Xiaomi Redmi 4 Prime im Test – Verblüffend viel Hardware für wenig Geld
Dass man eine gute Ausstattung wie ein Full-HD-Display, einen Octa-Core-Prozessor und eine 13-Megapixel-Kamera für kleines Geld bekommen kann, zeigt das Xiaomi Redmi 4 Prime. Wir haben uns das vielversprechende Mittelklasse-Smartphone in einem Praxis-Test genauer angesehen.
Xiaomi Redmi 4 Prime im Test: 300-Euro-Hardware zum halben Preis
Es ist schon erstaunlich, welches Paket der chinesische Konzern Xiaomi für um die 160 Euro zusammengeschnürt hat. Die meisten Spezifikationen, wie der Prozessor, der RAM und das ROM gleichen dem Huawei Nova – mit dem Unterschied, das eben jenes stolze 299 Euro kostet. Das Redmi 4 Prime gibt es bei Gearbest* aktuell für rund 166 Euro.
Die wichtigsten Spezifikationen des Xiaomi Redmi 4 Prime in der Übersicht:
- 5 Zoll IPS-LCD-Display mit 1.920 x 1.080 Pixel
- Qualcomm Snapdragon 625 Octa-Core-Prozessor mit bis zu 2 Gigahertz
- Adreno 506 GPU
- 3 GB RAM
- WLAN-n, Bluetooth 4.2 LE, GPS, LTE Cat. 4
- Micro-USB, 3,5-mm-Klinkenanschlus
- 32 GB interner Speicher (erweiterbar per microSD)
- 13-Megapixel-Hauptkamera (Blende f/2.2)
- 5-Megapixel-Frontkamera (Blende f/2.2)
- 4.100 mAh Akku (wechselbar)
- Android 6.0.1 Marshmallow
- 1x Micro-SIM / 1x Nano-SIM / 1x microSD
- Fingerabdrucksensor
Beim Akku gewährt das Xiaomi also 1.080 mAh mehr an Kapazität als die Huawei-Konkurrenz. Wir waren gespannt, ob sich dieser Fakt auch im Alltag durch eine hohe Standby-Zeit bemerkbar macht. Doch zunächst gehen wir auf das Display und die Performance ein.
Bildschirm-Qualität und eBook-Lesen
Die Kombination aus Full-HD-Auflösung und 5-Zoll-Diagonale sorgt für eine Pixeldichte von knackigen 440 ppi. Einzelne Bildpunkte konnten wir auch bei sehr genauer Betrachtung nicht mehr erkennen.
Dank IPS-Panel sind die Farben sehr lebendig und die Blickwinkel äußerst stabil. Bei direkter Sonneneinstrahlung schwächelt der Bildschirm zwar etwas, aber die Inhalte lassen sich bei erhöhter Displayhelligkeit noch gut ablesen.
Interessant für eBook-Fans: das Redmi 4 Prime verfügt über einen Lesemodus. Dieser reduziert die Blauanteile in der Darstellung. Somit gestaltet sich das Schmökern angenehmer für die Augen und zudem ist dieser Modus empfehlenswert für ein entspanntes Lesen vor dem Einschlafen.
Xiaomi Redmi 4 Prime: Performance
Der Snapdragon 625 markiert die aktuelle Mittelklasse des Chipsatz-Spezialisten Qualcomm. Acht Kerne auf Cortex-A53-Basis takten dabei mit bis zu 2 Gigahertz. Wir erreichten im AnTuTu-Benchmark einen Wert von knapp 64.000 Punkten.
Das ist etwa die Hälfte dessen, was beispielsweise ein LG G5 leistet, doch man sollte stets die große Preisdifferenz im Gedächtnis behalten. Im Alltag wird man keinen Unterschied zu einem Flaggschiff feststellen.
Ob beim Surfen mit einem Dutzend geöffneter Tabs, bei intensivem Multitasking oder anspruchsvolleren Apps – das Redmi arbeitet stets flüssig. Bei älteren 3D-Spielen wie Injustice gibt es keine Ruckler, bei neueren Spielen wie Wild Blood nur selten.
Die Ausdauer des Xiaomi Redmi 4 Prime
Eine Kapazität von 4.100 mAh ist eine echte Ansage. Das China-Handy enttäuschte uns auch bei der entsprechend erwarteten Ausdauer nicht. Trotz diverser Lese-Sessions, 3D-Spielen und intensiver WhatsApp-Nutzung kamen wir auf circa 50 Stunden Standby.
Dabei war das Display auf 80 Prozent Helligkeit geregelt und zu circa 3 Stunden aktiv.
Betriebssystem und Funkverbindung
Es kommt Android 6.0.1 Marshmallow mit der Modifikation MIUI V8 zum Einsatz. Diese Variante bringt mehr Einstellungen, hübsche Themes und an iOS erinnernde Startbildschirme mit sich.
Ab Werk ist das Betriebssystem nur mit englischer und chinesischer Sprache präsent. Abhilfe schafft die Installation eines sogenannten „Global ROM“ direkt vom Hersteller unter folgendem Link.
Die WLAN-Verbindung arbeitet tadellos, wir konnten 82 Mbit/s unserer 200-Mbit-Leitung erreichen. Mehr schaffen auch andere Mobilgeräte nicht, was jedoch an unserem Router liegt.
Der LTE-Datenfunk funktioniert bei diesem Smartphone leider nur eingeschränkt, da das Band 20 (800 Megahertz) nicht unterstützt wird. In der Stadt dürfte es kaum Probleme geben, auf dem Land sollte man jedoch eher mit einem 3G-Netz rechnen.
Xiaomi Redmi 4 Prime im Test: Fazit
Ein tolles Display, eine überzeugende Performance und eine sehr gute Akkuleistung sprechen eindeutig für dieses Mobilgerät. Bei Sonnenschein kann die Kamera ebenfalls punkten, wird es dunkler, taucht allerdings ein sichtbares Bildrauschen auf.
Davon – und vom fehlenden LTE-Band 20 abgesehen –, erhält man hier eine Menge Smartphone fürs kleines Geld.
*Das Testgerät wurde uns vom China-Online-Shop Gearbest zur Verfügung gestellt.
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