Lenovo Yoga Book im Praxistest: Taugt ein Convertible als eReader?
Das Lenovo Yoga Book ist ein vielseitiges Convertible mit sehr flacher Bauweise, dessen Display sich um 360 Grad verstellen lässt. Eignet sich ein solch flexibles Modell auch als Lesegerät? Wir haben es ausprobiert.
Ein Convertible als eReader-Alternative?
Normalerweise fallen 2-in-1-Geräte, deren Bildschirm sich nicht lösen lässt, aufgrund ihrer schieren Masse als Lesegerät durch. Doch Lenovo hat hier ein erstaunlich kompaktes und vergleichsweise leichtes Convertible herausgebracht.
Mit 25,6 cm Länge, 17,8 cm Breite und 0,96 cm Dicke sind die Abmessungen nur unwesentlich größer als bei Samsungs Galaxy Tab A 10.1. Lediglich 1 mm Dicke und 2 cm Länge trennen die beiden Produkte.
Beim Gewicht hält sich der Unterschied ebenfalls in Grenzen, hier steht es 525 Gramm (Galaxy Tab A 10.1) zu 690 Gramm (Yoga Book). Diese Mobilität in Kombination mit dem stufenlos verstellbaren Bildschirm macht das Lenovo-Multitalent in der Theorie auch für das eBook-Lesen interessant.
Reichliche Auswahl an eReader-Apps dank Windows 10
Auf dem Yoga Book ist das Betriebssystem Windows 10 Pro vorinstalliert. Somit lassen sich alle bekannten Windows-Programme problemlos nutzen. Darunter fallen auch Lese-Apps, wie etwa Kobo eBooks und OverDrive.
Ein weiterer Vorteil ist, dass alle möglichen eBook-Dateiformate, die nicht an eine vorgeschriebene Hardware gebunden sind, mit einem Microsoft-Betriebssystem verwendet werden können. Beispielsweise ePUB, MOBI, PDF oder TXT.
Beziehen lassen sich die Applikationen über den vorinstallierten Windows Store oder über andere Download-Portale.
eBooks lesen auf dem Yoga Book – die positiven Erfahrungen
Das 10 Zoll messende IPS-Display mit 1.920 x 1.200 Pixel bietet viel Lesefläche. Dank der Diagonalen sind die Buchstaben angenehm groß und die hohe Auflösung sorgt für eine scharfe Schrift.
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Die Blickwinkel des Yoga Book sind äußerst stabil, selbst aus den schrägsten Winkeln heraus lassen sich keine Farbverfälschungen feststellen. Der Helligkeitsverlust ist ebenfalls minimal. So lässt es sich vor allem im „Zelt-Modus“ gut schmökern.
Hierbei wird das Display nach hinten umgeklappt, so dass die Tastatur- und Notiz-Fläche als Standmechanismus verwendet wird. Lesen vom Sofa oder vom Bett aus (Nachttisch) macht auf diese Weise besonders viel Spaß.
Aufgrund des im Vergleich zu ähnlichen Convertibles geringen Gewichts kann das Yoga Book aber auch eine gewisse Zeit wie ein vertikal gehaltenes Tablet zum Schmökern verwendet werden. In diesem Modus erinnert die Handhabung fast an einen übergroßen eReader.
eBooks lesen auf dem Yoga Book – die negativen Erfahrungen
Das größte Manko ist wohl das Spiegeln des Displays. Das Lenovo-Kombigerät kann selbst bei der höchsten Helligkeitsstufe nur zum Teil starkem Sonnenlicht trotzen. Ein schattiges Plätzchen im Park sollte beim Lesen im Freien aufgesucht werden.
Die Akkulaufzeit ist bei einem solchen Gerät naturgemäß deutlich geringer als bei einem eReader. Bis zu 8 Stunden sind bei mittlerer Einstellung der Hintergrundbeleuchtung durchaus machbar, wer länger am Stück lesen möchte, kommt um ein dediziertes Lesegerät nicht herum.
Fazit: Ist das Yoga Book eine eReader-Alternative?
Wenn man das Gerät aufgestellt im „Zelt-Modus“ verwendet, ergibt sich ein gewisser Lesekomfort, vor allem dank des großen Displays und des verstellbaren Winkels. Magazine und ein, zwei Kapitel eines Romans, lassen sich auf diese Weise gut lesen. Bei längerer Anwendung wird der Nacken jedoch zu sehr strapaziert.
In der Hand gehalten kann die Höhe zwar bequem den eigenen Bedürfnissen nach angepasst werden. Länger als 30 Minuten am Stück möchte man das Yoga Book aufgrund des Gewichts aber nicht durchgehend auf diese Weise halten.
Wir kommen also zu der Feststellung, dass ein Convertible-PC nur für kurzes Schmökern ideal ist. Einen eReader kann ein solches Produkt – trotz der in diesem Fall kompakten Umsetzung – nicht ersetzen.
Abseits der Leseeigenschaften ist das Yoga Book aber ein interessantes Gerät, wie wir in diesem Bericht bereits feststellten.
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