„Böse Absichten“ von Keigo Higashino: Wenn ein Mord zu perfekt scheint
Gibt es den perfekten Mord? Nein, allerdings das perfekt geplante Verbrechen! Doch was passiert, wenn ein Mord mit so vielen Rätseln gespickt ist, dass niemand mehr den Fakten vertrauen darf? In dem jüngsten Krimi „Böse Absichten“ von Keigo Higashino ist die Grenze zwischen Trug und Schein nur verschwindend gering.
Zwei beste Freunde, große Träume und ein Mord. Der Täter ist schnell gefasst, doch das Motiv scheint zu perfekt. Was, wenn ein scharfsinniger Kommissar dem Geständnis des Mörders und seinen Beweggründen nicht trauen kann? Dann kann er nur noch auf eines hoffen: ein winziges Puzzleteil übersehen zu haben.
Ein heimtückischer Mord und ein rätselhaftes Motiv
Sie sind seit der Grundschule die besten Freunde. Kunihioko Hidaka, ein gefeierter und mit Preisen ausgezeichneter Autor und Osamu Nonoguchi, ein angehender Kinderbuchautor, der ebenfalls von dem ganz großen Ruhm träumt. Zwei scheinbar Vertraute, deren Lebensweg nicht unterschiedlicher sein könnte. Während Hidaka bereits früh Witwer wurde und mit seiner neuen Frau Rie einem lukrativen Angebot aus Kanada folgen möchte, genießt Nonoguchi das Dasein als eingefleischter Junggeselle.
Die Koffer für die Ausreise nach Kanada sind fertig gepackt und alles scheint perfekt für Bestsellerautor Hidaka. Bis er einem grausamen Mord zum Opfer fällt. Am letzten Tag vor seiner Auswanderung wird Hidaka in seinem Haus niedergeschlagen und mit einer Telefonschnur erwürgt. Sein Freund Osamu und seine Frau Rie finden seinen leblosen Körper im Arbeitszimmer und alarmieren umgehend die Polizei.
Obwohl beide ein wasserdichtes Alibi haben, geraten sowohl Osamu als auch Rie schnell ins Visier des ermittelnden Kommissars Kaga. Seine Vermutungen sollen nicht unbegründet bleiben. Denn im Laufe der Ermittlungen muss Kaga feststellen, dass die beiden Schriftsteller nicht nur ein freundschaftliches Band vereinte und ein mögliches Mordmotiv weit in der Vergangenheit ihren Ursprung fand.
Auch wenn für Kaga der Täter relativ schnell feststeht, bleibt eine Frage für ihn unbeantwortet: Welches Motiv hatte der Mörder? Ein brillantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt, in welchem nichts ist, wie es zunächst scheint.
Eine perfekt konstruierte Ermittlungsgeschichte mit einem außergewöhnlichen Erzählmuster
Mit „Böse Absichten“ liefert Keigo Higashino eine perfekt konstruierte Ermittlungsgeschichte und fesselt den Leser mit einem prägnanten und klaren Schreibstil.
Immer wieder neue Wendungen führen den Leser gekonnt in die Irre, sodass dieser bis zum Schluss nicht mehr zwischen Trug und Wahrheit unterscheiden kann. Hier legt der Autor den Fokus geschickt auf kleine Details, die ebenso fein wie auch essenziell für die Handlung sind.
Ein besonders gelungenes Stilmittel ist vor allem das außergewöhnliche Erzählmuster, das der Autor benutzt. So wird der Roman aus den wechselnden Perspektiven des Mörders und des Kommissars erzählt, die sich in ein wahres Duell miteinander begeben. Immer wieder gelingt es dem Mörder, ein raffiniertes Spiel mit dem Kommissar zu spielen und diesen immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken.
Fazit: Ein Krimi der besonderen Art und Weise
Mit „Böse Absichten“ von Keigo Higashino offenbart sich dem Leser ein Krimi der besonderen Art, bei dem das Entscheidende förmlich im Detail steckt. Als Meister des intelligenten Krimis liefert der Autor ein Werk mit zwielichtigen Charakteren und einem raffinierten Katz- und-Maus-Spiel.
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