Wer Apple kennt, der weiß, dass die Firma immer wieder für eine Überraschung gut ist – so auch auf der diesjährigen WWDC, als neben weiteren Features der neusten iOS-Version auch eine überarbeitete App vorgestellt wurde. Wir haben alle relevanten Informationen darüber zusammengetragen und stellen vor, was ‚Find my‘ kann und nicht kann.

Das sind die Features der neuen ‚Find my‘-App

Jahrelang gab es drei verschiedene iOS-Apps, mit denen man ein Handyorten konnte: Find my iPhone, Find my friends und iMessage. Das wirkte im ansonsten so strukturierten und aufgeräumten iPhone-Betriebssystem irgendwie zu viel – warum also nicht einfach alle Ortungs-Funktionen in eine einzige App einbauen? Gesagt, getan, fertig ist ‚Find my‘, die neue Anwendung, die sowohl Freunde als auch das eigene Gerät tracken kann.

Dabei beschränken sich die vorgestellten Features nicht einfach nur auf einen neu gewonnenen Bedienkomfort: ‚Find my‘ soll es Dieben – und Funklöchern – schwerer machen, den Standort eines Apple-Gerätes zu verstecken.

Hier bedient sich die Firma des sogenannten ‚crowd sourced location trackings‘. Das bedeutet konkret, dass iOS-Geräte ohne Netzempfang im Alltag kontinuierlich ein Bluetooth-Signal aussenden, das von anderen Geräten desselben Herstellers in der Nähe aufgefangen werden kann. Dieses Signal wird dann mit einer Datenbank abgeglichen, in der alle als verloren oder gestohlen markierte Handys ausgeführt sind und bei Bedarf an den Nutzer weitergegeben. Diese Idee ist nicht neu, kann allerdings erst in Apples Dimensionen und Marktabdeckung sinnvoll eingesetzt werden.

Wichtig ist, dass diese Funktionalität die Privatsphäre der Nutzer nicht einschränken soll: Der gesamte Prozess läuft im Hintergrund, anonym und Ende-zu-Ende-verschlüsselt ab. Anders als bei eher halb seriösen Tools wie Spyzie und Co. Nicht einmal der kalifornische Konzern selbst hat laut eigenen Angaben Zugriff auf die Nutzerdaten; diese werden mit einem nur lokal auf dem Gerät generierten Schlüssel codiert.

Wir sind sehr gespannt, wie sich Datenschützer in Zukunft dazu äußern werden und ob Diebstähle und Verluste effektiver verhindert werden können! Bisher hatten es sich Diebe zu Nutze gemacht, dass ein Verlust der Internetverbindung ein Abbrechen des Standortsignals bedeutete.

Ganz perfekt ist allerdings auch diese Lösung nicht; wer das iPhone etwa in eine mit Stahl und Blei ausgekleidete Box legt, kann auch so ausgehende Verbindungen blockieren. Eine weitere Option ist das kurzfristige Entfernen des Akkus, das geübte Langfinger in zwei Minuten oder weniger zustande bringen.

Hinweis auf ein neues Produkt in der ‚Find my‘-App

Schlüssel-Tracker gibt es schon länger – auch sie kämpfen mit dem Problem, dass GPS-Module viel Energie verbrauchen und zusammen mit der dazugehörigen Batterie eigentlich zu groß für den Schlüsselbund sind. Das könnte sich mit dem neuen crowd sourced location tracking ändern, was scheinbar auch Apple erkannt hat: In der neuen App finden sich Hinweise auf ein sogenanntes ‚Tag‘, dass sich in Zukunft neben iPhone, iPad, Mac und Co. auf der interaktiven Karte darstellen lassen könnte und so den Verlust wichtiger Kleinteile verhindert.

Bisher hat sich der Konzern dazu bedeckt gehalten; wir erwarten eine Veröffentlichung, wenn überhaupt frühestens zum iPhone Special Event im Herbst.

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