Fragt man Freunde und Bekannte, ob sie lieber ein E-Book an Tablet-PC oder E-Reader lesen oder ein „echtes“ Papierbuch, ist die Antwort in gefühlten 99 Prozent aller Fälle gleich: „Ich lese lieber und besser ein Buch mit Seiten aus Papier zum Umblättern!“ Dazu werden dann gleich auch noch die Haptik und der angeblich so gute Geruch des Buches ins Feld geführt. Genau diese Skepsis gegenüber digitalen Lesegeräten und den subjektiven Eindruck pro Buch haben Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter die Lupe genommen. Ergebnis: Das Lesen am Bildschirm hat keinerlei nachteilige Effekte.

Informationsverarbeitung via Tablet-PC besser als via Buch

Eher im Gegenteil; denn in puncto Informationsverarbeitung konnte der Tablet-PC gegenüber E-Reader und Buch – zumindest bei den älteren Studienteilnehmern – sogar Vorteile verbuchen. In Bezug auf die Leseleistung macht es darüber hinaus keinen Unterschied, ob auf einem E-Reader oder in einem Buch gelesen wird. „Die subjektive Präferenz für das gedruckte Buch ist also nachweislich kein Kriterium für die Schnelligkeit und die Güte der Informationsverarbeitung“, so Matthias Schlesewsky, Leiter der Arbeitsgruppe „Neuronale Grundlagen Sprachlicher Universalien“ am Department of English and Linguistics der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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