eReader im Test: Sony PRS 350 – Touchscreen, aber kein WLAN
Was mir beim Testen des Sony eReaders PRS 350 (Pocket Edition) gleich zu Beginn positiv aufgefallen ist, ist, dass das Gerät sehr handlich ist und leicht in die Mantel- und moderne Hosentasche passt. Zwar ist der Sony PRS 350 ein wenig dicker als Amazons Kindle, aber er ist gefühlt nur unwesentlich schwerer, dafür kleiner und bietet mit seinem E-Ink-Touchscreen unbeschwertes Lesevergnügen.
Weder WLAN noch UMTS, sondern USB
Einer der großen Nachteile soll zu Beginn des Testberichts aber auch nicht unerwähnt bleiben: Der Sony PRS 350 verfügt weder über eine WLAN- noch über eine UMTS-Verbindung – man braucht also einen PC um an neue eBooks oder Updates zu kommen. Darüber hinaus muss man den PRS 350 auch an die USB-Verbindung mit dem Computer hängen, um ihn aufzuladen – also mit Strom zu versorgen. Es sei denn, man besorgt sich ein Extra-Netzteil.
5″-Touchscreen ohne störende Reflexionen
Das wiederum kommt ja zum Glück bei einem „echten“ eReader mit E-Ink-Display wie dem Sony PRS 350 nicht allzu häufig vor. Sony verspricht 2 Wochen ungestörten Lesegenuss pro Akkuladung. Ungestört bleibt das Lesevergnügen auch vom Sonnenschein. Der 5″-Touchscreen in Papieroptik (Auflösung von 800 x 600 Pixeln) kommt ganz ohne Reflexionen aus – die Buchstaben werden bei direktem Sonnenlicht gefühlt sogar noch schärfer und besser lesbar.
Bis zu 1.200 eBooks im Speicher
Apropos lesen: Dank des zwei Gigabyte großen internen Speichers lassen sich bis zu 1.200 Bücher auf dem eReader speichern; eine eBook-Bibliothek, die wahrscheinlich sogar Vielleser über Jahre beschäftigen würde. Die entsprechenden eBooks kann man sich z.B. bei Thalia.de oder Weltbild.de kaufen oder kostenlose eBook-Angebote wie das Gutenberg-Projekt nutzen. Die Dateien müssen auf den PC geladen werden, dann können sie über die mitgelieferte Software „Reader Library“ oder direkt auf den eReader kopiert werden.
ePub, PDF, Doc – Viele Formate lesbar
Cool am Sony PRS 350 ist, dass er so viele Formate „lesen“ kann. ePub, BBeB Book, PDF, TXT, RTF und DOC – alles kein Problem für den eReader. Damit lässt sich der Sony PRS 350 z.B. sehr gut für die Leihe von eBooks in Bibliotheken nutzen. Trotz des vergleichsweise kleinen Bildschirms lassen sich auch PDFs gut händeln. Man kann sich die Dokumente im Hoch- bzw. Querformat anzeigen lassen, innerhalb des PDF lassen sich bestimmte Bereiche vergrößern.
Leichte Bedienbarkeit mit kleinen Abstrichen
Nun noch ein paar Sätze zur Bedienbarkeit. Wer die Touch-Fähigkeit eines iPhones oder iPads kennt, wird vom PRS-350-Screen enttäuscht sein. Das Umblättern per Fingerstrich ist zwar möglich, gestaltete sich im Test aber als nicht so problemlos. Auch die typische Verzögerung des E-Ink-Formats tritt etwa beim Umblättern und bei der Texteingabe negativ zum Vorschein. Ist allerdings Gewöhnungssache, würde ich sagen. Zur zusätzlichen Bedienung verfügt der eReader über einen kleinen Touchpen. Zudem gibt es 5 Eingabetasten, etwa zum Blättern, die Rückkehr auf den Startbildschirm und das Vergrößern/Verkleinern der Schrift.
12 Wörterbücher inklusive
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, ist, dass die mitgelieferten 12 (!) Wörterbücher sich über ein Doppeltipp mit dem Finger auf das fragliche Wort aktivieren und die Lösung ausspucken, allerdings nur vom Englischen ins Deutsche, die anderen Sprachen – wie z.B. Niederländisch – werden ins Englische übersetzt. Auch der Startbildschirm hat mir von seiner Übersicht her imponiert.
Sony PRS-350 vs. Amazon Kindle 3
Fazit: Für den Kindle-verwöhnten eReader-Fan ist der Sony PRS 350 vor allem aufgrund der Handlichkeit und des Touchscreens eine ernstzunehmende Alternative. Der Bildschirm ist dagegen etwas kleiner, die Darstellung auf dem Amazon-Gerät leicht besser. Außerdem haben mir persönlich die praktischen Blätterhilfen auf beiden Seiten des Screens gefehlt. Außerdem muss man für den Sony PRS 350 rund 40 Euro mehr hinblättern als für den Kindle 3. Die Möglichkeit, relativ einfach an ePub-Bücher zu kommen, könnte diese leichten Nachteile aber wettmachen.
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