Self-Publishing extrem: Wie ein „Autor“ mit Ghostwriter Hunderttausende Dollar scheffelt
Ihr fragt euch sicher auch manchmal, wie es manche Autoren schaffen, in Rekordzeit ein eBook nach dem anderen zu veröffentlichen. „Ghostwriter“ kann das Zauberwort heißen, und wir haben einen interessanten Hintergrundbericht entdeckt.
Bekenntnisse eines Text-Farmers
Die Webseite The Hustle hat ein Interview mit einem Autor ergattern können, der Texte quasi wie auf einer Weide abgrast und somit in kurzen Intervallen neue eBooks im Kindle Store von Amazon veröffentlicht.
Diese Methode hat sich demnach in der Branche längst etabliert, auch wenn die wenigsten Self-Publishing-Autoren dies offenkundig zugeben würden. Auch der genannte Autor möchte, was nachvollziehbar ist, anonym bleiben.
Laut eigenen Angaben startete erst ganz normal mit eigenen Sachbüchern, stieß aber dann auf eine pure Geldquelle.
150.000 US-Dollar im Jahr mit wenig Arbeit
Der unbekannte Schriftsteller verkauft 6.000 eBooks pro Monat, wodurch er sich satte 150.000 US- Dollar jährlich sichert. Dabei fällt die eigene Ausgabe pro Buch relativ gering aus. Lediglich 150 US-Dollar pro Exemplar fließen an den ursprünglichen Verfasser, der sich irgendwo auf den Philippinen befindet.
Dieser schreibt aus einem Ausgangsmaterial von 2.000 Wörtern innerhalb von nur 7 Tagen ein 20.000 Wörter starkes Buch. Danach soll nur noch eine Woche Bearbeitung vom Autor nötig sein und das Werk sei vollendet.
Leichtes Geld für träge Schriftsteller
Einen satten Gewinn pro eBook erwirtschaftet der Unbekannte, der sich selbst in dieser Funktion als eine Art Internetvermarkter, Redakteur oder Texter sieht. Der eigentliche kreative Kopf dieser Geschichte bekommt also nur einen Bruchteil des Geldes, während der Autor lediglich eine grobe Themenvorgabe liefert.
Auf den Büchermarkt kann der Schriftsteller schnell reagieren. Als er etwa bemerkte, dass der DIY-Sektor lückenhaft ist, erteilte er seinem Ghostwriter einen entsprechenden Auftrag.
Diese Vorgehensweise ist zwar nicht neu, sie ist aber traurig und alarmierend zugleich. Auch unter den Autoren gibt es ein paar schwarze Schafe, die die Notlage anderer Menschen ausnutzen, um sich selbst zu bereichern.
Quelle: The Digital Reader
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