Google hat angeblich ein Laptop mit Touchscreen auf Chrome-OS-Basis entwickelt, wie das Wall Street Journal berichtet. Interessanterweise wird dieses Gerät wohl künftig auch mit Googles hauseigenem Betriebssystem Android um Marktanteile konkurrieren.

Chrome OS basiert wie Android auf dem freien Betriebssystem Linux. Die Oberfläche von Chrome OS ist minimalistisch gehalten, es handelt sich im Grunde schlicht um den bekannten Chrome-Webbrowser von Google. Alle Programme sind letztlich Webanwendungen (sogenannte Web-Apps). Offline-Nutzung, wie zum Beispiel von Google Docs, ist zwar möglich, verglichen mit Windows aber doch recht eingeschränkt. Google hat naturbedingt auch ein gewisses Interesse daran, dass Nutzer möglichst alle täglichen Arbeiten im Netz verrichten. Hier verdient der Konzern schließlich sein Geld. Chrome OS selbst ist ein Open-Source-Betriebssystem und steht unter der freien BSD-Lizenz.

Chrome-OS-Touchscreens: Mehr Web-Apps

Damit ein Touchscreen bei einem Rechner mit Chrome OS auch Sinn macht, wird Google wohl mehr Entwickler dazu animieren müssen, auf Touch-Oberflächen optimierte Web-Apps zu erstellen. Bisher sind die Notebooks auf Chrome-OS-Basis, die unter anderem von Samsung, Lenovo und Acer hergestellt werden, keine wirklichen Verkaufschlager. Im vierten Quartal 2012 wurden in den USA ca. 100.000 der sogenannten Chromebooks verkauft. Und das war schon ein massiver Verkaufsanstieg im Vergleich zu vorherigen Gerätegenerationen.

Google Chromebook von Samsung - nächste Generation mit Touchscreen und Chrome OS? (c) Google/Samsung

Google Chromebook von Samsung – nächste Generation mit Touchscreen und Chrome OS? (c) Google/Samsung

 

Generell verkaufen sich traditionelle Notebooks lange nicht mehr so gut wie früher. Der Markt verlangt immer mehr nach Tablets oder nach den neuen Tablet-/Notebook-Hybriden wie das Acer IconiaTab W510. Genau diese kommen heute in vielen Fällen mit Windows 8 (bzw. Windows RT) und bieten ebenfalls Touchscreens. Und ein Viertel aller im Januar verkauften Windows 8 Notebooks war mit einem Touchscreen ausgestattet. Es erscheint also klar, warum Google diesen Zug nicht verpassen möchte. Welcher Hersteller am Ende ein Chromebook mit Touchscreen herstellen wird, ist zurzeit noch nicht bekannt.

Googles eigentliches Ziel bei der Vermarktung des Chromebooks ist es letztlich natürlich auch, Kunden für seine Cloud-Anwendungen wie Google Docs zu gewinnen. Wobei auch Microsoft kürzlich mit Office 365 eine Office Suite für das Web vorgestellt hat. Allerdings muss man hier auch als Privatnutzer erstmal in den Geldbeutel greifen. Beim Konkurrenzprodukt von Google müssen dies nur Geschäftskunden tun.

via Wall Street Journal

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