Tom Kabinet: Neuer Versuch für Verkauf „gebrauchter“ eBooks
Physische Bücher kann man problemlos weiterverkaufen, wenn man sie durchgelesen hat, bei eBooks sieht die Lage anders aus. Die niederländische eBook-Plattform Tom Kabinet will den Weiterverkauf möglich machen – gegen alle Widerstände.
Tom Kabinet: Ein holpriger Start
Die Ambitionen des Anbieters waren durchaus ehrenwert, denn Tom Kabinet wollte eine Plattform realisieren, auf der Lesefans ihre „gebrauchten“ eBooks verkaufen können. Die Webseite wurde im Juni 2014 gestartet, was manche niederländische Herausgeber allerdings nicht begrüßenswert fanden.
Verleger gegen Verkauf „gebrauchter eBooks“
Tom Kabinet wurde verklagt, doch vor Gericht wurde schließlich entschieden, dass der Verkauf gebrauchter eBooks nicht zwangsläufig illegal sei. Ein Haken wurde im Rahmen der Verhandlung aber doch gefunden, denn der Anbieter soll nicht genug Maßnahmen gegen Piraterie eingeleitet haben.
Die Verkäufer der eBooks hatten als Auflage, nur ePub-Exemplare ohne DRM-Kopierschutz oder eBooks mit digitalem Wasserzeichen anzubieten. Des Weiteren wurden zwar auch Wasserzeichen von Tom Kabinet bei eBooks ergänzt, welche im Marktplatz verfügbar waren, dies war jedoch dem Amsterdamer Gericht nicht genug.
Es sah zunächst so aus, als ob das ambitionierte Vorhaben sein vorzeitiges Ende finden würde. Doch Tom Kabinet fand eine Lösung.
Schärfere Richtlinien beim eBook-Upload
Das niederländische Unternehmen lässt nun nur noch ePub-Exemplare mit Wasserzeichen beim Hochladen zu. So bietet Tom Kabinet nun einen eBook-Store an, in dem man zum einen digitale Bücher kaufen aber auch später wieder verkaufen kann.
Da jedoch kein stärkerer DRM-Kopierschutz genutzt wird, ist es fraglich, ob dies eine ausreichende Maßnahme gegen Piraterie ist. Denn es kann nicht garantiert werden, dass der Käufer nach dem Verkauf des eBooks tatsächlich sein eigenes löscht.
Wir sind gespannt, ob das Gericht mit Tom Kabinets Lösung langfristig einverstanden sein wird. Grundsätzlich ist der Weiterverkauf gebrauchter eBooks eine gute Idee.
Quelle: The Digital Reader
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