Self-Publishing und eBook-Empfehlungen: Johannes Zum Winkel von xtme.de im Interview
Um euch die Wartezeit auf die Ergebnisse meines Self-Publishing-Experiments etwas zu verkürzen, möchte ich euch ein kurzes Interview mit dem Betreiber des eBook-Empfehlungsportals xtme.de Johannes Zum Winkel präsentieren. Johannes hat mich dankenswerterweise bei meiner Gratis-eBook-Aktion unterstützt, indem er ausnahmsweise und zu Testzwecken meinen Gedichtband „Der letzte Anschlag“ auf xtme empfohlen hat.
In den folgenden Zeilen lest ihr, wie Johannes auf die Idee zu xtme gekommen ist, warum selbst ein gutes eBook beim Self-Publishing nicht alles ist und welche Services ihr zur Unterstützung bei eurem Vorhaben in Anspruch nehmen könnt.
eBook-Fieber.de: Was ist xtme und was bedeutet der Name?
Johannes Zum Winkel: xtme.de ist ein eBook-Empfehlungsportal, auf dem täglich 99-Cent-Schnäppchen und gute kostenlose eBooks für Kindle (und im zunehmenden Maße auch Tolino) präsentiert werden. Mein Versprechen an den Leser: jedes eBook wird angeblättert und bewertet! Ich präsentiere kein eBook bei xtme, von dem ich mich nicht selbst überzeugt habe, dass es lesbar, weitgehend fehlerfrei und sinnvoll formatiert ist.
„xtme“ ist eine Verkürzung von „next media“; auf der Suche nach einer nicht belegten „4 Buchstaben-Domain“ bin ich darauf gekommen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein solches Portal zu starten?
Als Kindle-Besitzer und Vielleser habe ich mich ab Weihnachten 2011 mit dem Buchangebot bei Amazon auseinandergesetzt und mir gedacht: eine Empfehlung, was in diesem riesigen Angebot wirklich lesenswert ist, würde ich selbst gerne nutzen …
Kannst du was zu den Leser-, Newsletterabonnentenzahlen sagen?
Aktuell (Juni 2013) zeigt mir Google Analytics 129.900 Visits / Monat für das xtme-Netzwerk und bestebookfinder an. Heute (20.7.2013) beziehen 1.372 Leser den täglichen Newsletter; bei Facebook hat das gesamte Netzwerk zusammen heute 5.030 Fans, xtme und bestebookfinder haben zusammen 8.321 Twitter-Follower.
Laut Facebook-Auswertung liegt der Frauen-Anteil bei den xtme-Fans bei 70 Prozent; mit 23 Prozent ist die Altersgruppe 35 – 44 Jahre, weiblich, am stärksten vertreten. Das deckt sich laut diversen Umfragen in etwa die
mit der Verteilung der Vielleser in der Bevölkerung – Frauen lesen mehr und lieber als Männer.
Welche Möglichkeiten für Self-Publisher bietest du und wie teuer sind die Services?
Ich biete Autoren und Verlagen die Möglichkeit, ihr eBook einer interessierten Leserschar zu präsentieren – xtme-Leser suchen nach immer neuem Lesestoff für ihren Kindle. Worauf ich Wert lege: ich präsentiere auch gegen Geld keine Bücher, die meinen eigenen Qualitätskriterien nicht genügen. Was Rezensionen angeht, so schaue ich mir die genau an und weiß auch einzuordnen, was Gefälligkeiten, Neidrezensionen und enttäuschte Leser sind, die aufgrund einer falschen Positionierung des Buches ihren Frust abgelassen haben.
Für jedes Buch wird mit dem Autor ein sinnvoller Werbeplan erstellt; ich berate bei Covergestaltung, Klappentext und Positionierung des Buches im Shop. An den Konversionszahlen (wie viele Menschen haben auf den Link zum Buch geklickt, wie viele haben dann gekauft) messe ich den Erfolg eines eBooks und diskutiere mit dem Autor eventuell Verbesserungsmöglichkeiten.
Grundsätzlich mache ich zwischen Self-Publisher und Verlag keinen Unterschied – es handelt sich in beiden Fällen um Bücher. Ist ein Buch gut, ist es auch dem Leser egal, wo es her kommt. Da mein Angebot umfangreich und vielgestaltig ist sowie stark in die Beratung hineinreicht, variiert auch die Preisgestaltung. Am besten einfach anfragen!
Was war der beste größte Erfolg, den ein Indie-Autor mit deiner Hilfe feiern konnte?
Einige eBooks haben es über eine xtme-Promotion (verdientermaßen!) in die Top Ten geschafft, einige sogar bis Platz 1 im Amazon-Kindle Ranking; zum Beispiel „Nicht von dieser Welt“ von Vanessa Mansini oder „Königsblut“ von Carola Löwenstein. Wobei ich immer betonen muss: xtme bereitet den Weg, die Schlacht selbst wird in den Bestsellergenres
geschlagen. Hier zählt ein verkaufsstarkes Cover, ein einladender Klappentext und eine passende Positionierung in den Genres.
Womit verdienst du dein Geld?
Ich verdiene mein Geld in der Beratung und Direktvermarktung von Autoren und eBooks. Das Affiliategeschäft ist stark in den Hintergrund getreten, da Amazon keine Empfehlung von Gratisbüchern wünscht und hier nahezu unerfüllbare Vorgaben gemacht hat. Aber solange es gute Gratisbücher gibt, werde ich diese weiterhin empfehlen. Denn ein zufriedener Leser ist mir allemal wichtiger als die strategische Vorstellung eines Konzerns.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Beitragsbild: © Dmitry Sunagatov – Fotolia.com
Dieser Artikel wurde schon 42051 Mal gelesen!