Auf dem eBook-Markt geht es heiß her – insbesondere zwischen den Platzhirschen in Sachen eBooks und eBook-Lesegeräten, in diesem Fall Tablets. Die Konkurrenten Apple und Amazon verbindet sicher keine große Freundschaft, beide versuchen, bei den Verbrauchern nicht nur mit Hardware, sondern vor allem mit Content, seien es nun Musikdateien oder eBooks zu punkten. Dass Apple auf besondere Weise um die Wahrung seines Universums bemüht ist, zeigt nicht nur die restriktive App-Politik – Amazon und Co. mussten direkte Kauflinks in ihre eigenen Shops aus ihren Apps entfernen -, sondern auch die krassen Regeln beim eBook-Erstellprogramm iBooks Author.

Kindle App fürs iPhone - aber bitte ohne Shop-Link (c) Amazon.com

 

eBook-Verkauf abgelehnt – Zensur?

Nun hat Apple wieder einen Bock geschossen, diesmal, weil es die Veröffentlichung eines eBooks des US-Autors Seth Godin abgelehnt hat. Begründung: „Mehrere Links zum Amazon Store“ (laut TechCrunch handelte es sich zudem um Amazon Affiliate Links). Godin ließ die Sache nicht auf sich sitzen und machte die Verkaufsverweigerung bekannt („Brandbrief“ auf PaidContent.org), sodass in den einschlägigen US-amerikanischen Blogs schon wieder das Thema Zensur bemüht wird. Grundsätzlich hat Apple natürlich das Recht, in seinem Shop zu veröffentlichen und zu verkaufen, was das Unternehmen will. Allerdings ist der Ausschlussgrund „Konkurrenzlink“ in meinen Augen doch recht albern. Da sollte Apple ein bisschen mehr Rückgrat zeigen.

Apple, Amazon, B&N: „Tief durchatmen!“

Stellt euch mal vor, YouTube würde den Upload eines Videos verhindern mit der Begründung: Da wird Vimeo erwähnt oder gar ein Link zur Konkurrenz gezeigt. Da gehe ich mit Godin konform. Außerdem weist der zurückgewiesene Autor auf die große Marktmacht hin, die eigentlich nicht missbraucht werden dürfte. Ein Einzelfall wie dieser ist vielleicht im ersten Augenblick nicht der Rede wert. Aber wenn der eingeschlagene Weg weitergedacht wird, könnten irgendwann eBooks aufgrund ihres Inhalts – etwa weil dieser dem entsprechenden Konzernchef nicht gefällt – aus dem Sortiment verschwinden. Godin appelliert an die großen eBook-Verkäufer Apple, Amazon und B&N, sie sollten einmal tief durchatmen und sich überlegen, dass für derart große Player der eBook-Inhalt tabu sein sollte, es sei denn er verletzt Gesetze oder Vorschriften der Gesellschaft. Word!

via TechCrunch

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