Nach Großrazzia gegen Boerse.bz: Anwalt sieht Probleme für Nutzer des illegalen Download-Portals
Das illegale Download-Portal Boerse.bz, bei dem neben Filmen und Musikdateien vor allem auch eBooks angeboten wurden, ist ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. Gestern wurden im Rahmen einer bundesweiten Großrazzia 120 Wohnungen durchsucht. Auch den 2,7 Millionen Nutzern droht Ungemach.
Das beliebte Portal für illegale Film-, Musik- und eBook-Dateien hatte bereits im Juli dieses Jahres eine Ländersperre eingerichtet, sodass Nutzer etwa aus Deutschland und Österreich nicht mehr ohne Weiteres darauf zugreifen konnten. Daraufhin hatte sich unter der Adresse Boerse.to ein Ableger etabliert.
Boerse.bz: Rechtliche Konsequenzen für Nutzer möglich
Allerdings drohen den Nutzern des illegalen Angebots wohl dieses Mal eher rechtliche Konsequenzen, als das bei Kino(x).to der Fall war. Denn im aktuellen Fall handele es sich nicht ausschließlich um Streaming, sondern um Download von urheberrechtlich geschützten Dateien, wie der Kölner IT-Anwalt Christian Solmecke meint.
Allerdings sei fraglich, so Solmecke, ob sich die ermittelnden Behörden auf die Nutzer konzentrieren würden, eine Anmeldung bei dem Portal sei zudem nicht strafbar, sondern es müsste der Download nachgewiesen werden. Auch ist bisher noch nicht klar, ob Nutzerdaten gespeichert wurden. Auch andere Anwälte sehen keinen Grund für Panikmache.
eBook-Flatrate: Legale Angebote gegen eBook-Piraterie
Aber auch dem Letzten dürfte jetzt klar sein, dass das illegale Herunterladen von Medien wie raubkopierten eBooks kein Kavaliersdelikt ist – zumal es mittlerweile ansprechende Alternativen, wie die eBook-Flatrate Von Amazon (Kindle Unlimited) oder Skoobe.
Laut GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen) hatten registierte Nutzer bei Boerse.bz Zugriff auf 11.231 eBooks, 29.865 Titel der Unterhaltungssoftware-Wirtschaft für die Plattformen Nintendo, PlayStation, Xbox und PC, 61.776 Kino- und Spielfilme, 13.560 TV-Serien sowie 15.866 Dokumentationen.
Die Razzia war aufgrund eines Strafantrags der GVU erfolgt. Ihrer Meinung nach ist Boerse.bz „ein Download-Board in Form eines so genannten ‚Vollsortimenters‘, das unerlaubt Zugriff auf unlizenzierte Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken der Kreativwirtschaft ermöglicht“.
(Dies ist keine rechtliche Beratung, solltet ihr betroffen sein, wendet euch bitte an einen Anwalt.)
via Golem
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