Ein „echtes“ Buch kann man sich ausleihen und es auch verleihen. Man kann es sich bei Freunden aus dem Bücherregal geben lassen oder in eine Bibliothek gehen. Ähnlich soll die Leihe nun auch bei E-Books funktionieren. Aus der Bibliothek kann man sich ja ohnehin schon eBooks ausleihen – allerdings nicht z.B. im Kindle-Format. Ende des Vorjahres hat Amazon auch den E-Book-Verleih via Kindle erlaubt. Das funktioniert aber nur, wenn man die E-Mail-Adresse des Empfängers eingibt – ist also wirklich nur für Bekannte möglich.

Kindle vs. Bücher

(c) Amazon.com

1 Mal für 14 Tage leihen

Die Lücke haben in den USA nun Online-Verleihservices wie Lending.com geschlossen, wie das Wall Street Journal berichtet. Hier kann jeder E-Books zum Verleih anbieten und sich andere ausleihen. Das Ganze funktioniert also ähnlich wie eine Tauschbörse, man muss allerdings registriert sein, die Ausleihdauer beträgt 14 Tage. Außerdem kann von einem Anwender ein eBook nur einmal verliehen werden. Danach muss man sich gedulden, bis ein anderer dieses Buch zum Verleih bereit stellt. Das E-Book muss natürlich auch vom Verlag zum Verleih freigegeben worden sein (Stichwort: DRM). Ziemlich umständlich also.

Kostenloses Marketing für E-Book-Verlage

Dennoch werden diese Online-Verleih-Services von den E-Book-Verlagen natürlich mit Argusaugen beobachtet. Schließlich steht das Angstgespenst illegale Musik-Tauschbörsen im Raum. Die Macher sehen das freilich anders. Sie argumentieren, dass sie quasi gratis Marketing für die E-Bücher der Verlage machen. Denn, wer einmal ein E-Book aus einer bestimmten Reihe gelesen hat, will vielleicht den Nachfolger haben und kauft ihn dann lieber als auf eine Leihe zu warten. Außerdem würde die Lesedauer manchmal auch die 14 Tage Ausleihzeit überschreiten und die Leser greifen dann zur Kaufversion.

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