Österreichische Nationalbibliothek stellt 100.000 „kostenlose eBooks“ online
Im Rahmen des Projekts Austrian Books Online werden seit 2010 urheberrechtsfreie Werke im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) mithilfe des Teams von Google Books digitalisiert. Jetzt sind die ersten 100.000 Bücher frei online verfügbar. Nutzer können die kostenlosen eBooks über die Seite der Bibliothek durchsuchen, online lesen oder komplett herunterladen. Alternativ dazu kann man die Bücher auch bei Google Books finden. In naher Zukunft sollen die Werke außerdem auch in der digitalen europäischen Bibliothek Europeana verfügbar sein.
Digitalisierung von 600.000 Büchern geplant
Insgesamt plant man, 600.000 Bücher mit satten 200 Millionen Seiten den geneigten Lesern auf diese Art zugänglich zu machen. Generaldirektorin Johanna Rachinger hält es für einen Meilenstein der Demokratisierung des Wissens und ich bin geneigt, ihr beizupflichten. Der enorme Fundus der Bibliothek wird zumindest sukzessive der gesamten Menschheit geöffnet. Neben deutschsprachigen Texten finden sich auch Bücher in Tschechisch, Ungarisch, Polnisch, Französisch, Italienisch und Latein unter den Werken. Besonders wertvolle Bücher wird man übrigens vorerst nicht digitalisieren. Die Gefahr eines Schadens oder Verlusts ist vermutlich doch zu hoch für die Beteiligten.
Von dieser Art von Public-Private-Partnerschaft wird es in naher Zukunft sicherlich mehr geben. Laut der Österreichischen Nationalbibliothek könnte man zum Beispiel ohne die Hilfe von Google nur gut 5.000 Bücher pro Jahr digitalisieren. Es würde also bei diesem Umfang über 100 Jahre dauern, alle Bücher zu erfassen. In Deutschland gibt es eine solche Kooperation derzeit nur bei der Bayerischen Staatsbibliothek in München, die 2007 eine Partnerschaft zur Digitalisierung ihrer Bestände mit Google Books eingegangen ist.
Einen Wermutstropfen gibt es aber trotzdem. So verbietet die ÖNB, anscheinend aufgrund ihres Vertrages mit Google, eine kommerzielle Nutzung der digitalisierten Werke. Laut iRIGHTS.info gilt diese Regelung für 15 Jahre. Kritiker monieren, dass dem Nutzer dadurch Freiheiten entzogen würden. Die Bücher seien schließlich gemeinfrei und gehörten damit, wie der Name ja schon sagt, allen.
Diese Einschränkung betrifft allerdings nur Anbieter, die vorhaben, die Bücher zum Beispiel nachzudrucken und zu verkaufen. Andererseits hindert natürlich niemand einen solchen Anbieter daran, sich ein Exemplar der Werke zu besorgen und selber einzuscannen. Wenngleich dies bei einigen der alten Bücher sicherlich nicht ganz einfach sein dürfte. Die Mehrzahl der Nutzer dürfte dies allerdings herzlich wenig interessieren. Wer sich für den Privatgebrauch eines der Bücher der Sammlung drucken und binden lassen will, kann dies selbstverständlich tun.
Kostenlose eBooks im PDF-Format herunterladen
Und so funktioniert es: Über die Suchfunktion in den digitalen Ressourcen der ÖNB nach dem gewünschten Werk suchen und dieses öffnen. Das Werk wird dann in einem eigens dafür entwickelten Book-Viewer angezeigt, in dem sich zoomen, blättern und via soziale Netzwerke teilen lässt. Wer das Buch herunterladen und sich damit ein kostenloses eBook im PDF-Format zulegen, klickt mit der rechten Maustaste auf die angezeigte Buchseite und dann auf „Buch erstellen“. Anschließend kann man sich das PDF herunterladen und z. B. an den eReader schicken. (Aber nur für den Privatgebrauch!)
via der Standard
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