Noch tobt der Kampf zwischen eReadern und Tablets mit zwei Gegnern auf Augenhöhe. Schließlich punkten eReadern gegenüber der Tablet-Konkurrenz mit geringem Gewicht, langer Akkudauer sowie besserem Lesekomfort dank E-Ink-Technologie. Doch dieser Vorteil schmilzt dahin, wenn man an zukünftige Hybrid-Displays denkt – auch Preise und Gewicht werden auf Dauer kräftig nachgeben, die Akkulaufzeit dagegen steigen. Dann könnten in den Augen der Konsumenten die Tablet-Stärken wie Farbdisplays, die Möglichkeit, Videos anzuschauen oder Spiele zu spielen und die bessere Internetverbindung überwiegen.

Alte nutzen eReader, Junge Tablets

Nicht umsonst schreiben die Marktforscher der NPD Group den eReadern ein – im Vergleich zu Tablets – „deutlich limitiertes Wachstumspotenzial“ zu. Die Hauptgründe für diese Einschätzung: eReader-Besitzer gehören demnach zu einer deutlich älteren Bevölkerungsgruppe (das mit den „alten Säcken“ im Titel ist natürlich etwas überspitzt formuliert) und machen sich auch nicht viel aus der WLAN-Verbindung. So erklärt sich auch, dass die Nutzungszeiten der eReader deutlich unter denen der Tablets liegen. Die User von iPad und Co. nutzen ihren Tablet-PC durchschnittlich zwischen 2 und 6 Stunden am Tag.

Zeitungen und Magazine am Tablet lesen

Noch liegt die Zahl der User von eReadern und Tablets in Kanada, wo die Umfrage der NPD Group durchgeführt wurde, gleichauf. Jeweils rund 6 Prozent der Kanadier besitzen einen eReader bzw. ein Tablet. Vor allem der Anteil der Tablet-User soll aber in den nächsten Jahren kräftig wachsen. Auch interessant: Derzeit lesen nur 9 Prozent der Tablet-User ihre Zeitung auf ihrem elektronischen Lesegerät. Auch das soll sich dramatisch ändern. Jeweils fast ein Drittel der zukünftigen Tablet-Nutzer werden Zeitung bzw. Magazine auf iPad und Co. lesen. Derzeit sind Tablets – zumindest, was Magazine mit Foto- und Videobeiträgen angeht – geeigneter für den Konsum.

eReader in Zukunft mit Nischendasein?

Die Frage ist, ob die eReader-Hersteller da noch etwas entgegensetzen können/wollen oder ob sie sich gleich auf die Produktion von Tablets verlegen. Auch Amazon, das mit seinem Kindle eigentlich gewaltige Erfolge einfährt wird ja nachgesagt, dass es an einem Android-Tablet bastelt. Bisher wollte ich nicht in den Untergangsgesang für den eReader einstimmen, aber die verschiedenen Zeichen deuten wohl doch darauf hin, dass der eReader in Zukunft maximal ein Nischendasein führen wird. Schade drum!

via Pulp & Paper Canada

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