Monatelang hatten sich Amazon und die US-Verlagsgruppe Hachette über Preise für eBooks gestritten. Mitte November wurde schließlich eine Einigung erzielt. Aber Hachette hat sich wohl unter dem Eindruck der Marktmacht Amazons aufmerksam umgeschaut und will nun Twitter als neuen Vertriebskanal testen.

Harter Kampf um eBook-Preise

Amazon vs. Hachette – in diesem mit harten Bandagen geführten Kampf ging es um die Senkung der eBook-Preise, die der Online-Riese durchdrücken wollte. Dabei ließ Amazon seine Muskeln spielen, ließ etwa die Option auf Vorbestellungen für Hachette-Bücher entfernen oder deren Auslieferung verlangsamen. Zwischenzeitlich waren Bücher aus dem Hachette-Imperium auch gleich gar nicht lieferbar – ein Aufschrei aus der Autoren- und Verlagswelt folgte.

Klar, dass Hachette das nicht gefallen haben dürfte. Weder, dass Amazon dem Verlag die Preise diktieren wollte noch, dass dies mit einer solchen Machtdemonstration einherging. Auf der Suche nach möglichen Alternativen für den Vertriebskanal Amazon ist das Verlagshaus offenbar auf Twitter gestoßen. Der Kurznachrichtendienst hatte kürzlich testweise einen Kauf-Button eingeführt, der das Shopping direkt aus einen Tweet ermöglichen soll.

Ein solcher Kauf-Button könnte bald unter Fotos von Hachette-Büchern/eBooks stehen (c) Twitter

Ein solcher Kauf-Button könnte bald unter Fotos von Hachette-Büchern/eBooks stehen (c) Twitter

Limitierte Buchpakete via Twitter verkaufen

Hachette will jetzt offenbar für eine limitierte Anzahl an Büchern/eBooks den Vertriebskanal Twitter nutzen, etwa für ein Buch der Musikerin Amanda Palmer oder des Astronauten Chris Hadfield. Die Werke, die via Twitter verkauft werden, sollen als Anreiz Souvenirs wie eine signierte Manuskriptseite aus Palmers Buch bekommen, wie die Businessweek berichtet.

Mal sehen, ob Hachette genügend Interessierte mobilisieren kann, auf den Kauf-Button bei Twitter zu klicken. Zu wünschen wäre es dem Verlag, denn Alternativen, die bisher dem Amazon-Imperium entgegengesetzt werden sollten, wie die Plattform Bookish, sind gescheitert. In Deutschland kann die Tolino-Allianz Amazon in Sachen eReader und eBooks die Stirn bieten.

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