Hersteller Jolla will auf der Crowdfunding-Website Indiegogo ein Open-Source-Tablet als direkte iPad-Konkurrenz realisieren. Wir verraten euch mehr über das Jolla Tablet mit Sailfish OS 2.0.

Konkurrenz belebt das Tablet-Geschäft, und bald mischt sich ein Gerät mit Sailfish-Betriebssystem in den Kampf um die Konsumenten ein. Diese wollen augenscheinlich auch unbedingt ein Gerät mit entfesseltem Betriebssystem, denn die Spendenkampagne war mehr als erfolgreich.

Das Jolla Tablet ist sehr begehrt bei Open-Source-Fans (c) Jolla

Das Jolla Tablet ist sehr begehrt bei Open-Source-Fans (c) Jolla

Bereits nach zwei Stunden hat man die angepeilte Summe von 380.000 Dollar erreicht, mittlerweile sind es sogar 542.000 Dollar. Diese Unterstützung der Fans ist beeindruckend – doch was kann uns das Tablet bieten?

Sailfish OS 2.0 unter der Lupe

Nicht alle wollen ein Gerät mit Android, Windows oder iOS haben. Allem voran wegen des Datenschutzes, denn wie wir wissen, senden alle drei Betriebssysteme gerne Daten an die jeweiligen Firmen. Das Sailfish-Betriebssystem wird zusammen mit der Community stets weiterentwickelt und die Sicherheit und Funktionalität verbessert.

Hier werden keine persönliche Daten weitergegeben oder sogar verkauft. Es soll auch keine Hintertüren geben, die es ermöglichen, dass andere Entwickler einen ausspionieren können. Besonders stolz ist Jolla auf das Multitasking des Sailfish OS.

Man sieht alle laufenden Apps auf einen Blick und kann diese sogar in der Übersicht direkt steuern. Bei einem laufenden Video kann man also beispielsweise den Film pausieren. Zudem gibt es keine physischen oder im Betriebssystem verankerte Menütasten.

Das Jolla Tablet bietet erweiterte Multitasking-Funktionalität (c) Jolla

Das Jolla Tablet bietet erweiterte Multitasking-Funktionalität (c) Jolla

Alles wird simpel per Gesten gesteuert. Eine Knappheit bei den Apps wird es ebenfalls nicht geben, denn ähnlich wie schon beim Blackberry-Betriebssystem kann man auch bei Sailfish OS ergänzend Android-Anwendungen neben den nativen Programmen nutzen.

Die Hardware des Jolla Tablet

Der Hauptkonkurrent ist ganz klar das Apple iPad Mini 3, doch auch das Nexus 9 und das erst kürzlich enthüllte Nokia N1 zählt die Firma zu den Rivalen. Im Vergleich zur Konkurrenz fallen die Spezifikationen auch äußerst ordentlich aus. Es gibt einen 64-Bit-Prozessor aus dem Hause Intel, welcher über vier Kerne verfügt und mit 1,8 Gigahertz taktet.

Der Bildschirm misst 7,85 Zoll, kommt im IPS-Verfahren daher und löst, genauso wie die Kontrahenten, mit 2.048 x 1.536 Pixel auf. Der Arbeitsspeicher umfasst 2 GB RAM, befindet sich also auf einer Höhe mit Nexus 9 und Nokia N1, überbietet aber die 1 GB RAM des iPad Mini 3.

Der interne Speicher umfasst 32 GB – netterweise sogar mit microSD-Speicherkartenschacht. Kameras finden sich zwei an der Zahl beim Jolla Tablet wieder – eine Hauptkamera mit 5 Megapixel und eine Frontkamera mit 2 Megapixel. Beim Akku lässt das Crowdfunding finanzierte Gerät allerdings etwas Federn.

Der Energiespender umfasst 4.300 mA, was über 2.000 mAh weniger sind als bei der Konkurrenz von Apple und Google und auch Nokia hat 1.000 mAh mehr zu bieten. Wenn das Sailfish OS 2.0 sich aber als extrem stromsparend erweist, könnte man den Energieverbrauch sicher etwas kompensieren.

Als Verbindungsmöglichkeiten wurden Bluetooth 4.0, GPS und WLAN integriert und das Jolla Tablet bringt ein Gewicht von 384 Gramm auf die Waage. Damit ist es lediglich leichter als das Nexus 9 bei der genannten Konkurrenz.

Preis und Verfügbarkeit

Innerhalb der Crowdfunding-Aktion kann man sich ein Exemplar des Jolla Tablets sichern. Die Versandkosten belaufen sich auf 20 Dollar und die ersten 1.000 Exemplare des Tablets konnte man sich für 189 Dollar sichern. Doch auch die zweite Ladung mit 1.000 Einheiten zu 199 Dollar ist schon ausverkauft.

Man muss also etwas geduldig sein und die Spendenseite öfter besuchen, wenn man sich noch ein Exemplar sichern möchte. Jolla gibt an, dass das Tablet 249 Dollar kosten wird, sollte es in den regulären Verkauf kommen. Doch die Lieferung kann noch etwas dauern, denn die Vorbesteller werden ihr Exemplar erst im Mai 2015 erhalten.

Was denkt ihr über das Jolla Tablet mit Sailfish OS 2.0? Könnte hier eine Alternative zu den Platzhirschen lauern?

Quelle: TechCrunch

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