Nook vs. iPad – Der Kampf der Geschlechter
Ist euch auch schon einmal aufgefallen, dass man in der Bahn oder im Café eigentlich nur Männer sieht, die angestrengt über ihren iPads sitzen? Diese Beobachtung mit technischem Desinteresse beim weiblichen Geschlecht zu erklären, ist Blödsinn, klar. Zumal man ja weiß, dass Frauen sich der technischen Entwicklung nicht verschließen. Nur scheinen sie eher zum E-Reader als zum Tablet zu greifen. Eher hätte ich der Damenwelt einen geringeren Geltungsdrang attestiert. Oder, wie es Fox-News-Autor John R. Quain süffisant notiert: Frauen sind eher an Inhalten interessiert, Männer an der Bildschirmgröße.
Frauen lieben E-Books und Liebesromane
Jedenfalls lässt sich an einigen Indizien das zunehmende Ungleichgewicht der Geschlechterverteilung im Tablet- und E-Reader-Bereich festmachen. Dazu zählen natürlich Untersuchungen wie die media-control-Studie, laut der E-Reader bei rund der Hälfte der Frauen hierzulande beliebt sind, aber nur ein Drittel von ihnen mögen Tablets. Noch deutlicher sind die Ergebnisse einer Forrester-Research-Studie in den USA. Demnach sind 56 Prozent der Tablet-Besitzer männlich, aber 55 Prozent der E-Reader-Besitzer weiblich. Zu dem Bild passt, dass die Bestseller-Liste in Amazons Kindle Store von Liebesromanen dominiert wird. Zudem übersteigen die Verkaufszahlen für Frauenzeitschriften via Nook Color deutlich diejenigen für die Apple-Konkurrenz iPad/iPad2.
E-Book- und E-Magazine auf Zielgruppe ausrichten
Was sagen uns diese Erkenntnisse? Nun, zum einen können sich die Zeitschriften- und Buchverlage bei der Auswahl ihrer digitalen Formate besser an ihre Zielgruppe anpassen und im Zweifel z.B. eher einen Liebesroman als eine Actionkomödie auf den E-Book-Markt werfen. E-Reader-Hersteller sollten sich bei der Weiterentwicklung eher auf die Bedienbarkeit als auf die Steigerung von Performance-Zahlen konzentrieren. Nicht zuletzt könnten anpassungswillige Schriftsteller eher in Richtung Liebesschmonzette schreiben als sich auf einen Jungenroman zu versteifen, der dann vielleicht deutlich weniger Käufer fände. Was meint ihr?
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