eBooks leihen: Google plant Verleihoption für Play Books
Verglichen mit Amazons Kindle-Plattform hat Google noch einiges an Boden gutzumachen, wenn es um den Verkauf von eBooks geht. Zumindest, was die Anzahl der angebotenen Features betrifft, scheint man aber wieder einen Schritt näher an den Versandriesen zu kommen. In den geänderten Richtlinien des Google-Play-Books-Partnerprogramms findet sich jetzt ein Hinweis auf den Verleih von eBooks.
Amazon bietet seinen Kunden bereits seit längerem die Möglichkeit, bestimmte eBooks auf Zeit auszuleihen. Während allerdings US-amerikanische Kindle-Nutzer bestimmte eBooks gegen Geld leihen können, besteht in Deutschland lediglich die Möglichkeit, ein Buch pro Monat auszuleihen. Dafür muss man dann auch zahlender Prime-Kunde sein. Immerhin entstehen aber keine weiteren Kosten, also über die Prime-Mitgliedschaft hinaus.
eBooks leihen: Google soll einfaches Modell planen
Google hingegen scheint ein einfacheres Leihmodell zu planen, bei dem jeder Nutzer eBooks ausleihen kann. Die Kosten dafür werden wohl von der Leihdauer abhängen. Die kürzeste Ausleihzeit soll 24 Stunden betragen. Für Menschen, die schnell mal etwas recherchieren müssen, sollte dies mehr als ausreichend sein. Dafür sparen sie sich die Anschaffungskosten des Buches. Inwieweit deutsche Verleger allerdings bei dem geplanten eBook-Verleih mitspielen wollen, wird sich zeigen.
Die Änderungen in den Richtlinien des Partnerprogramms erschöpfen sich übrigens nicht in Hinweisen auf einen eBook-Verleih. Auch an den Bestimmungen zu erotischer Literatur hat der Suchgigant geschraubt. Solch anrüchiges Schreibwerk darf nun keinesfalls mehr umsonst an Leser verteilt werden. Ein Mindestpreis von einem Dollar wird künftig vorgeben. Außerdem müssen Erotikfreunde auf eine Leseprobe verzichten. Auf diese Art und Weise sollen Minderjährige davor geschützt werden, unkeusche Gedanken zu entwickeln, oder so ähnlich.
Man muss allerdings zugeben, dass Googles Online-Buchgeschäft eine alarmierend hohe Anzahl an eBooks aus der Erotik-Ecke aufweist. Zumindest wirkte es so bei einem kurzen Blick auf die Bestsellerliste bei Google Play.
eBooks am liebsten im ePub-Format
Eher praktischer Natur ist die Änderung, dass Google die Werke von Autoren in Zukunft am liebsten im ePub-Format hätte. Dies erscheint mir jetzt auch einigermaßen sinnvoll. PDF-Dateien werden, sofern keine Alternative existiert, allerdings immer noch zugelassen.
Alles in allem ein paar mehr oder weniger interessante Änderungen. Vor allem auf die Ausgestaltung eines eBook-Verleihs der Marke Google darf man gespannt sein. Auch die Akzeptanz eines solchen in Deutschland vonseiten der Verleger und Self-Publisher würde mich interessieren.
via The Digital Reader
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