Mit unseren Sinnen nehmen wir unsere Umwelt wahr. Darum ist es nur selbstverständlich, dass wir an allen Ecken und Enden Sinneseindrücke erhalten. Diese sind aber nicht nur visueller und akustischer Natur, auch Gerüche nehmen einen Großteil unserer Erlebnisse auf. Ob wir nun beim Bäcker frisch gebackene Brötchen riechen oder die Nachbarin mal wieder drei Ladungen Parfüm zu viel an sich gesprüht hat, ohne den Geruchssinn würde uns einiges fehlen.

oPhone: Teile deine Düfte

In unserer technischen Welt hat sich dieser Sinn bisher aber nicht durchsetzen können. Die prominentesten Einsatzgebiete sind noch extrem seltene Kinofilme, welche mit Düften angereichert sind. Doch Duftnachrichten verschicken – das geht bislang nicht. Dies soll sich aber ändern, wenn es nach David Edwards von Le Laboratoire geht. Dieser innovative Erfinder hat das sogenannte oPhone entwickelt. Wobei der Name etwas irreführend ist, denn hierbei handelt es sich um kein Handy. Die Zylinder beinhalten den oChip.

4 oPhones für ein Geruchs-Konzert (c) Le Laboratoire

4 oPhones für ein Geruchs-Konzert (c) Le Laboratoire

Diese Kartusche ist in etwa so groß wie ein Fingernagel, birgt aber gar Erstaunliches in sich. Denn es werden mehrere hunderte Gerüche damit produziert. Bald sollen sogar tausende Düfte möglich sein. Die Idee dahinter ist, dass man sich statt faden Textnachrichten eben Geruchseindrücke übermitteln kann. Das geschieht mit einer speziellen App, welche per Bluetooth den Geruch auf dem eigenen oPhone oder dem eines Freundes ausgibt. Dies ist besonders für interkulturelle Kommunikationen spannend. Denn Sprachbarrieren oder selbst Barrieren der Mimik und Gestik gibt es bei Düften nicht.

Über die Grenzen der bekannten Kommunikation hinaus

Eine Pizza riecht für jeden gleich und wenn man ihren Duft wahrnimmt, weiß man gleich, dass ist eine Pizza. Selbstredend könnte man nun argumentieren, dass ein Foto doch einfacher zu bewerkstelligen sei und auch eindeutige Informationen beinhalten kann. Doch Gerüche lassen weniger Interpretationsspielraum zu und wenn man beispielsweise den Duft der eigens frisch gebackenen Muffins sendet, ist dies viel persönlicher und eindeutiger. Denn genau dahin möchte Le Laboratoire sich in Zukunft orientieren – dass man mit einer personalisierbaren Variante des oChips eigene Düfte weitergeben kann.

Nahaufname der oPhone-Zylinder (c) Le Laboratoire

Nahaufname der oPhone-Zylinder (c) Le Laboratoire

Auch für die Heilung, denkt David Edwards, wäre diese Entwicklung vorteilhaft, indem man Erinnerungen aus Düften kreiert. Das finale Produkt soll später in diesem Jahr erscheinen und zwei oPhones beinhalten. Schreibt uns in die Kommentare, was ihr von der Idee mit den Gerüchen als Nachrichten haltet.

Quelle: Wired

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