„Fürchte den Donner“ von Jim Thompson: Zur Hölle mit Nevada
Nachdem ihr Mann verschwunden ist, kehrt Edie Dillon im Jahr 1906 mit ihrem Sohn Robert zurück zu ihrer Familie in die Kleinstadt Verdon/Nevada. Ihr Familienclan ist nicht besonders erfreut, sie wieder bei sich zu haben, aber Freude ist eh eine Sache, die in Verdon – und somit in „Fürchte den Donner“ von Jim Thompson – nicht unbedingt im Vordergrund steht.
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Eine ganz normale Familie?
Lincoln Fargo ist das Familienoberhaupt und blickt zurück auf ein langes und, wie er findet, zufriedenstellendes Leben. Nun hat er langsam genug davon und würde sich nicht über ein schnelles Ende beschweren. Seine Frau hält sich an Gott und seine Kinder sind völlig verschieden:
Sherman steht seinen Mann als Farmer, Grant weigert sich, einen Job anzunehmen, der unter seiner Qualifikation ist und liegt ihm auf der Tasche, Myrtle lebt sparsam mit ihrem Mann in der einzigen Mietwohnung des Ortes und Edie hatte eben einfach Pech.
(K)Ein Tal der Eintracht
Die Fargos haben viele Verwandete im Ort, ja eigentlich sind fast alle Bewohner des Tales miteinander verwandt. Das macht es schwierig einen Partner zu finden, denn man weiß nie so richtig, wie eng die Blutlinien miteinander verbunden sind. Da ist es besser, dreimal nachzuforschen und im Zweifelsfall lieber die Finger von der angebeteten Nachbarstochter zu lassen.
Auf der anderen Seite sorgen die Blutbande dafür, dass man sich zwar nicht unbedingt leiden kann und sich nicht auch mal ordentlich bekriegt, aber wenn es Probleme mit Auswärtigen gibt, dann steht man zusammen!
„Fürchte den Donner“: Ein US-amerikanischer Klassiker
„Fürchte den Donner“ ist im Jahr 1946 erstmals erschienen und nun als deutsche Erstgabe von Heyne Hardcore herausgegeben worden. Das Buch zählt zu den Klassikern der US-amerikanischen Literatur und ist absolut eine Entdeckung wert. Denn Jim Thompson erzählt derart fesselnd und realistisch, dass man sich manchmal die Augen reiben muss.
Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Leser ahnt, dass viele Dinge auf kein gutes Ende zusteuern werden. Dieses Verdon des frühen 20. Jahrhunderts ist wahrlich kein Ort, an dem man leben möchte. Dafür ist es umso packender, darüber zu lesen.
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