Machen wir’s kurz, aber schmerzvoll: Die E-Ink-Hülle popSlate 2 für das iPhone wird es nicht geben! Die Macher des Zweit-Displays für die Smartphone-Rückseite aus Kalifornien haben gestern das Aus für das Projekt bekanntgegeben.

popSlate 2: Aus für smarte E-Ink-Hülle

Damit steht fest: popSlate 2 kommt nicht auf den Markt, das von den privaten Investoren/Vorbestellern per Crowdfunding eingezahlte Geld ist verloren, das Unternehmen wird aufgelöst. Für jeden einzelnen der Hunderten Unterstützer, die Geld in die Entwicklung der E-Ink-Hülle investiert haben, bedeutet das: Das Geld ist futsch.* Insgesamt wurden über 1,1 Millionen Dollar eingenommen.

popslate 2

Das schmale Design der popSlate-2-Hülle ist leider auch das Problem (c) Indiegogo

Noch vor einem Monat ließen die popSlate-2-Macher die Unterstützer in einem Update wissen, dass sie bei der Entwicklung der Hülle Fortschritte machten und zeigten ein paar Fotos und Videos, wie das Ganze funktionieren werde. Demnach hatten sie es geschafft, den Hybriden aus Smartwatch, Akku-Hülle und eReader in ein schickes und sehr dünnes Gerät zu pressen. Alles sah gut aus, die Software, die Display-Qualität sowie die neuen Funktionen.

Allerdings wiesen die Entwickler schon in diesem vorletzten Update darauf hin, dass der teure und alles entscheidende Test noch anstünde: nämlich die Freigabe Apples. Dafür sollte getestet werden, ob die Hülle die Empfangsqualitäten des iPhones mindert – und genau das scheint jetzt der Fall gewesen zu sein.

Glasfasern in popSlate 2 stören iPhone-Empfang

Das Problem scheinen die in der Hülle verbauten Glasfasern zu sein, die tatsächlich verhindert haben, dass das popSlate 2 den sogenannten OTA-Test von Apple geschafft hätte. Das Radiofrequenzsignal wurde offenbar empfindlich gestört, wie es heißt. Die Glasfasern sollten dafür sorgen, dass die Hülle extrem dünn und trotzdem widerstandsfähig ist.

Zweit-Display fürs iPhone: So hätte die popSlate-2-Hülle als eReader funktioniert (c) Indiegogo

Der nicht bestandene Test mache ein Neudesign notwendig. Dafür hätten die Macher aber kein Geld. Sie haben es eigenen Angaben zufolge auch nicht geschafft, neue Finanzmittel aufzutreiben. Daher also das komplette Aus auf ganzer Linie für das popSlate 2. Schade, viele haben sich sicher auf die Hülle gefreut. Die Unterstützer müssen ihre Einlage jetzt abschreiben, leider ist das immer ein Risiko bei Crowdfunding-Aktionen.

*Auch ich habe eine solche Hülle bestellt, und auch mein Geld ist jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach verloren.

Dieser Artikel wurde schon 4735 Mal gelesen!