Im Mittelalter wird zu viel geflucht? Der Actionheld nimmt auch kein Blatt vor den Mund? Falls ihr euch an zu viel Vulgarität, Schimpfwörtern und Flüchen in manchen eBooks stört, hilft euch die App „Clean Reader“.

Wie es zur Entstehung von „Clean Reader“ kam

Die Optionen des Clean Readers (c) Inktera

Die Optionen des Clean Readers (c) Inktera

Ein Anwendungsszenario für diese App ist wohl unbestritten bei Kindern zu suchen. Nicht selten liest ein junger Mensch Ausdrücke, die noch nicht für seine Augen bestimmt sind. So war dies auch bei der Tochter von Kirsten und Jared Maughan der Fall, welche bedrückt aus der Bibliothek kam, weil sie ein für sie irritierendes Buch las.

Das war für die betroffenen Eltern Anlass genug, die App „Clean Reader“ zu entwickeln. Hier werden wählbar in drei Reinlichkeitsstufen anstößige Wörter abgedeckt und durch harmlose ersetzt. Gegen das Urheberrecht würde dieser Eingriff nicht verstoßen, sagen die App-Entwickler.

„Clean Reader“ – Nützlich oder nicht?

Braucht man tatsächlich ein digitales Zensurwerkzeug beim Schmökern elektronischer Literatur? Nicht selten wird eine härtere Wortwahl bei manchen eBooks als Stilmittel verwendet, welches den Protagonisten oder die generelle Stimmung des Buches prägt.

Clean Reader: App für Android- und iOS-Geräte (c) Inktera

Clean Reader: App für Android- und iOS-Geräte (c) Inktera

In so einem Fall wäre dann ein großer Teil der Handlung und der Motivation der Figuren für die Katz, wenn die „Clean Reader“-App aufräumt. Wörter durch andere zu ersetzen, ist eben nicht immer sinnvoll, und es führt im schlimmsten Fall dazu, dass ein eBook komplett an Sinn verliert.

Zartbesaiteten Erwachsenen ist diese Methode also nicht zu empfehlen. Als Schutz für die Kleinen könnte „Clean Reader“ aber tatsächlich eine ganz nette Idee sein, und falls die Maßnahme dann doch zu sehr für Verwirrung sorgt, kann bei den Eltern nachgefragt werden.

Der „Clean Reader“ ist für iOS und Android erhältlich – derzeit allerdings nur in Englisch.

Quelle: Faz.net

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