Der Europäische Rat soll sich am Donnerstag, 24. Oktober 2013, in einer Sitzung mit dem Thema Mehrwertsteuer für eBooks auseinander – erwartet wird eine Harmonisierung der Mehrwertsteuersätze, die sich in der EU derzeit stark unterscheiden. Während in Frankreich der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 5,5 Prozent gilt, sind es in Luxemburg (Europa-Sitz von Amazon, Kobo und Nook) überhaupt nur 3 Prozent. Dabei sollen laut EU-Direktive EU-weit für eBooks die normalen Mehrwertsteuer-Sätze gelten. In Deutschland etwa sind es 19 Prozent.

Mehrwertsteuer: Unterschied zwischen eBook und Print

Ein weiterer Streitpunkt in der Branche ist die Unterscheidung zwischen gedruckten Büchern und eBooks. Die Print-Bücher sind in vielen EU-Ländern von der Mehrwertsteuer komplett befreit, in anderen gilt ein ermäßigter Steuersatz. In Deutschland sind das 7 Prozent. Steuerexperte Richard Asquith von der TMF Group geht laut The Bookseller davon aus, dass der Rat in seiner Diskussion die Senkung der Mehrwertsteuer für eBooks auf das Buch-Niveau empfiehlt – zumal die EU-Aufforderung an Frankreich und Luxemburg, die eBook-Steuer zu erhöhen, bisher gescheitert ist.

Mehrwertsteuer für eBooks in der Diskussion (c) Jörn Brien

Mehrwertsteuer für eBooks in der Diskussion (c) Jörn Brien

Eine solche Senkung würde in Großbritannien dazu führen, dass die eBook-Steuer auf 0 Prozent sinkt, in Deutschland würde sie auf 7 Prozent reduziert werden – was ich persönlich gerecht finden würde. Dass eBook anders besteuert werden als Bücher ist für mich schon seit langem nicht nachvollziehbar – eine Einsicht, die sogar der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auch schon im Januar dieses Jahres hatte. Ab 2015 soll die Mehrwertsteuer übrigens nicht danach erhoben werden, wo die Server eines Unternehmens stehen (z. B. Luxemburg im Fall von Amazon), sondern danach, in welchem Land sich der Käufer befindet.

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