eReader im Test: Sony Reader PRS-650 Touch Edition – ePUB ja, WLAN nein
Es ist ja gar nicht so leicht, einmal einen echten Sony Reader PRS-650 Touch Edition in den Händen zu halten. Auch heute noch, über ein halbes Jahr nach dem Marktstart in Deutschland, kämpft Sony mit Lieferschwierigkeiten. In vielen Online-Shops heißt es entweder „ausverkauft“ oder „Lieferzeit unbekannt“. Mir ist der Sony-Reader-Test in einer Thalia-Filiale gelungen, wo auch gleich noch einmal ein Parallelvergleich mit dem „kleinen Bruder“ Sony Reader PRS-350 Pocket Edition möglich war, den ich ja vor ein paar Monaten schon unter die Lupe genommen habe.
Sony Reader PRS-650 mit 6-Zoll-Touchscreen
Der Sony Reader PRS-650 Touch Edition sieht zwar ähnlich aus, ist aber deutlich größer sowie etwas dicker als der PRS-350 und wiegt auch um ein Drittel mehr, nämlich 215 Gramm. Dafür verfügt der PRS-650 über einen 6 Zoll großen Touchscreen (Auflösung: 800 x 600, 16 Graustufen), der sich dank seitlich angebrachter Infrarotsensoren leicht bedienen lässt. Für uneingeschränktes Lesevergnügen – auch bei direkter Sonnen- bzw. Lichteinstrahlung – sorgt die kontraststarke Pearl-E-Ink-Technologie, die z.B. auch beim Kindle zum Einsatz kommt.
Sony Reader liest ePUB und spielt MP3s
Im Gegensatz zum Kindle kann der Sony Reader PRS-650 Touch Edition allerdings das populäre eBook-Format ePUB lesen sowie die Textformate PDF, BBeB, TXT, RTF und Word. Darüber hinaus zeigt der Sony Reader Bilder in den Formaten JPEG, GIF, PNG und BMP an. Anders als der PRS-350 kann man auf dem PRS-650 auch Musik hören (MP3, AAC). Allerdings gibt es keine geräteeigenen Lautsprecher, sondern Kopfhörerbuchsen. Unter der Haube hat der Sony Reader PRS-650 einen 2-GB-Speicher, der mithilfe von Memory Stick oder SD Card auf 32 GB erweiterbar ist.
Intuitive Bedienbarkeit und 12 Wörterbücher
Überzeugt hat mich persönlich die einfache und intuitive Bedienbarkeit des PRS-650. So kann lassen sich die Seiten mit einem Fingerwisch umblättern (lesen geht mit ein bisschen Übung auch mit einer Hand). Außerdem lassen sich mit der virtuellen Tastatur Notizen und Textmemos erstellen – und unter Einsatz des dazugehörigen Touchpens sogar handschriftliche Notizen (etwa Unterstreichungen) im Text vornehmen. Cool sind auch die vorinstallierten 12 Wörterbücher, die Übersetzungen von bestimmten Wörtern, nach einem Doppeltipp mit dem Finger darauf, sofort aufrufen. Der Akku hält nach Herstellerangaben bis zu 2 Wochen.
Sony Reader PRS-650: Kein WLAN, dafür hoher Preis
Nun aber auch ein paar kritische Anmerkungen: Wie beim kleinen Bruder PRS-350 fehlt auch dem Sony Reader PRS-650 Touch Edition eine drahtlose Verbindungsmöglichkeit mit dem Internet. WLAN oder gar UMTS? Fehlanzeige! Man benötigt also einen PC oder Mac um an neue eBooks oder Updates zu kommen sowie die mitgelieferte Software Reader Library. Im Lieferumfang enthalten sind neben der Software lediglich ein USB-Kabel sowie die Bedienungsanleitung. Netzteil und notwendige Schutzhülle muss sich der Sony-Reader-Besitzer zusätzlich besorgen. Dafür schlägt der Sony Reader PRS-650 beim Kauf mit satten 230 Euro zu Buche.
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