Tolino Vision im Test: Leichter Leucht-eReader im kompakten Tablet-Style
Beim eReader-Bildschirm des Tolino Vision hat die Tolino-Allianz mit dem bisher nur beim Kindle Paperwhite verfügbaren E-Ink Carta Display nachgerüstet. Das verspricht höhere Kontraste und eine schnellere Reaktionszeit. Das Seitenumblättern wird zudem vom schnellen 1GHz Prozessor und 512 MB RAM befeuert. Was allerdings seltsamerweise trotz des Display-Updates im Vergleich zum Kindle Paperwhite auffällig ist, sind die Ghosting-Effekte. Diese schattenhaften Überreste, die nach dem Umblättern von der letzten Seite übrig bleiben, treten beim Tolino Vision deutlich stärker zum Vorschein als beim Rivalen, Abhilfe schafft da ein deutliches Verkürzen der Refresh-Rate. Auch der Kontrast schien mir beim Kindle Paperwhite besser zu sein. Bei der Blättergeschwindigkeit nehmen sich die beiden Top-eReader dagegen nichts.
Markierung, Notizen, Wörterbücher und eBook-Sammlungen
In puncto Software bietet der Tolino Vision ebenfalls fast alles, was das eReader-Herz begehrt. So können Wörter markiert, nachgeschlagen und übersetzt sowie Notizen gemacht werden. Auch die Synchronisierung ist möglich. Die eBooks lassen sich in eigens anlegbaren Sammlungen organisieren, sodass auch größere Mengen übersichtlich gehalten werden können. Im Vergleich zum Kindle Paperwhite fehlen das X-Ray-Feature sowie der Vokabeltrainer – aber das sind eigentlich im eBook-Lese-Alltag verzichtbare Features. Die integrierte Beleuchtung kann zum einen über den Ein- und Ausschalter bedient werden (an/aus), zum anderen im eingeschalteten Zustand über einen Regler stufenlos.
Die eBooks können entweder über das USB-Kabel vom PC aus auf den eReader gebracht werden oder man nutzt die Möglichkeit, direkt aus dem Shop des Anbieters, bei dem man den Tolino Vision gekauft hat (z. B. bei Thalia) zu laden. Die entsprechenden Zugänge befinden sich direkt auf der Startseite. Natürlich ist es ebenso möglich, per Web-Browser in jedem anderen eBook-Shop mit ePub- oder PDF-eBooks einkaufen zu gehen. Nach einmaliger Registrierung ist aber wahrscheinlich am bequemsten, den voreingestellten eBook-Shop zu nutzen – das ist aber kein Muss. Denkt daran, den eReader mit eurer Adobe-ID zu autorisieren. Der eBook-Download sowohl aus dem Shop als auch vom PC hat im Test einwandfrei funktioniert.
Absatzlos: Etwas holpriger PDF-Reflow
Etwas geholpert hat es hingegen bei der Umwandlung von PDF in Text (PDF-Reflow). Hier konnte der Tolino Vision trotz mehrmaliger Versuche ein langes PDF-File (>300 Seiten) gar nicht umwandeln, brach vielmehr jedes Mal ohne weiteren Hinweis ab. Bei einem kurzen PDF (2 Seiten) funktionierte der PDF-Reflow zwar schnell, allerdings ohne, dass Absätze oder sonstige Formatvorgaben übernommen wurden.
Hands-on Video Tolino Vision
Dieser Artikel wurde schon 168021 Mal gelesen!