Kindle Paperwhite to go: eReader aus dem Automaten
Wo es Bücher aus dem Automaten gibt, da dürfen eReader und Tablets nicht fehlen. Kein Wunder, dass es Amazons Kindle Paperwhite eReader und Kindle Fire Tablets – zumindest testweise – auch aus dem Automaten gab. Aber von vorn: In den USA hat Amazon zu Marketingzwecken in den vergangenen Wochen sogenannte Pop-up-Stores aufgebaut, in denen Kunden in gemütlicher Umgebung die eReader und Tablets testen konnten. Unter anderem entstanden in diesen flüchtigen eReading-Arenen die Werbespots, in denen „echte“ Amazon-Kunden angeblich mit versteckter Kamera gefilmt wurden, wie sie ganz überrascht von der tollen Kindle-Paperwhite-Qualität sind.
Kindle Paperwhite im Pop-up-Store: User Experience zählt
Amazon ist nicht das einzige Hightech- bzw. Internet-Unternehmen, das seinen Kunden die Geräte gern in entspannter Wohnzimmer-Atmosphäre näherbringen möchte, statt sie nur online zu verkaufen oder in einer Reihe mit anderen Geräte bei einem Elektronikmarkt aufgereiht zu präsentieren. Das Zauberwort heißt: User Experience (Nutzererlebnis). Intel etwa hat bei einigen temporären Verkaufsflächen in US-Einkaufszentren sogar je nach Tageszeit umbauen lassen. So war am Morgen das Tablet auf dem Frühstückstisch mit der neuesten Ausgabe der Tageszeitung ausgerüstet. Google wiederum hat sogenannte „Winter Wonderlabs“ eingerichtet, in denen Googles Nexus-7-Tablets getestet und gekauft werden können.
Die Entwicklung gefällt mir gut, schließlich war bisher einer der großen Nachteile beim Online-Kauf, dass man die Geräte – etwa Nexus-Tablets oder Kindle Paperwhite – nicht ausprobieren konnte, bevor man sie in den virtuellen Einkaufskorb gelegt und bezahlt hatte. Im schlimmsten Fall gefiel das Gerät dann gar nicht, wenn es schließlich per Paket geliefert wurde. Am besten gefällt mir aber der Automat, der offenbar in manchen der Amazon Pop-up-Stores stand und in dem man sich den Kindle Paperwhite und das Kindle Fire HDX kaufen konnte, wie ein Beweisfoto von Séverin Cassan, Chef der digitalen Kommunikation bei Orange Frankreich, zeigt, das wir mit seiner Erlaubnis zeigen dürfen. Ähnlich wie bei einem Snack-Automaten soll nach Wahl des Produkts und der Bezahlung das entsprechende Gerät ins Ausgabefach fällt.
Ob das mehr als ein Testlauf ist und ob wir Vergleichbares jemals hierzulande sehen, ist fraglich. Aber warum nicht. Auch ein Flaggshop-Store nach dem Vorbild von Apple würde ich mir wünschen. Aber ob sich da – angesichts der aktuellen öffentlichen Meinung – viele reintrauen würden? Zumindest könnte damit einer der derzeitigen Vorteile der Tolino-Allianz – Gerät anfassen und Informationen/Unterstützung bekommen – aufgefangen werden.
Weiterführende Links: Wall Street Journal, The Digital Reader, Actua Litté, Lesen.net, pressetext
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