Hört Franka eigentlich noch Black Metal? Die Frage des eBook-/Buchtitels führt den Leser bewusst in die Irre, und doch hält Mikis Wesensbitter eine Antwort darauf bereit. Aber eigentlich ist diese gar nicht so wichtig.

„Hört Franka eigentlich noch Black Metal?“ von Mikis Wesensbitter
(6,99 Euro, edition subkultur)

– Als Kindle-eBook bei Amazon kaufen (erscheint am 29. Juli)
– (Noch) nicht als ePub-eBook erschienen

Denn, und damit zum dritten „eigentlich“, geht es in dem Buch, das aus einer ganzen Reihe an Kurzgeschichten entstanden ist, gar nicht so sehr um Franka. Wesensbitter hatte eine Serie zu diesem Thema im Magazin „Legacy“ veröffentlicht, die dort immer mehr Raum eingenommen hatte. Auch der Inhalt der Kapitel wandelte sich im Laufe der Zeit immer mehr.

Franka: Ein Trip in die Gegenwart

Mittelpunkt der Story ist das frühere Paar Franka und der Ich-Erzähler Kirk, der eines Tages im Briefkasten ein Schreiben seiner Verflossenen vorfindet. Das ruft bei Kirk natürlich alte Gefühle hervor, die aber nicht besonders positiv sind. Kirk ist nämlich eher geschockt als freudig überrascht, eher durcheinander im Kopf, als dass er klar sehen würde, und auch eher angesäuert als erfreut.

"Hört Franka eigentlich noch Black Metal" von Mikis Wesensbitter (c) edition subkultur

„Hört Franka eigentlich noch Black Metal“ von Mikis Wesensbitter (c) edition subkultur

Ist Kirk nachtragend? Könnte man vielleicht so sagen. Aber wer wäre das nicht, wenn die vermeintlich große Liebe einfach Knall auf Fall, und ohne sich zu verabschieden, abhaut und nichts mehr von sich hören lässt.

Erst recht nicht verwunden hat Kirk, dass sie auch noch sein „Fuck Me Jesus“-Shirt in ihrem Besitz hatte, als sie sich aus dem Staub machte. Aber gut, die Zeit schien irgendwie über alles hinweggegangen zu sein, und jetzt? Jetzt kommt dieser Brief. Aus Schweden.

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Also dann, auf nach Schweden, sagt sich die alte Clique rund um Franka und Kirk. Mit am Start ist Rebecca, die treue Seele von früher. Auch Bea macht sich mit auf den Weg, die so wirkt, als ob sie gar keine Lust mehr auf die Clique hätte und sich ihrer eher schämt. Und nicht zuletzt kommt Rouven mit, ein Typ mit wenig Tiefgang und einem umso größeren Hang zu Partypillen, weißem Pulver, Alkohol und One Night Stands.

Mehr Fragen als Antworten, Gott sei Dank

Aus dieser Gemengelage zaubert Wesensbitter einen komödiantischen Roadtrip mit amourösen Elementen, der weit mehr Fragen an das Dasein als Mensch aufweist als die, ob Franka noch Black Metal hört. Und zum Glück gibt es im Buch mehr Fragen als Antworten, etwa die, wo das nächste kühle Blonde herkommt. (Natürlich von Kirk.) Aber auch Franka gewinnt an Kontur, sie und Kirk vertragen sich wieder und jeder männliche Leser dürfte sich in ihm ein wenig wiederfinden.

„Hört Franka eigentlich noch Black Metal?“ von Mikis Wesensbitter
(6,99 Euro, edition subkultur)

– Als Kindle-eBook bei Amazon kaufen (erscheint am 29. Juli)
– (Noch) nicht als ePub-eBook erschienen

Ganze zwölf Jahre hat der Autor an der Geschichte um Kirk, Franka und die Freunde gearbeitet, und herausgekommen ist ein fulminanter Mix aus Liebesgeschichte, Komödie und Roadtrip, der zu jeder Zeit schön zu lesen ist und fesselt.

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