„Das Paket“ von Sebastian Fitzek: Überlege gut, wem du deine Tür öffnest
Sebastian Fitzek feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum als Schriftsteller und zeigt mit seinem aktuellen Thriller „Das Paket“ einmal mehr, dass wir nur uns selbst trauen dürfen.
Seit Anbeginn der Menschheit schreiben die Menschen einander Briefe, um ihr Band der Freundschaft und der Liebe zu stärken. Schon die mächtigsten Männer der Geschichte wurden durch liebliche Zeilen ihrer Geliebten gelockt. Doch wann immer wir eine Botschaft entgegennehmen, sollten wir uns bewusst machen, dass nicht der Inhalt, sondern die Absicht des Gebenden von Belang ist. Und jedes noch so verlockende Geschenk ist nur dann ein Segen wenn es nicht die Signatur des Bösen trägt.
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Emma ist eine erfolgreiche Psychiaterin und wählt schon mal unkonventionelle Methoden, um sich für ihre Patienten stark zu machen. Bis sie eines Tages nach einer Fachtagung von dem Serienmörder „Der Friseur“ brutal vergewaltigt wird. Seit jeher geht die junge Frau nicht mehr alleine vor die Tür, aus Angst, der Killer schlägt erneut zu. Als sie eines Tages ein Paket für einen Nachbarn annehmen soll, denkt sie sich zuerst nicht viel dabei. Bis ihr klar wird, dass sie von besagtem Nachbarn noch nie etwas gehört hat.
Traumatische Vergewaltigung und ominöses Paket
Emma ist noch ein kleines Mädchen, als sie eine Begegnung der unheimlichen Art macht. Jede Nacht spricht das geistähnliches Wesen Arthur zu ihr. Versteckt sich dieser imaginäre Freund anfangs noch im Schrank, verlässt er diesen schließlich eines Nachts und Emma bekommt die mysteriöse Gestalt das erste Mal zu Gesicht.
28 Jahre später: Emma ist eine erfolgreiche Psychiaterin und sie und ihr Mann Phillip erwarten ihr erstes Kind. Bis ein verhängnisvoller Abend das Glück der jungen Frau jäh zerstört. Auf einer Fachtagung hält sie einen aufsehenerregenden Vortrag, der für Entrüstung unter ihren Kollegen sorgt. Doch der wahre Albtraum soll erst noch folgen.
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Mitten in der Nacht wird Emma von dem „Friseur“, einem Serienmörder heimgeuscht, der sie brutal vergewaltigt, ihr anschließend die Haare abschert und sie an einer Bushaltestelle zurücklässt. Als wäre dieses Trauma und der Verlust ihres Ungeborenen nicht schon genug, zweifelt die Polizei an Emmas Verstand. Angeblich habe die junge Frau niemals in dem Hotel eingecheckt und auch sonst weist der Fall viele Rätsel auf.
Emma, die in jedem Mann den potenziellen Killer sieht, zieht sich voller Angst in ihr Haus zurück und verlässt nur noch in Gegenwart ihres Mannes die eigenen vier Wände. Bis es eines Tags an ihrer Tür klingelt und Emma ein Paket für ihren Nachbarn annehmen soll. Trotz ihres unguten Gefühls kann Emma dem Briefträger den Gefallen nicht abschlagen und willigt ein. Schließlich geht es nur um ein harmloses Paket, oder?
Doch schon bald bereut sie ihre Entscheidung und spürt instinktiv, dass sie sich das wahrhaft Böse in ihr Haus geholt hat. Denn besagter Nachbar ist ihr weder bekannt, noch hat er je in ihrer Straße existiert. Das Grauen nimmt seinen Lauf.
„Das Paket“: Wem kannst du wirklich vertrauen?
Mit „Das Paket“ liefert Sebastian Fitzek seinen mittlerweile dreizehnten Thriller und sorgt bereits mit einem düsteren Prolog für wahres Gänsehaut-Feeling. Stück für Stück zieht Fitzek seine Leser in eine Welt aus Wahrheit, Fiktion und Lügen und führt ihn durch verschlungene Pfade, die selbst mit einem Thriller-Kompass absolut undurchsichtig bleiben. Immer wenn man gerade denkt, man habe Fitzek durchschaut, beweist er mit einer haarsträubenden Wendung, warum er seit zehn Jahren ein Meister seines Faches ist.
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Da das Geschehen aus Emmas Sicht geschildert wird, bleiben dem Leser viele kleine Details verborgen, sodass dieser sich zwangsläufig die Frage stellt, ob er oder gar Emma nun verrückt wird. Sämtliche Charaktere fallen vielschichtig aus, bleiben allerdings so undurchsichtig, dass man Sympathien nur mit größter Vorsicht vergibt.
Fazit: Auch nach 10 Jahren führt Fitzek den Leser mit Bravour an der Nase herum
Mit „Das Paket“ präsentiert Sebastian Fitzek einen eindringlichen und beklemmenden Psychothriller, der von der ersten Seite an fesselt und seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Wann immer man sich in Sicherheit wiegt, wird man schnell belehrt, dass dieser Autor sich niemals in die Karten gucken lässt. Herr Fitzek schafft es erneut, den Leser an seinem eigenen Verstand zweifeln zu lassen und serviert ihm ein Verwirrspiel par Excellence.
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