Samsung ringt mit dem Galaxy Alpha gerade um die Gunst der von den iOS-8- und iPhone-6-Pannen verschreckten Apple-Fans. Neben der gewohnt vielversprechenden Hardware bietet Samsung beim Galaxy Alpha ein edles, kompaktes Gehäuse. Doch kann das Gerät wirklich dem iPhone 6 Paroli bieten? Lest es in unserem Test.

Samsung Galaxy Alpha bei Saturn

Samsung hat es wohl nicht mehr gefallen, den Ruf eines Herstellers mittelprächtig verarbeiteter Smartphones inne zu haben. In den meisten Geräten fand man Plastik und dies oft noch nicht einmal in einer sehr hochwertigen Form. Beim Galaxy Alpha möchte Samsung das anders machen und bietet zumindest einen Rahmen aus Aluminium.

Möchte dem iPhone 6 den Rang ablaufen: Samsung Galaxy Alpha

Möchte dem iPhone 6 den Rang ablaufen: Samsung Galaxy Alpha

Dazu gibt es noch einige Ausrufezeichen bei der restlichen Hardware zu bestaunen. Es wurde ein Exynos 5430-Chipsatz mit zwei Quad-Core-Einheiten integriert und mit dem LTE CAT6-fähigem Modem hat man in Zukunft das schnellste mobile Internet.

Doch nicht nur bei der Verarbeitung orientiert sich Samsung an Apple, denn auch für das Galaxy Alpha muss man tief in die Tasche greifen. Wir sagen euch, ob sich diese Ausgabe lohnt.

Technische Daten des Samsung Galaxy Alpha

  • 4,7-Zoll-Super-AMOLED-Display mit 1.280 x 720 Pixel
  • Exynos 5430 Octa-Core-Prozessor (4x 1,8 Gigahertz + 4x 1,3 Gigahertz)
  • Mali T-628 MP6-Grafikchip
  • 2 GB RAM
  • WLAN, Bluetooth 4.0, GPS, 3G, LTE
  • Micro-USB-Anschluss, 3,5mm-Klinkenanschluss
  • Fingerabdrucksensor, Pulsmesser
  • 32 GB interner Speicher (nicht erweiterbar)
  • 12-Megapixel-Hauptkamera
  • Android 4.4.4-Betriebssystem

Das Gehäuse des Samsung Galaxy Alpha

Der Rahmen aus Aluminium macht optisch viel her

Der Rahmen aus Aluminium macht optisch viel her

Hat es Samsung denn nun geschafft, die Altlasten der Verarbeitung hinter sich zu lassen? In der Tat! Schon wenn man das erste Mal das Gerät in die Hand nimmt, will man es nicht wieder weg legen. Es ist mit nur 114 Gramm federleicht und liegt dank der gummierten, weichen Rückseite rutschfest in der Hand.

Der Rahmen aus Aluminium ist nicht nur eine dünne Zierleiste, sondern ziemlich dick und hinterlässt den versprochenen, wertigen Eindruck. Samsung hat bei der Herstellung auch offensichtlich seine Mitarbeiter zu einer besonders strengen Qualitätskontrolle ermahnt.

Dieses Handy ist einfach ungelogen perfekt verarbeitet. Es gibt keine ungleichmäßigen Spaltmaße, keine Unebenheiten und auch Störgeräusche kann man an keiner Ecke dem Gerät entlocken. Mit nur 6,7 Millimetern Dicke ist das Samsung Galaxy Alpha zudem unheimlich schmal und passt in jede noch so enge Jeans.

Die Powertaste und die Lautstärkewippe wurden ebenfalls aus Aluminium gefertigt und machen einen genauso qualitativen Eindruck. Die Druckpunkte sind sehr gut. Auch die Sensortasten „Zurück“ und „Multitasking“ unterhalb des Displays reagieren anstandslos.

Die Hometaste klickt meinem Geschmack nach allerdings etwas zu laut. In ihr befindet sich auch der erwähnte Fingerabdrucksensor. Der Akkudeckel ist hauchdünn und kann geöffnet werden, um den Energiespender zu tauschen, einen Speicherkartenschacht hat das Alpha allerdings nicht.

Zum Betrieb muss eine Nano-SIM-Karte verwendet werden, wie man sie meist für Apple-Geräte wie das iPhone 6 braucht.

Das Display des Samsung Galaxy Alpha

Das Super-AMOLED-Display lässt sich gut ablesen

Das Super-AMOLED-Display lässt sich gut ablesen

Heutzutage gibt es schon Smartphones mit Quad-HD-Auflösung, was meiner Meinung nach völlig überzogen ist. Eine simple HD-Auflösung reicht für ein 4,7-Zoll-Display vollends aus. Mit diesen 1.280 x 720 Bildpunkten kommt das Alpha auf eine Pixeldichte von 312 ppi. Das kleine iPhone 6 schafft mit 326 ppi kaum merklich mehr.

Die Auflösung ist auch in der Tat durchaus ausreichend, doch hier kristallisieren sich Vor- und Nachteile eines AMOLED-Displays heraus. Man bekommt tolle Farben und Blickwinkel, doch die sogenannte PenTile-Matrix ist erkennbar, wenn man den Bildschirm aus sehr kurzer Entfernung betrachtet. Kleine Objekte wirken dann etwas grobkörnig.

Ansonsten hat man aber einen niedrigen Stromverbrauch durch diese Technik und einen Schwarzwert von 100 Prozent. Das sorgt für einen tollen Kontrast – was sich vor allem beim Lesen, etwa von eBooks, positiv bemerkbar macht.

Die Arbeitsgeschwindigkeit des Samsung Galaxy Alpha

Der AnTuTu-Benchmark, eine App, die die Leistung eines Mobilgeräts misst, bezeichnete das Smartphone zu Recht als „Monster!“. Man bekommt durch den hauseigenen Samsung-Chipsatz Exynos 5 eine brachiale Leistung geboten. Es gibt keine Anwendung oder 3D-Spiel, welches dieses Smartphone an seine Grenzen bringt – und diese wird es wohl auf lange Sicht gesehen auch nicht geben.

Samsung Galaxy Alpha bei Saturn

Bei leistungshungrigen Aufgaben nutzt das Gerät die stärkere Quad-Core-Einheit mit 1,8 Gigahertz und wenn man das Smartphone kaum beansprucht, werden die 1,3 Gigahertz der zweiten Quad-Core-Einheit verwendet. Sollte es aber brenzlig werden, kann das Alpha sogar kurzzeitig beide Vierergruppen auf einmal verwenden und wird dadurch zum richtigen Octa-Core-Gerät. Auch der üppige Arbeitsspeicher von 2 GB RAM sorgt dafür, dass das Smartphone bei vielen offenen Anwendungen nicht ins Schwitzen kommt.

Die Ausdauer des Samsung Galaxy Alpha

Der 1.860 mAh starke Akku leistet bessere Dienste als erwartet

Der 1.860 mAh starke Akku leistet bessere Dienste als erwartet

Viele betitelten das Gerät schon beinahe als Fehlkonstruktion, so seien 1.860 mAh für ein Smartphone viel zu wenig. Samsung steuert dem zu hohen Akkuverbrauch aber auf anderem Wege entgegen. Die AMOLED-Technik des Displays ist von Haus aus stromsparend. Der Exynos 5-Chipsatz genehmigt sich im Standby auch nur sehr wenig Saft aus dem Energiespender. Dies hat zur Folge, dass das Alpha deutlich länger durchhält, als man vermuten würde.

Bisher erreichte ich einen Höchstwert von knapp 28 Stunden Standby, bei 3 Stunden aktiviertem Display (90 Prozent Helligkeit). Dabei wurden aufwendige 3D-Spiele gespielt, viel im Internet gesurft und in WhatsApp gechattet. Das ist also durchaus eine beachtliche Leistung für solch einen kleinen Akku.

Das Samsung Galaxy Alpha beim Surfen und als Telefon

Beim Internet ist das Gerät einfach perfekt, egal ob im mobilen Bereich oder zu Hause. Man erhält ein Dual-Band-WLAN 802.11 b/g/n/ac, welches sich durch eine hohe Datentransferrate auszeichnet und über eine exzellente Signalstärke verfügt. Doch bei den Funkstandards ist ohne Zweifel das Highlight das integrierte Intel XMM726-Modem, welches LTE-Advanced ermöglicht.

Damit sind zukünftig Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s möglich. Die Empfangsqualität beim mobilen Internet war stets sehr gut und auch bei Telefonaten gab es im Netz von O2 keine Probleme.

Die Software des Samsung Galaxy Alpha

Man bekommt hier die aktuellste Android-Version 4.4.4 KitKat. Darüber legte Samsung seine eigene TouchWiz-Oberfläche. Diese bietet spannende Funktionen, wie einen Splitscreen-Modus oder das Ausschalten des Displays, wenn man den Blick abwendet.

Es dauert aber lange, bis man sich durch all die Optionen gekämpft hat. Dennoch ist das System logisch aufgebaut und wenn man sich daran gewöhnt hat, kommt man gut zurecht. Ein Ruckeln gibt es weder auf den Homescreens, noch in den Menüs.

Fazit

Samsung hat Apple den Kampf angesagt – und dies mit einem gelungenen Schlachtross. Das Galaxy Alpha ist ein würdiger iPhone-6-Konkurrent und diesem auch in mancherlei Hinsicht bei der Hardware überlegen. Einzig die PenTile-Matrix des Displays ist etwas schade, ansonsten gibt es für dieses kompakte, stilvolle und pfeilschnelle Smartphone eine klare Kaufempfehlung.

Samsung Galaxy Alpha bei Saturn

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