Mit Ausnahme von Amazon verkauft beinahe jeder konkurrierende Händler seine eBooks im ePub-Format. Auch bei der eBook-Leihe in Bibliotheken kommt das populäre Format zum Einsatz. Nutzer des Amazon-eReaders Kindle waren dagegen bisher auf das Format Mobi beschränkt und ziemlich an Amazons Kindle-Shop gebunden. Will ein Kindle-User derzeit ein eBook im ePub-Format lesen, muss er es über Programme wie Calibre umwandeln. Bei DRM-geschützten ePub-eBooks ist das Lesen auf einem Kindle bisher nicht ohne weiteres möglich.

Brancheninfo: Amazon wechselt ins ePub-Lager

Kollege Michael Koz vom GoodeReader-Blog hat nun Anzeichen dafür gefunden, dass Amazon schon bald ebenfalls ins ePub-Lager wechseln will. Schon in naher Zukunft soll es Verlagen ermöglicht werden, ihre eBooks auch im ePub-Format in Amazons Kindle-Store anzubieten. GoodeReader will das von mehreren – auch größeren Verlagen – erfahren haben, die ihrerseits von Amazon über die anstehende Änderung informiert worden sein sollen. Das ist aber noch nicht alles: Amazon will nämlich auch den Kindle komplett für das ePub-Format freischalten!

 

Amazon Kindle 3

(c) Amazon

 

 

Weiterer Auftrieb für Amazon und Kindle

 

Das wäre allerdings wirklich einmal ein Ding. Einer der wenigen Nachteile für Kindle-Besitzer war ja bisher, dass man auf dem Amazon-eReader nur unter Überwindung kleinerer oder größerer Hürden ePub-eBooks lesen kann. Man ist beim eBook-Kauf quasi an Amazon gebunden. Wenn die Brancheninformationen stimmen – hoffentlich gelten diese auch für Deutschland – dann könnte das dem Kindle (der ja ohnehin bereits der wahrscheinlich beliebteste eReader ist) weiteren Auftrieb bescheren und nicht nur die eReader-, sondern auch die Tablet-Konkurrenz in Bedrängnis bringen. Einziger Nachteil für Amazon: Die Kindle-User werden nun wohl nicht mehr alle eBooks im Kindle-Store kaufen. Das dürfte sich aber die zunehmende Zahl der verkauften Kindle-Geräte ausgleichen.

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