benutzt. Dabei wurden dann eBooks gelesen, YouTube-Filme angesehen oder auch Spiele gespielt. Dieser Wert bewegt sich also auf einem guten Standard.
Das Lenovo Golden Warrior S8 Slim beim Surfen und als Telefon
Manche chinesische Geräte haben leider ein kleines Manko. Das 3G-Netzwerk funkt nur in China. Das ist auch beim Lenovo Golden Warrior der Fall. Was heißt das? Das heißt, dass ihr nur mit den Geschwindigkeiten GPRS oder EDGE im mobilen Internet unterwegs sein könnt.
Die schnelleren Internetstandards wie UMTS oder LTE sind nicht verfügbar. Für Messenger-Apps, Wetter-Widgets und das Aufrufen von an Mobilgeräte angepasste Internetseiten reicht das aber allemal. Wenn ihr jedoch viele große Seiten ansteuern und ausufernde Downloads tätigen wollt, ist dieses Smartphone definitiv nichts für euch.
Der WLAN- und Telefonie-Empfang hingegen ist vorbildlich und Gespräche verliefen mit einer guten Qualität.
Die Software des Lenovo Golden Warrior S8 Slim
Lenovo hat hier gute Arbeit geleistet und eine ruckelfreie Android-Oberfläche integriert, die viele nützliche Funktionen mit sich bringt. Man sollte jedoch beachten, dass die Systemsprache, trotz ausgewähltem Deutsch, teilweise auf Englisch ist.
Eine App, welche eure ganzen Anrufe weitere Aktivitäten aus Sicherheitsgründen protokolliert und euer OK möchte, um sich mit dem Internet zu verbinden, schreckt zunächst ab. Diese kann man aber mit ein paar Kniffen entfernen und wenn ihr dem Ganzen nicht zustimmt, wird auch nichts gesendet.
Fazit
Das Lenovo Golden Warrior S8 Slim ist für 140 Euro ein wirklich guter Deal. Wenn euch das etwas langsamere Internet nicht stört und ihr des Englisch mächtig seid, bekommt ihr sehr viel Smartphone für wenig Geld.
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