Amazon hat in Großbritannien einigen Vertreibern von Ebooks vorgeschlagen, die Preise als eine Art Marketing Kampagne zu drücken. Der Konzern hat großen Einfluss auf den gesamten Markt. Ist das noch in Ordnung in dieser Art und Weise?

Wie der Bookseller berichtet, hat Amazon Vizepräsident von Kindle Content, David Naggar, im Vereinigten Königreiche den größten Publishern mitgeteilt, dass die Preise etwas niedriger sein könnten. Von vielen Experten wird dies jedoch als Versuch von Amazon angesehen, seinen Marktanteil zu bewahren oder sogar auszubauen. Diese Druckmethode auf die Publisher sorgt für kein gutes Klima in der Branche. Naggar gab öffentlich kund, dass so steigende Verkäufe erzielt werden könnten. Einige Publisher wehrten sich aber mit dem Argument, dass gerade kleine Autoren unterstützt werden sollten und sie Amazon’s strikte Linie nicht einhalten würden.

Amazon zu mächtig?

Es war schon öfters die Rede davon, dass Amazon einige seiner Kunden und Publisher fast erpresst. Als Vertriebsplattform ist Amazon eben extrem wichtig und mächtig und kann sich fast alles erlauben. Doch das geht in den Augen vieler einfach zu weit. Dass nun sogar die Preise vorgeschrieben werden und mit einem Rauswurf gedroht wird, hat nichts mehr mit freiem Marktzugang zu tun.

Naggar vertritt jedoch weiterhin seine These:

You can either spend a lot of money on marketing or you can invest it in a super-low price until they get the flywheel going of the recommendation engines

Grundsätzlich hat der Amazon Chef damit in einigen Zügen und Bereichen schon Recht. Doch sollte man eine gewisse Interessenabwägung hier vielleicht an den Tag legen.

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