Audio adé: Amazon verzichtet bei Kindle Paperwhite auf Text-to-Speech
Im Jahr 2009 hatte Amazon-Boss Jeff Bezos die Vorlesefunktion Text-to-Speech für den eReader Kindle 2 mit großem Getöse angekündigt. Bei den neuen Kindle Paperwhite Modellen fehlt dieses Feature allerdings. Amazon hat offenbar still und heimlich seinen Kindle eReader verstummen lassen. Lautsprecher? Kopfhörer-Eingang? Fehlanzeige! Besonders für Blinde und Sehschwache eine Katastrophe.
Kindle eReader: Texte vorlesen lassen
Bislang war die Text-to-Speech-Funktion ausschließlich auf englischsprachige Texte ausgelegt, deshalb wird das Fehlen deutschen Nutzern gar nicht unbedingt auffallen. Natürlich kann man sich vereinzelt auch deutsche Texte vorlesen lassen und dabei zwischen Männer- und Frauenstimmen wählen und verschiedene Vorlesegeschwindigkeiten einstellen. Das Vorlesen deutscher Texte durch die amerikanischen Stimmen ist dann aber doch eher Belustigung als ernsthafte Unterhaltung.
In den USA, wo das Fehlen des Vorlese-Features offenbar auf größeren Widerwillen stößt, wird gemutmaßt, mit der Stummschaltung wolle Amazon seine alten Modelle Kindle DX und Kindle Keyboard weiterhin attraktiv halten. Oder aber der eigenen Tochter Audible nicht das Hörbuch-Geschäft versauen bzw. die User in Richtung Kindle Fire treiben. Möglich ist aber auch, dass Amazon beim Kindle Paperwhite einfach dem größeren Akku Tribut zollen musste, durch den kein Platz mehr für Lautsprecher war, wie es bei CME.at heißt.
Amazon: Verzicht auf Audio-Funktionen
Was auch immer der Grund für Amazons Entscheidung war, komplett auf Audio zu verzichten, mir persönlich wird es nicht fehlen, da ich mir noch nie Texte vorlesen lassen habe oder ein MP3-Stück auf den Kindle eReader geladen habe. Dass Amazon aber damit die Zugänglichkeit seines eReaders für Sehschwache erschwert, ist nicht in Ordnung und kommt auch bei den US-Bibliothekaren nicht gut an.
via LibraryCity
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