Von Sonys neuestem Wurf auf dem eReader-Sektor, dem Sony Reader WiFi PRS-T1, konnte ich mir bereits im Herbst bei der IFA einen ersten Eindruck verschaffen (Kurztest). Nun habe ich den Sony eReader einem längeren Test unterziehen können. Fazit: Vor allem in Sachen Handlichkeit und Bedienbarkeit spielt das Gerät in der absoluten Spitzenklasse. Einzige Mankos: Die (noch) fehlende Anbindung an den deutschen Sony Reader Store (soll im Frühling kommen) und der hohe Preis (149 Euro).

Sony Reader PRS-T1 bei Sony.de

Extrem dünn und leicht

Obwohl der Sony Reader WiFi PRS-T1 auf den ersten Blick nicht ganz so stylisch daher kommt wie die Konkurrenten, ist am äußeren Erscheinungsbild und an den technischen Details kaum etwas auszusetzen. Der 6-Zöller ist mit seinen 9 Millimetern „Dicke“ und knapp 170 Gramm extrem dünn und leicht und liegt auch gut in der Hand. Besonders überzeugt hat mich beim längeren Lesen und Ausprobieren der eInk-Pearl-Touchscreen (800 x 600). Der Touchscreen reagiert nämlich wirklich sehr gut, sodass der mitgelieferte Stift lediglich für die handschriftlichen Notizen zum Einsatz kommen muss – doch dazu später mehr.

Sony Reader PRS-T1 vs Kindle

Sony Reader PRS-T1 vs Kindle (c) Jörn Brien

 

Intuitive deutschsprachige Menüführung

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem bereits erwähnten Stift ein USB-Kabel sowie eine Reihe von Bedienungsanleitungen, die aber aufgrund der deutschsprachigen intuitiven Menüführung eigentlich kaum nötig sind. Der Sony Reader WiFi PRS-T1 verfügt über 2 GB internen Speicher, der sich via MicroSD-Karte erweitern lässt. Außerdem bringt das Gerät einen Hi-Speed-USB-Anschluss, über den der eReader sowohl mit Strom als auch mit eBooks, Fotos oder Musikdateien geladen werden kann. Integriert ist auch ein Kopfhöreranschluss. Direkt unter dem Touchscreen finden sich zudem zwei Wechseltasten, ein Home-Button, eine Zurück- sowie eine Menü-Taste.

Sony Reader Anschlüsse und Tasten

Sony Reader Anschlüsse und Tasten (c) Jörn Brien

 

Übersichtliches, aufgeräumtes Menü

Nach dem Einschalten gelangt der eReader-Nutzer sofort in ein übersichtliches, aufgeräumtes Menü mit den zuletzt gelesenen und neu hinzugefügten eBooks. Auf dem zweiten Menübildschirm finden sich dann die Einstellungen – z.B. für den WLAN-Zugang, der Browser, Multimedia-Dateien und weitere Funktionen wie Wärterbücher, Notiz-Möglichkeiten und der Handschrift-Recorder. Die Handschrift-Funktion macht am meisten mit dem mitgelieferten Stift Spaß. Ansonsten sollte der stolze Neubesitzer hier zuerst das WLAN aktivieren. Der Browser ist – wie bei eReadern mit eInk-Bildschirm üblich aufgrund der langsamen Reaktionszeit nicht so wirklich zum Surfen geeignet, allenfalls, um etwas nachzuschlagen oder Blogs bzw. Online-Zeitschriften zu durchstöbern.

Zahlreiche Einstellmöglichkeiten beim eBook-Lesen

Sehr gut gelungen sind Sony die zahlreichen Einstellmöglichkeiten beim Lesen der eBooks. Neben 8 Schriftgrößen gibt es 7 verschiedene Schriftarten zur Auswahl. Außerdem lassen sich der Seitenbeschnitt, Helligkeit und Kontrast von Schrift und Hintergrund sowie die Leseausrichtung einstellen – alles über die Menütaste und den Touchscreen. Das Weiterblättern erfolgt entweder durch Wischen oder durch das Klicken auf die Blättertasten. Tippt der Leser mit seinem Finger länger auf ein Wort, kann er dieses bzw. ganze Textpassagen markieren, eines der vorinstallierten Wörterbücher nutzen oder das Internet (Google, Wikipedia) zu Rate ziehen. Natürlich lassen sich auch Notizen anfertigen. Witziges Gimmick ist die Markierungsmöglichkeit per Hand (am besten mit dem Stift). Hier kann unterstrichen werden oder es lassen sich handschriftliche Notizen hinzufügen bzw. mit dem „Radiergummi“ wieder entfernen.

Sony Reader PRS-T1 Handschrift

Handschrift-Funktion auf dem Sony Reader PRS-T1 (c) Jörn Brien

 

ePub und PDF auch mit DRM-Schutz

Der Sony Reader WiFi PRS-T1 liest das ePub- und TXT-Format sowie PDF-Dateien, auch DRM-geschützte. Darüber hinaus lassen sich auch Fotos (JPEG, GIF, PNG, BMP) anzeigen, wobei das meiner Meinung nach trotz der 16 Graustufen wenig Sinn macht. Was mir noch ganz gut gefällt, ist, dass das Gerät Musik- bzw. Hörspiel-Dateien abspielt (mp3, AAC). Seine volle Schlagkraft wird der Sony Reader aber erst entwickeln, wenn voraussichtlich ab Frühjahr via WLAN der Zugang zum Sony Reader Store möglich ist. Bis dahin muss der eReader-Nutzer die eBooks in anderen Shops mit ePub-eBook-Angebot herunterladen und via PC auf den Sony Reader übertragen. Wie Sonys eBook-Shop aussehen könnte, habe ich auf der IFA schon gesehen, wovon Foto und Wackelvideo zeugen.

Sony eReader PRS-T1

Sony Reader WiFi PRS-T1 mit eBook-Shop (c) Jörn Brien

 

Fazit: eReader-Top-3

Für mich gehört der Sony Reader WiFi PRS-T1 vor allem aufgrund seiner Leichtigkeit und guten Bedienbarkeit sowie des Touchscreens und der WLAN-Möglichkeit trotz seines Preises von 149 Euro ganz klar in die Top-3 der auf dem deutschen Markt erhältlichen eBook-Reader.

Sony Reader PRS-T1 bei Sony.de

 

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