Harry-Potter-eBooks – Erfolgreiches Pottermore-Modell als Vorbild für Verlage?
J.K. Rowling hat mit Harry-Potter-Büchern, -Filmen, -Games und anderen Devotionalien wahrscheinlich Milliarden verdient. Scheinbar ist alles Gold geworden, was Rowling in den letzten Jahren angefasst hat. Dem eBook-Trend hat sich die erfolgreiche Schriftstellerin aber lange verwehrt. Statt die eBook-Rechte an der Harry-Potter-Reihe an einen Verlag zu verschachern, hat Rowling die Vermarktung nun selbst in die Hand genommen.
Harry-Potter-eBooks: Erfolg mit eigener Seite
Der Erfolg gibt ihr Recht. Allein in den ersten drei Tagen nach dem Start des eBook-Verkaufs wurden Harry-Potter-eBooks im Wert von 1 Million Pfund verkauft. Das besondere an Rowlings Pottermore-Marketing-Strategie: Sie hat die großen eBook-Händler Amazon, Sony und Kobo dazu gebracht, dass diese ihre Kunden zu Pottermore weiterleiten. Das heißt, wer ein Harry-Potter-eBook kaufen will, muss dies bei Pottermore tun, auch wenn er über seinen angestammten eBook-Händler kommt. Eine weitere Besonderheit: Rowling verzichtet bei den eBooks auf hartes DRM.
Pottermore-Modell kopierbar?
Könnte das erfolgreiche Pottermore-Modell als Vorlage für die großen Verlage dienen? Also, den Verkauf der verlagseigenen eBooks über eine eigene Website zu organisieren und die eBook-Händler darauf zu verweisen. Michael Kozlowski vom Good E-Reader Blog sieht darin – zumindest für die sechs großen US-Verlage – keine Option. Es würde einfach zu hohe Investitionen benötigen und keiner der sechs Großen würde als erster aus der Deckung gehen und so riskieren, dass die Rivalen ein mögliches Erfolgskonzept kopieren würden. Allerdings könnten kleine Verlage durchaus einen Versuch wagen. Ich bin gespannt, ob sich Amazon und Co. das noch einmal gefallen lassen würden.
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