„Die Flut“ von Arno Strobel: Der Fluch der Gezeiten
Eine friedliche Insel inmitten der Nordsee wird in Angst und Schrecken versetzt. Ein Serienkiller entführt Paare und setzt ihrer Liebe auf grausamste Art und Weise ein Ende. Die Frau findet sich eingegraben im Wattenmeer wieder und wird langsam von der ansteigenden Flut in den Tod gerissen. Ihr Partner ist nur wenige Meter entfernt – gefesselt und hilflos. Ein perfides Schauspiel, dem der Killer in „Die Flut“ von Arno Strobel stets in der ersten Reihe beiwohnt. In der Gewissheit, dass man ihm niemals auf die Schliche kommt.
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Bei dunkler Nacht verwandelt sich Wasser in schwarzes Pech. Was passiert, wenn ein Mensch der Macht der Natur hilflos ausgesetzt ist und sich der alles vernichtenden Kraft der Flut gegenübersieht? Dann haben wir es mit Grausamkeit in seiner schlimmsten Form zu tun. Denn Intelligenz ist nicht immer ein Segen, sondern vielmehr ein Geschenk, das der Teufel höchstpersönlich überreicht. In dem jüngsten Thriller von Arno Strobel bringt dieses Geschenk den Tod.
„Die Flut“ Unter Wasser hört dich niemand schreien
Julia und Michael wurden von ihrem Freund Andreas Wagener sowie seiner Frau Martina für zwei Wochen in das gemütliche Ferienhaus von Andreas‘ Eltern eingeladen. Voller Vorfreude auf eine entspannte Auszeit treten die beiden ihre Reise zu der kleinen Nordseeinsel Amrum an. Doch die zunächst friedliche Stimmung kippt schnell, als die Eheprobleme der Gastgeber zunehmend durchscheinen und Andreas noch dazu offensichtliches Interesse an Julia signalisiert.
Die kleinen Kriseleien sollen jedoch nur ein milder Vorgeschmack auf die erschreckenden Ereignisse sein, die kurze Zeit später folgen und dem ruhigen Leben der Insel ein Ende setzen. Eine Frau wird bis zum Hals im Wattenmeer eingegraben und von der anschließend aufsteigenden Flut verschlungen. Ihr Freund ist unmittelbarer Nähe gefesselt und muss seiner Geliebten qualvoll beim Ertrinken zuschauen.
Die vor Ort ansässige Polizeidienststelle ist mit einem Kapitaldelikt dieser Größe gänzlich überfordert und ordert die beiden Kommissare Harmsen und Diedrichsen aus Flensburg zum Ort des Geschehens. Als dann Michaels Portemonnaie in unmittelbarer Tatortnähe gefunden wird, geraten die befreundeten Pärchen unweigerlich ins Visier der Ermittler.
Während die Polizei auf Hochtouren nach einer entscheidenden Spur sucht, steigt die Anspannung im Ferienhaus ins Unermessliche. Der Täter scheint seinen Opfern stets einen Schritt voraus. Und er hat bereits sein nächstes Opfer auserkoren.
Seite an Seite mit einem eiskalten Killer
Mit „Die Flut“ liefert Arno Strobel einen fesselnden Thriller und hält einige Psychospielchen für seine Leser bereit. Mit Faszination und Ekel zugleich folgt man den grausamen Geschehnissen, die die vermeintlich trügerische Idylle der Insel in ein immer neues Licht rücken. Mit jedem neuen Ereignis spitzt sich die Lage weiter zu und man folgt den Ermittlern quasi atemlos bei ihrer Suche nach dem psychopathischen Killer.
Die stets wechselnden Perspektiven sorgen für zusätzliche Spannung und verschaffen dem Leser stets einen interessanten Wissensvorsprung. So darf man dem Täter direkt über die Schulter schauen, ohne dabei seine wahre Identität auch nur zu erahnen.
Fazit: Ein spannungsgeladener Thriller ohne viel Blutvergießen
Mit „Die Flut“ präsentiert Arno Strobel seinen Lesern einen gelungenen Thriller, der ohne viel Blutvergießen auskommt, sondern vielmehr durch interessante Charaktere und die emotionslose Grausamkeit eines eiskalten Killers besticht. Die spannungsgeladene Atmosphäre packt den Leser mit der ersten Seite und begleitet ihn bis zum furiosen Finale.
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